Fendt könnte bald wieder starten: Die Anzeichen verdichten sich
Wegen der Hacker-Attacke können viele Fendt-Mitarbeiter in Marktoberdorf nicht arbeiten. So leer wie zurzeit ist der Fendt-Parkplatz sonst nur im Betriebsurlaub. Geht es am Montag weiter?
Bild: Heiko Wolf
Wegen der Hacker-Attacke können viele Fendt-Mitarbeiter in Marktoberdorf nicht arbeiten. So leer wie zurzeit ist der Fendt-Parkplatz sonst nur im Betriebsurlaub. Geht es am Montag weiter?
Bild: Heiko Wolf
Nach dem Hackerangriff auf AGCO/Fendt an den Standorten Marktoberdorf und Bäumenheim gibt es Hoffnung. Am Montag soll die Produktion wieder starten.
Die Anzeichen verdichten sich, dass nach dem Hackerangriff auf AGCO/Fendt die Produktion Anfang nächster Woche wieder starten kann. „Mit der Frühschicht am Montag soll es losgehen“, sagen Beschäftigte mehrerer Fendt-Abteilungen in Marktoberdorf. Sie wurden am Mittwochnachmittag von ihren Vorgesetzten informiert, dass sie sich bereithalten sollen. Auch aus dem Werk in Asbach-Bäumenheim (Kreis Donau-Ries) ist zu hören, dass die Probleme bis Anfang kommender Woche behoben sein könnten. (Lesen Sie auch: Nach Hacker-Attacke bei Fendt: Ende des Stillstands in Sicht?)
Hat AGCO/Fendt für Bäumenheim Kurzarbeit angemeldet? - Rechtlich wäre es möglich, sagt die Agentur für Arbeit
Dafür sprechen auch Informationen aus Bäumenheim, wonach der Landmaschinen-Hersteller für große Teile der dortigen Belegschaft (Produktion und Logistik) Kurzarbeit für die Zeit vom 5. bis 13. Mai angemeldet hat. Solche Informationen ließen sich dagegen für das Werk in Marktoberdorf am Mittwoch nicht verifizieren. Fakt ist aber, dass das Unternehmen AGCO/Fendt an seinen deutschen Standorten wegen der aktuellen Ausfallzeiten ein Kurzarbeitergeld beantragen kann: „Prinzipiell besteht ein Anspruch, wenn ein Arbeitsausfall auf einem unabwendbaren Ereignis beruht. Ein Hackerangriff, welcher zum Beispiel zu einem Stopp der Produktion führt, stellt ein unabwendbares Ereignis dar“, heißt es bei der Arbeitsagentur. (Lesen Sie auch: Wer steckt hinter dem Hackerangriff auf AGCO Fendt?)
Bilderstrecke
Der Traktorenhersteller AGCO/Fendt aus Marktoberdorf: Das Unternehmen in Bildern
Der Traktorenhersteller AGCO/Fendt hat seinen Hauptstandort in Marktoberdorf. Das Unternhemen existiert bereits seit knapp 80 Jahren. Der tiefgreifenste Einschnitt der Unternehmensgeschichte stellt wohl der Verkauf an das amerikanische Unternehmen AGCO im Jahr 1997 dar.
Bild: Martina Diemand
Der Traktorenhersteller AGCO/Fendt hat seinen Hauptstandort in Marktoberdorf. Das Unternhemen existiert bereits seit knapp 80 Jahren. Der tiefgreifenste Einschnitt der Unternehmensgeschichte stellt wohl der Verkauf an das amerikanische Unternehmen AGCO im Jahr 1997 dar.
Bild: Martina Diemand
Die Brüder Hermann und Xaver Fendt gründen 1937 die Firma Xaver Fendt & Co. Zuvor, im Jahr 1930, hatten sie unter der Anleitung ihres Vaters Johann Georg Fendt den ersten Dieselross-Traktor mit 6 PS konstruiert.
Die Brüder Hermann und Xaver Fendt gründen 1937 die Firma Xaver Fendt & Co. Zuvor, im Jahr 1930, hatten sie unter der Anleitung ihres Vaters Johann Georg Fendt den ersten Dieselross-Traktor mit 6 PS konstruiert.
Xaver Fendt war einer der Gründer des Traktorenherstellers und lebte von 1907 bis 1989.
Bild: privat
Xaver Fendt war einer der Gründer des Traktorenherstellers und lebte von 1907 bis 1989.
Bild: privat
1997 wird Fendt an den amerikanischen AGCO-Konzern verkauft. Viele machen sich damals Sorgen um den Standort Maktoberdorf - ohne Grund wie heute feststeht. Seit dem Verkauf hat sich die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt, ebenso die Zahl der jährlich produzierten Traktoren.
Bild: Wolfgang Widemann
1997 wird Fendt an den amerikanischen AGCO-Konzern verkauft. Viele machen sich damals Sorgen um den Standort Maktoberdorf - ohne Grund wie heute feststeht. Seit dem Verkauf hat sich die Zahl der Mitarbeiter mehr als verdoppelt, ebenso die Zahl der jährlich produzierten Traktoren.
Bild: Wolfgang Widemann
Peter Fendt, geboren 1950, vor dem Bild seines Vaters Dr. Ing. ehrenhalber (eh/hc) Hermann Fendt (1911-1995). Peter Fendt war zur Zeit des Verkaufs an AGCO Gesellschafter bei Fendt.
Bild: Reinhold Löchle
Peter Fendt, geboren 1950, vor dem Bild seines Vaters Dr. Ing. ehrenhalber (eh/hc) Hermann Fendt (1911-1995). Peter Fendt war zur Zeit des Verkaufs an AGCO Gesellschafter bei Fendt.
