Bild aus der Türkei: Autos liegen unter den Trümmern eines zerstörten Gebäudes.
Bild: Khalil Hamra/AP/dpa
Bild aus der Türkei: Autos liegen unter den Trümmern eines zerstörten Gebäudes.
Bild: Khalil Hamra/AP/dpa
Die Zahl der Todesopfer steigt, Hab und Gut ist verloren: Die Erdbeben in der Türkei und in Syrien erschüttern auch die Menschen in unserer Region. Sait Onar, Informatiker und Geschäftsführer von Computech in Memmingen, stammt aus dem türkischen Midyat. „Die Stadt liegt an der Grenze zu Syrien“, erzählt er. Verwandte habe der seit 51 Jahren in Deutschland lebende Sait Onar dort zwar nicht mehr, aber Bekannte. Die haben er und seine Familie auch gleich angerufen. „In den Nachrichten hört man ja viel zu den Erdbeben. Dort, wo wir herkommen, gab es auch Erschütterungen, aber noch keine Gebäudeschäden“, sagt er.
Dennoch gebe es die Angst vor Nachbeben. „Natürlich ist man betroffen“, sagt Sait Onar. Deswegen habe er sich auch entschieden, die Spendenaktion der Alevitischen Gemeinde Memmingen zu unterstützen. Decken, Kleidung sowie Babynahrung würden beispielsweise gebraucht.
Der Aufruf der Alevitischen Gemeinde Memmingen ging unter anderem über das soziale Netzwerk Facebook raus. Mesut Gökce ist dort Ansprechpartner, gehört zu den Gründungsmitgliedern. „Wir sind mit unserem Dachverband bezüglich Geldspenden in Kontakt und haben die Sammlung vor Ort gestartet“, erzählt er. Gökce kennt Mitglieder, die beim Erdbeben ihr Haus sowie Familienmitglieder verloren haben.
Es sei ganz schlimm. „Es wird berichtet, dass es vor Ort ganz schlecht aussieht.“ Mesut Gökce weiter: „Das macht bestürzt und betroffen – gerade auch in dieser Jahreszeit. Die Menschen frieren, haben nichts zu essen und viel verloren.“
Auf einen möglichen Einsatz im Erdbebengebiet warten zwei Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) Memmingen, wie der Ortsbeauftragte Klaus Liepert gegenüber unserer Redaktion erklärt. Sie stehen für die sogenannte „Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland“ (SEEBA) bereit und wurden dafür entsprechend geschult. „Sie müssen innerhalb eines halben Tages abmarschbereit sein“, sagt Liepert. Die Entscheidung obliege aber nicht dem Ortsverband. „Der Hilfseinsatz wird über den Bund koordiniert.“ So sei am Dienstag bereits ein erstes SEEBA-Team mit 16 Tonnen Material in die Türkei geflogen.