Umwelt

Der dickste Memminger Baum hat einen Umfang von 741 Zentimetern

In der Dickenreiser Allee stehen die ältesten Memminger Bäume.

In der Dickenreiser Allee stehen die ältesten Memminger Bäume.

Bild: Andreas Berger

In der Dickenreiser Allee stehen die ältesten Memminger Bäume.

Bild: Andreas Berger

Durch die neue digitale Datenbank wird die Kontrolle und der Schutz des Memminger Baumbestands vereinfacht. Es wurden über 14.800 Einzelbäume erfasst.
06.12.2022 | Stand: 18:00 Uhr

Das Memminger Baumkatasters ist fertig. „Das gibt uns nicht nur einen Überblick über den Bestand, es erleichtert uns auch, geeignete Maßnahmen zum Erhalt der Bäume und zum Schutz der Bevölkerung ergreifen zu können“, beschreibt Oberbürgermeister Manfred Schilder die umfassende digitale Erfassung aller freistehender Bäume auf städtischem Grund.

Die Bäume müssen einmal pro Jahr kontrolliert werden, bei älteren Bäumen ist sogar eine halbjährliche Kontrolle vorgeschrieben. Nach extremen Wetterlagen werden diese zum Teil noch zusätzlich kontrolliert. Gartenamtsleiter Michael Koch: „Das Kataster dient uns zur lückenlosen Dokumentation und Archivierung von Maßnahmen und Stammdaten.“ An den angebrachten Baumnummern ist jeder städtische Baum zu erkennen und zuzuordnen.

Bürgermeister "Memmingen schneidet im Vergleich zu anderen Städten gut ab"

Das Kataster hat noch weitere Vorteile: „Es freut mich, dass wir jetzt auch einschätzen können, dass wir im Vergleich zu anderen Städten mit der Zahl und dem Alter der Bäume ganz gut abschneiden“, sagt Zweiter Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger.

Bei der Erstellung des Katasters wurden 14.802 Einzelbäume und weitere 13.954 Bäume in 659 flächigen Gehölzbeständen erfasst und kontrolliert.

Nicht zuletzt wird in der neu angelegten Datenbank das Alter der Bäume vermerkt. Dadurch können auch Zahlen zur Kohlendioxid-Bindung der Pflanzen errechnet werden. Nimmt man die Zahlen des kommunalen Einzelbaumbestands als Grundlage, so bindet dieser etwa 37.000 Tonnen CO2. Dies entspricht rund 2,5 Tonnen pro Baum. Auch dieser Wert kann im Vergleich zu anderen bayerischen Kommunen als hoch eingestuft werden. Die Mittelwerte liegen laut gartenamt dort durchwegs deutlich unter der Zwei-Tonnen-Marke.

Die Auswertungen des Baumkatasters haben ergeben, dass es sich bei rund 24 Prozent des Bestandes um alte Bäume handelt. Als alte Bäume wurden Exemplare mit einem geschätzten Lebensalter ab 80 Jahre eingestuft. Bei den rund 15.000 Bäumen sind 158 verschiedene Baumarten vertreten. Die größte Gruppe bildet der Bergahorn mit 1716 Stück.

Der älteste Baum Memmingens ist 428 Jahre alt

Der älteste Baum auf Memminger Flur ist eine Winterlinde mit einem Stammumfang von 622 Zentimeter am Dickenreiser Weg. Sie ist vermutlich 428 Jahre alt. Eine Sommerlinde mit 572 Zentimeter Umfang am Oberen Eschaldenweg ist wohl 394 Jahre alt. Am Jakobsweg steht eine Esche, die nicht nur zu den ältesten Bäumen zählt, sondern auch den größten Stammumfang innehat – nämlich 741 Zentimeter. Dieser Umfang lässt auf ein Alter von 393 Jahren schließen.

Die höchsten Bäume im Stadtgebiet sind zwei Pappeln mit je 38 Metern an der Memminger Ach zwischen Amendingen und Steinheim.

Lesen Sie auch: Memminger Wald wartet auf Entdecker