Martin Kilger hat genug: Genug davon, dass er seinen Beruf als Musiker nicht ausüben darf. Genug davon, dass der Staat ihn in Zeiten der Corona-Pandemie um Solidarität bittet, aber auf der anderen Seite kaum etwas für ihn tun will. Und er hat genug davon zu sehen, wie viele Musikerkollegen angesichts der Konzert-Stornierungswelle resignieren, aus Existenznöten Billigjobs annehmen oder gar in ein psychisches Loch fallen, sich in Alkohol flüchten oder depressiv werden. Doch immer nur reden, schimpfen, sich ärgern, das war dem Pfrontener, der seit 2014 das Musik- und Filmproduktionsunternehmen „Kilger Media“, führt, zu wenig. Nun hat er wegen Einnahmeausfällen das Land Baden-Württemberg und den Freistaat Bayern verklagt: Er verlangt Entschädigung wegen nicht zustande gekommener Auftritte. Am kommenden Dienstag hat der 45-Jährige am Landgericht Stuttgart seine erste Verhandlung.
Corona-Prozess