So ähnlich wird der neue Kindergarten in Ovijere aussehen. Das Gebäude soll einen Gruppenraum und eine große Veranda haben.
Bild: Fly & Help
So ähnlich wird der neue Kindergarten in Ovijere aussehen. Das Gebäude soll einen Gruppenraum und eine große Veranda haben.
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Mithilfe von Spenden aus dem Ostallgäu kann ein Kindergarten in Namibia erbaut werden. Landrätin Maria Rita Zinnecker hat 15.000 Euro an Reiner Meutsch von der Stiftung Fly & Help übergeben. Das Geld für den Bau eines Kindergartens in Ovijere stammt zum größten Teil von Ostallgäuer Bürgerinnen und Bürgern und der lokalen Wirtschaft. Bereits 2020 hat der Landkreis mit Spenden die Errichtung eines Schulgebäudes mit zwei Klassenzimmern in Ovijere ermöglicht. Reiner Meutsch freut sich nun über den zweiten Spendenscheck aus dem Ostallgäu. Damit kann er im Norden Namibias ein Gebäude mit einem Gruppenraum für einen Kindergarten bauen und die Betreuungssituation der Kleinkinder verbessern.
Bei dem Schulbau 2020 seien aufgrund gesunkener Baukosten und der großen Spendenbereitschaft 5000 Euro übrig geblieben, erklärt Zinnecker. Außerdem seien weitere Spenden in Höhe von 6000 Euro eingegangen. „Wir haben daher die Finanzierungslücke von 4000 Euro mit einem Verzicht der Kreistagsmitglieder auf die Weihnachtsgeschenke und einem Zuschuss aus meinem eigenen Verfügungsfonds geschlossen.“
Auch die Menschen in Namibia sind von der weltweiten Krise mit kontinuierlich steigenden Lebensmittelpreisen und Kraftstoffkosten betroffen. Meutsch will mit dem Bau des Kindergartens im Frühjahr starten und geht davon aus, dass im Sommer die Eröffnung gefeiert wird. Ovijere liegt im Norden von Namibia, ungefähr 18 Kilometer von Okanguati und rund 124 km von Opuwo entfernt mitten im afrikanischen Busch. Es gibt dort keine Infrastruktur und keinen Handyempfang und bisher auch keinen Kindergarten. Mit dem Bau soll eine Versorgungslücke geschlossen werden.
Der Kindergarten ermögliche es, die Kinder spielerisch auf die Schule vorzubereiten. Das Personal käme dafür aus den eigenen Reihen, engagierte Community-Mitglieder würden die Betreuung vor Ort übernehmen. Dies klappe auch an anderen Orten sehr gut, sagt Meutsch. Und betont, dass jetzt ein Kindergarten komme, sei ein wichtiges Zeichen für die örtliche Bevölkerung, dass man sie nicht vergessen habe. Die Kleinkinder kommen zu 90 Prozent aus der Ovahimba Community, die restlichen 10 Prozent sind Zemba. Beide Bevölkerungsgruppen sind Halbnomaden.
„Der Kindergartenbau ist der erfolgreiche Abschluss unseres Engagements für das Projekt 1000 Schulen“, sagt Zinnecker. „1.000 Schulen für unsere Welt“ ist eine Gemeinschaftsinitiative der kommunalen Spitzenverbände Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag und Deutscher Städte- und Gemeindebund. Fly & Help plant im Rahmen der Initiative Schulen und Kindergärten in Entwicklungsländern.
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