Martin Richenhagen, früherer CEO des Landmaschinenherstellers AGCO, hat sich am Dienstagabend in der ZDF-Talkshow bei Markus Lanz mehrmals kritisch zu Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geäußert. So sagte er etwa, dass Scholz niemand sei, der Zuversicht ausstrahlt.
Martin Richenhagen (Fendt) legt bei Markus Lanz nach
Nur wenige Minuten später, als es um die erneute Kanzlerkandidatur von Scholz ging, legte Richenhagen verbal noch eines drauf: „Ich frage mich, was will Scholz eigentlich? Fehlt ihm eigentlich jegliche Selbsterkenntnis und warum klammert er sich so an diesen Job?“ Der frühere Manager sagte weiter, dass Bundeskanzler Scholz doch inzwischen gemerkt haben müsste, dass er es „nicht kann“. Und wenn er es nicht könne, warum bringe er dann nicht seinen besten Mann ins Spiel?
Richenhagen spielte damit auf Boris Pistorius (SPD) an, der in den Umfragen zu den Beliebtheitswerten zuletzt vor Scholz war. Der Verteidigungsminister hat aber eine mögliche Kanzlerkandidatur bereits ausgeschlossen.
Martin Richenhagen
Martin Richenhagen lebt in den USA, kommt aber ursprünglich aus Köln. Er hat Theologie studiert. Ende 2020 ging der frühere Fendt-CEO in Ruhestand. Richenhagen war seit 2004 Präsident und CEO von AGCO und seit 2006 Aufsichtsratsvorsitzender von Fendt in Marktoberdorf.
Richenhagen kritisiert die Wirtschaftskompetenz der Ampel-Regierung
Richenhagen hatte im Gespräch mit Markus Lanz auch keine guten Worte für die Wirtschaftspolitik von Bundeskanzler Scholz, aber auch der gesamten Regierung übrig. Niemand hätte dort Wirtschaftskompetenz - „am wenigsten der Wirtschaftsminister“, sagte Richenhagen. Der Standort Deutschland entwickle sich zu lahm. Was fehlt, sei inzwischen auch eine „anpackende Mentalität“.
Neben Martin Richenhagen waren folgende weitere Gäste bei Markus Lanz:
- Peer Steinbrück, SPD-Politiker: Der Ex-Bundesfinanzminister äußerte sich zu Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat, dem Zustand seiner Partei, der Zukunftsfähigkeit des Sozialstaates und dem deutsch-amerikanischen Verhältnis.
- Sonja Álvarez, Journalistin: Die Politologin der „WirtschaftsWoche“ analysierte den Ukrainebesuch von Kanzler Scholz und sprach zudem über die industrie- und standortpolitischen Herausforderungen Deutschlands.
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