Ganz bunt ist sie, die neue Rampe aus Legosteinen. Sie soll vor allem Rollstuhlfahrenden einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Zum Beispiel zur Filmburg in Marktoberdorf, wo ein ganz besonderes Exemplar liegt. (Lesen Sie dazu auch: Lesen leicht gemacht: Wie in der Stadtbücherei Marktoberdorf neue Möglichkeiten des Lesen eröffnet werden)
Die Idee kam von Waltraud Joa, der Behindertenbeauftragten Marktoberdorf
Aus einer Idee wurde Wirklichkeit, weil sich ein kompetentes Team zusammengefunden hat: Vor mehr als einem Jahr gab Waltraud Joa, die Behindertenbeauftragte der Stadt Marktoberdorf, den Anstoß zum Bau solcher Legorampen für hinderliche Stufen und Türschwellen. „Sind die Kinder aus dem Haus, verstauben die bunten Plastikklötzchen in der Box“, dachte sich Waltraud Joa und fand in Renate Dantinger von der OBA im Roten Kreuz sofort eine Verbündete. Die wiederum holte sich Rat und Tat bei der Förderstätte des St. Georgshof in der Frankau. Als „Schwelle des Versuchs“ wählte die Gruppe „Legorampe“ eine Notausgangstüre an der Filmburg.
Genaue Planung sorgt für Stabilität
Über viele Monate hinweg hieß es dort nun messen und testen, denn die unzähligen Lego-Teilchen sind ein kniffliges Material. Möglichkeiten für die Verarbeitung, für den Unterbau und die Beschaffenheit der Rampe wurden ausgetüftelt. Schließlich muss die Rampe breit genug, tragfähig, stabil und transportabel sein. Zum Protesttag „Tempo machen für Inklusion – barrierefrei zum Ziel“ wurde die Rampe in Betrieb genommen – erfolgreich und mit Überraschung. Problemlos konnte ein kleiner Rolli-Corso über das bunte Legomosaik ins Kino fahren.
Modell "Legorampe" geht in die Serienproduktion
Begeistert von dieser neuen Errungenschaft für Menschen mit Handicap oder auch für Kinderwagen waren nicht nur Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell sowie Gäste aus der Region, sondern auch Monika Schubert, zu deren großer Freude sogar der Filmburg-Schriftzug mit eingearbeitet ist.
Großen Beifall gab es für die „Handwerker“ Alex Rothermel, Josef Wankerl und Bernd Feirer mit ihrem Teamchef Alex Nierer. Durch ihr Konzept ist es nun möglich mit dem Modell „Legorampe“ in Serienproduktion zu gehen. Für weitere bunte Rampen in der Stadt werden viele Standard-Legosteine und Trägerplatte benötigt. Gefertigt werden die Rampen dann in der BRK-Förderstätte St. Georgshof nach dem Motto: Menschen mit Handicap für Menschen mit Handicap.
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