Ortstermin für Marktoberdorfer Bauausschuss

Abriss der Martinsschule in Marktoberdorf: So sieht das Ausweichquartier aus

Schule

Einen Blick in die Ausweichschule am Modeon warf der Bauausschuss. Schulleiter Jörg Schneider (vorn) genoss zudem den Ausblick auf die Berge.

Bild: Andreas Filke

Einen Blick in die Ausweichschule am Modeon warf der Bauausschuss. Schulleiter Jörg Schneider (vorn) genoss zudem den Ausblick auf die Berge.

Bild: Andreas Filke

Modulbau am Modeon in Marktoberdorf wird Domizil für 230 Grundschüler: Die Martinsschule wird abgerissen. Was der Bauausschuss bei der Besichtigung erfährt.
07.05.2021 | Stand: 06:13 Uhr

Jörg Schneider blickt im zweiten Stockwerk durch die Fenster über Martinskirche und Schloss hinweg in die Berge: „Das sollte mein Büro werden“, sagt der Rektor der Martinsschule. Wird es aber nicht. Diesen Ausblick haben die Hortkinder, wenn sie mit den Grundschülern ihr Ausweichquartier am Modeon beziehen.

Grundschüler der Martinsschule in Marktoberdorf ziehen um

Im Sommer ist der Einzug ins neue Domizil am Modeon in Marktoberdorf. Mindestens drei Jahre lang werden dort 230 Kinder in elf Klassen unterrichtet und die Kinder der vier Hortgruppen betreut. In dieser Zeit wird die alte Schule an der Eberle-Kögl-Straße abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der dreigeschossige Komplex der Ausweichschule ist jedoch fern von dem, was sich mancher unter Containerbau vorstellt. Das Gebäude ist schließlich ein Modulbau. Stahlträger bilden das Gerüst, Gipskartonplatten sind die Wände. Das Haus wird isoliert und ist energiesparend.

Während das Erdgeschoss barrierefrei ist, sind die beiden Etagen darüber über das Treppenhaus zu erreichen. Doch selbst wenn sie auch bei Bedarf barrierefrei sein müssen, sei das kein Problem, sagt Amica-Laura Westermayr vom städtischen Bauamt und zeigt beim Ortstermin mit dem Bauausschuss auf Einsparungen in Decke und Fußboden. Dort könnte innerhalb von maximal sechs Wochen ein Aufzug eingebaut werden.

Ein "bemerkenswerter Bau" am Modeon

Nach der Führung mit ihr und Bauleiter Christofer Berkling von der ausführenden Firma Kleusberg sind Stadträte und Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell beeindruckt: „Ein bemerkenswertes Bauwerk.“ Aufgerichtet wurde es innerhalb von nur zwei Wochen. Nach seiner Verwendung wird es wieder zurückgebaut. Was verwertet werden kann, soll verwertet werden. Auch Schneiders Büro, Verwaltung und Lehrerzimmer im Erdgeschoss.

„Eigentlich viel zu schade, dass es wieder wegkommen soll“, sagt Tufan Tenlik (Freie Wähler). Denn das Haus hat seinen Preis: 5 Millionen Euro – eine Million weniger als ursprünglich geplant.

An der Schule beginnen die Vorbereitungen auf den Umzug

Inzwischen haben an der Martinsschule die Vorbereitungen für den Umzug begonnen. Was nicht mehr dringend für den Unterricht benötigt wird, wird verpackt. Der Umzug wirkt sich auch auf die Urlaubsplanung der Lehrerinnen und Lehrer aus: Für die erste und die letzte Woche der Sommerferien besteht eine Urlaubssperre.

Nach dem Auszug wird die altehrwüdige, aber marode Schule dem Erdboden gleichgemacht. Im April 2022 soll der Neubau der Schule samt Hort und Turnhalle starten. Für den Juni 2024 ist die Übergabe des neuen Hauses geplant. Dann wird die Ausweichschule wieder aus- und die neue Grundschule St. Martin eingeräumt. Kommando zurück quasi.

Lesen Sie dazu auch: Ausweichschule in Marktoberdorf nimmt immer mehr Gestalt an