Radrennen in Schweinlang

Weshalb die deutsche Radsportelite gern in Schweinlang ist

Der Weiler Schweinlang zwischen Kraftisried und Unterthingau genießt in Radsportkreises inzwischen Kultcharakter.

Der Weiler Schweinlang zwischen Kraftisried und Unterthingau genießt in Radsportkreises inzwischen Kultcharakter.

Bild: Andreas Filke

Der Weiler Schweinlang zwischen Kraftisried und Unterthingau genießt in Radsportkreises inzwischen Kultcharakter.

Bild: Andreas Filke

Mitte April ist wieder das große Radsportspektakel Tour de Allgäu mit den besten deutschen Nachwuchsfahrern. Organisator Klaus Görig wartet mit Neuigkeiten auf.
16.03.2023 | Stand: 15:16 Uhr

Der Wettbewerb erhielt großes Lob von allen Beteiligten. „Endlich mal wieder ein Veranstalter mit Mumm, den Blick nach vorn und mit Mut für was Neues!“, so schrieb Sieger Jan Hugger an Klaus Görig, den Vorsitzenden des Günzacher Radsportclubs Allgäu. Dieser Zuspruch gab Rückenwind. In diesem Jahr, genauer im April, gibt es eine Neuauflage der Tour de Allgäu mit Rennen in Schweinlang, einem Weiler zwischen Unterthingau und Kraftisried (Ostallgäu).

An diesen Orten wird die Tour de Allgäu ausgetragen

Mit der Tour de Allgäu gibt es diesmal nicht nur drei Tage Radsport für die Elite. Erstmals ist laut Görig auch die Jugend männlich und weiblich vertreten. In vier anderen Klassen sind bayerische Meisterschaften vorgesehen. Der RC Allgäu ist bekannt dafür, dass er jedes Jahr die meisten Nachwuchsrennen veranstaltet. Daher sind die Rennen der Jugend und Schüler in Schweinlang als einzige Veranstaltung in Schwaben auch Sichtungsrennen des BRV.

Ebenso wird die Meisterschaft der Para-Sportler in Schweinlang ausgetragen. Da beim RC Allgäu auch Para-Sportler trainieren, sind diese teilnahmeberechtigt. „Der RCA ist übrigens der einzige schwäbische Radsportverein, bei dem Para-Sportlerinnen und -Sportler über den Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern Mitglied werden können“, sagt Görig.

Dieses Status hat der Radsportclub in Sachen Parasport

„Alle Sportlerinnen, Sportler und Zuschauer kommen immer gerne nach Schweinlang – nicht nur wegen der guten Kuchen, die es dort immer gibt“, sagt der RC-Vorsitzende mit einem Schmunzeln. Die Rennen kommentieren, wird wieder Christian Lichtenberg, der bei Eurosport sehr viele UCI-Rennen begleitet. Wie beliebt die Rennen sind, zeige, dass sich schon die beiden besten UCI-Teams aus Deutschland – Team Lotto Kern Haus und Rad-net Oßwald – angemeldet haben. „Damit sind die besten deutschen Athleten der U23 am Start“, beschreibt Görig den Stellenwert der Teams.

Klaus Görig (rechts) gibt im April den Start zur zweiten Tour de Allgäu frei.
Klaus Görig (rechts) gibt im April den Start zur zweiten Tour de Allgäu frei.
Bild: Andreas Filke

Neben tatkräftigen Anwohnern sind viele fleißige Helfer der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und des RC Allgäu nötig, die zwei Tage lang ihre Freizeit für den Radsport opfern. Sie alle arbeiten daran, den Zuschauerinnen und Zuschauern ein besonders Radsportspektakel zu bieten. Darüber hinaus sei solch eine Veranstaltung ohne die vielen Sponsoren nicht möglich. „Es ist viel Arbeit, aber der Lohn, nach dem Rennen ein Dankeschön von Sportlerinnen und Sportlern zu bekommen, die eventuell in zwei bis fünf Jahren bei der Tour de France fahren, ist gut“, sagt Görig. Wer sich die Liste der 35 deutschen Radsportler ansieht, die in einem UCI World Team sind und die großen Rundfahrten fahren, stellt fest, dass über die Hälfte, nämlich 18 Sportlerinnen und Sportler, schon bei einem Radrennen in Schweinlang am Start war. „Das Rennen in Schweinlang ist nun einmal Kult.“ Seit 2002 findet es jährlich statt. Nur wegen Corona musste es ausfallen.

Wie auch der Landkreis von der Tour de Allgäu in Schweinlang profitiert

Auch der Landkreis Ostallgäu profitiere von den Rennen, sagt er, denn viele der 300 Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Angehörigen übernachten vor Ort und versorgen sich dort. Wenn es dann geschafft ist, den Sportlerinnen und Sportlern, den Angehörigen und den Zuschauern einen schönen Tag zu präsentieren und nach den Rennen noch gemütlich mit allen zusammen zu sitzen, vielleicht auch noch bei schönem Wetter, „dann hat sich alle Mühe und Aufwand gelohnt“. Der RCA habe wieder ein großes Rennen arrangiert, das international besetzt sei: „Und das ist alles zu sehen ohne Eintrittsgeld!“

Diese Termine sollten sich Radsportfans merken

  • Freitag, 14. April: Bergzeitfahren, Start Unterthingau mit Ziel in Schweinlang an der Kapelle über drei Kilometer, Einzelstart alle 30 Sekunden.
  • Samstag, 15. April: Rundstreckenrennen mit Start und Ziel an der Kapelle Schweinlang über 9,3 Kilometer. 11 Uhr Jugend m, Frauen, Senioren 2+3, Juniorinnen; 11.01 Uhr Jugend w, Frauen Masters, Senioren 4, Para-Cycling; 11.02 Uhr Schüler m und w; 12.50 Uhr Hauptrennen CT-Elite, Amateure und Junioren über 13 Runden (120,9 Kilometer).
  • Sonntag, 16. April: Abschluss der Tour de Allgäu in Burggen.
  • Sperrungen: Freitag, 14. April, von Unterthingau nach Schweinlang von 16.45 bis 19 Uhr; Samstag, 15. April, Strecke Schweinlang, Weitnau, Berleberg, Unterthingau, Schweinlang von 10.45 bis 16.15 Uhr.

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