In der Corona-Pandemie haben die Unterallgäuer Bürger mehr weggeschmissen als sonst. Das verkündete Edgar Putz, Leiter der Abfallwirtschaft, nun im Umweltausschuss des Unterallgäuer Kreistags.
Entrümpeln, Kochen, Homeoffice - Gründe für den vielen Müll
Die viele Zeit zu Hause während des vergangenen Jahres sei mit der Hauptgrund für das erhöhte Abfallaufkommen. Viele Unterallgäuer haben ausgemistet und dadurch für mehr Sperrmüll gesorgt. Außerdem produzierten sie mehr Biomüll, was sich der Umweltausschuss durch das vermehrte Kochen zu Hause erklärt. Putz sprach von der "bislang höchsten Erfassungsmenge an Biomüll“. Auch die Verpackungsabfälle stiegen in den vergangenen Monaten. Das sei ebenfalls mit der vielen Zeit zu Hause zum Beispiel im Home-Schooling oder Homeoffice zu erklären. Mit Masken und Schutzkleidung stiegen die Gewerbeabfälle vor allem durch Entsorgungen aus dem medizinischen Bereich.
Abfallwirtschaft in Zahlen
Putz berichtet beim Unterallgäuer Umweltausschutz hauptsächlich von steigenden Zahlen in Sachen Abfallentsorgung. Lediglich beim Hausmüll habe die Bevölkerung weniger Müll produziert als im Vergleich zum Vorjahr.
- Biomüll: 37 Kilogramm pro Einwohner - Steigerung um neun Prozent
- Sperrmüll: 12 Kilogramm pr Einwohner - Steigerung um sechs Prozent
- Gewerbeabfälle: 23 Kilogramm pro Einwohner - Steigerung um 89 Prozent
- Verpackungsmüll: 30 Kilogramm pro Einwohner - Steigerung um 21 Prozent
Vor dem Umweltausschuss interpretiert Putz diese Zahlen als durchaus positiv. Sie zeigen, dass die Unterallgäuer Bürger ihren Müll ordnungsgemäß trennen und nicht mehr alles im Hausmüll landet. Vor allem die Steigerung im Verpackungsmüll zeige aber "die Flut" an Plastikverpackungen bei Einkäufen.
Blick in die Zukunft
Aus den Zahlen ergibt sich auch die Möglichkeit einer steigenden Müllgebühr, auf die sich die Bürger einstellen müssten. Außerdem ist geplant, dass die Menschen im Unterallgäu in Zukunft ihre Tonnen online an-, um- oder abmelden können.
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