Zu viele Kundinnen und Kunden - zu wenig Lebensmittel: Die Tafel Marktoberdorf steht vor Schwierigkeiten. Doch es gibt erste Lösungsansätze.
Bild: Stefanie Gronostay (Archivbild)
Zu viele Kundinnen und Kunden - zu wenig Lebensmittel: Die Tafel Marktoberdorf steht vor Schwierigkeiten. Doch es gibt erste Lösungsansätze.
Bild: Stefanie Gronostay (Archivbild)
„Zu viele Kunden, zu wenig Lebensmittel und zu große Belastung der Ehrenamtlichen“. Das sind die Stichworte, die seit einem Jahr immer wieder in Gesprächen mit den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tafel in Marktoberdorf zu hören waren. Deshalb haben die Teams der Tafel nun eine neue Vorgehensweise beschlossen, um soweit möglich sowohl den Wünschen der Bedürftigen als auch der Mitarbeiter gerecht zu werden.
Bereits seit 2015, also seit der ersten Flüchtlingswelle, stemmen sie eine stark gestiegene Anzahl an Kunden. Selbst die Corona Pandemie habe sie nicht davon abgehalten, Lebensmittel weiterzugeben, heißt es in der Pressemitteilung. Jedoch hat sich die Lage in den vergangenen sieben Jahren keineswegs entspannt. Vielmehr kam im Jahr 2022 aufgrund des Ukrainekrieges die nächste Flüchtlingswelle, die die Zahl der Tafelkunden deutlich nach oben getrieben hat. „Der Anspruch, allen gerecht zu werden, und der massive Anstieg der Tafelkunden bringen die Ehrenamtliche allerdings an ihre physischen Grenzen.“
Als die Tafel gegründet wurde, wurden anfangs Lebensmittel an 20 Familien ausgegeben. Dafür waren die Räumlichkeiten ausreichend groß. Im Juni 2022 waren es bereits 112 Haushalte mit insgesamt 300 Personen – Tendenz steigend. In zwei kleinen Zimmern sortieren und packen die fünf Teams mit je acht Ehrenamtlichen die Lebensmittel. Es ist eng.
Zudem gibt es seit Monaten weniger Lebensmittel bei gleichzeitig steigender Nachfrage. So kommt es immer wieder zu Spannungen unter den „neuen“ und „alten“ Kunden der Tafel, „was sich durchaus auch in emotionalen Ausbrüchen gegenüber den ehrenamtlichen Mitarbeiter entlädt“. Sie werden durch die räumlich enge und emotional aufgeladene Situation stark belastet.
Deshalb werden die Tafelkunden ab 1. April in zwei Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hat dann die Möglichkeit, alle zwei Wochen Lebensmittel zu erhalten. Was nach einer Reduzierung klingt, bedeutet in Wirklichkeit ein Mehr an Lebensmitteln je Ausgabetermin, da die ausgegebene Menge der Lebensmittel in Summe gleichbleibt. Die Tafelmitarbeiter erhoffen sich dadurch eine deutliche Entspannung der Situation.
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