Bild: Reinhold Löchle
Peter Fendt mit dem Vertrag über den Verkauf von Fendt an AGCO.
Bild: Dirk Ambrosch
Peter Fendt mit dem Vertrag über den Verkauf von Fendt an AGCO.
Bild: Dirk Ambrosch
So sah das Werksgelände des Traktorenherstellers Fendt in Marktoberdorf Ende der 90er Jahre aus. Nach dem Verkauf an den US-Konzern AGCO wurde unter anderem ein neues Traktorenwerk gebaut.
Bild: AGCO/Fendt
So sah das Werksgelände des Traktorenherstellers Fendt in Marktoberdorf Ende der 90er Jahre aus. Nach dem Verkauf an den US-Konzern AGCO wurde unter anderem ein neues Traktorenwerk gebaut.
Bild: AGCO/Fendt
Vor dem Verkauf an AGCO produzierte Fendt ausschließlich Traktoren, Wohnwagen und Kettelmaschinen. Heute hat er sich zu einem "Full-Line-Anbieter" weiterentwickelt und verkauft auch Großmähdrescher, Mähwerke, Wender und Schwader, Ballenpressen und Ladewagen - wie hier auf der Pressekonferenz de...
Bild: Mathias Wild
Vor dem Verkauf an AGCO produzierte Fendt ausschließlich Traktoren, Wohnwagen und Kettelmaschinen. Heute hat er sich zu einem "Full-Line-Anbieter" weiterentwickelt und verkauft auch Großmähdrescher, Mähwerke, Wender und Schwader, Ballenpressen und Ladewagen - wie hier auf der Pressekonferenz de...
Bild: Mathias Wild
Am Fendt-Standort in Marktoberdorf werden alle Traktoren entwickelt, produziert und vertrieben. Hier ein Bild aus dem Jahr 2006. Im Jahr 2019 rollten in Marktoberdorf knapp 19.000 Schlepper vom Band.
Bild: Jörg Schollenbruch
Am Fendt-Standort in Marktoberdorf werden alle Traktoren entwickelt, produziert und vertrieben. Hier ein Bild aus dem Jahr 2006. Im Jahr 2019 rollten in Marktoberdorf knapp 19.000 Schlepper vom Band.
Bild: Jörg Schollenbruch
Im Jahr 2013 wurde das neue Fendt-Forum in Marktoberdorf eröffnet. Hier können Besucher auf einer Fläche von rund 5.000 m² beispielsweise aktuellste Fendt Traktoren- und Erntetechnik ansehen oder sich über Themen rund um die Marke Fendt informieren.
Bild: Löchle Reinhold
Im Jahr 2013 wurde das neue Fendt-Forum in Marktoberdorf eröffnet. Hier können Besucher auf einer Fläche von rund 5.000 m² beispielsweise aktuellste Fendt Traktoren- und Erntetechnik ansehen oder sich über Themen rund um die Marke Fendt informieren.
Bild: Löchle Reinhold
Bei AGCO/Fendt arbeiten heute rund 6500 Mitarbeiter an sechs Standorten. Zuletzt wurden rund 19.000 Traktoren jährlich produziert.
Bild: Manja Morawitz
Bei AGCO/Fendt arbeiten heute rund 6500 Mitarbeiter an sechs Standorten. Zuletzt wurden rund 19.000 Traktoren jährlich produziert.
Bild: Manja Morawitz
Von 2009 bis 2019 war Peter-Josef Paffen Vorsitzender der Geschäftsführung von AGCO/Fendt. Ende 2019 ging er in den Ruhestand und übergab das Amt an Christoph Gröblinghoff. (Bild 2020)
Bild: Andreas Mohr/AGCO-Fendt
Von 2009 bis 2019 war Peter-Josef Paffen Vorsitzender der Geschäftsführung von AGCO/Fendt. Ende 2019 ging er in den Ruhestand und übergab das Amt an Christoph Gröblinghoff. (Bild 2020)
Bild: Andreas Mohr/AGCO-Fendt
Eric Hansotia ist seit 2021 CEO des amerikanischen Unternehmens AGCO zu dem Fendt gehört. Hier spricht er auf der internationalen Pressekonferenz 2022.
Bild: Mathias Wild
Eric Hansotia ist seit 2021 CEO des amerikanischen Unternehmens AGCO zu dem Fendt gehört. Hier spricht er auf der internationalen Pressekonferenz 2022.
Bild: Mathias Wild
Christoph Gröblinghoff ist seit 2020 Vorsitzender der AGCO/Fendt-Geschäftsführung.
Bild: Andreas Mohr
Christoph Gröblinghoff ist seit 2020 Vorsitzender der AGCO/Fendt-Geschäftsführung.
Bild: Andreas Mohr
Der Fendt 724 ist der in Deutschland am häufigsten zugelassene Traktor. Zum siebten Mal in Folge führte das Modell der 700er Baureihe 2022 die Gesamtliste der jährlichen Traktor-Neuzulassungen an.
Der Fendt 724 ist der in Deutschland am häufigsten zugelassene Traktor. Zum siebten Mal in Folge führte das Modell der 700er Baureihe 2022 die Gesamtliste der jährlichen Traktor-Neuzulassungen an.
Von dem kriminellen Schadsoftware-Angriff am 5. Mai gegen AGCO sind nicht nur die Werke in Bäumenheim (etwa 1300 Beschäftigte) und in Marktoberdorf (über 4000) betroffen, sondern Standorte weltweit. Insgesamt beschäftigt der Landmaschinenhersteller 23.000 Mitarbeiter.