Der neue Vorstand des Fischertagsvereins Memmingen (seit März 2023, von links): Andreas Bänecke (Vermögensverwalter), Markus Rauth (3. Vorsitzender), Horst Blaser (Kassier), Marion Mohr (Schriftführerin), Werner Rast (Organisationsleiter), Andreas Schöner (2. Vorsitzender) und Thorsten Burghart (1. Vorsitzender).
Bild: Andreas Berger
Der neue Vorstand des Fischertagsvereins Memmingen (seit März 2023, von links): Andreas Bänecke (Vermögensverwalter), Markus Rauth (3. Vorsitzender), Horst Blaser (Kassier), Marion Mohr (Schriftführerin), Werner Rast (Organisationsleiter), Andreas Schöner (2. Vorsitzender) und Thorsten Burghart (1. Vorsitzender).
Bild: Andreas Berger
Die Delegiertenversammlung des Fischertagsvereins Memmingen hat im Maximilian-Kolbe-Haus in Memmingen getagt. Hauptpunkt am Abend war die Neuwahl des Vorstandes.
Michael Ruppert gab nach zehn Jahren den Posten des 1. Vorsitzenden ab. Auch weitere Vorstandsmitglieder standen nicht erneut zur Wahl. Hier der neue Vorstand, die Wahl war um 22.15 Uhr beendet:
Es wurde nach und nach gewählt, und zwar über Zettel und geheim. 165 Besucherinnen und Besucher sind hier heute Abend wahlberechtigt.
"Ich werde heute meinen Stuhl räumen und mich in die Work-Life-Balance begeben", sagte Michael Ruppert. Der Job des 1. Vorsitzenden sei sehr zeitintensiv, bereite aber auch Vergnügen. "Es war mir eine Ehre." Er habe wahnsninnig viele Menschen kennengelernt und Freundschaften geknüpft. Nach zehn Jahren als 1. Vorsitzender dürfe er über einen neuen Lebensabschnitt nachdenken.
Veränderungen soll es künftig beim Frühschoppen und beim Fischerabend geben, sagte Michael Ruppert. Der Frühschoppen solle kurzweiliger gestaltet, der musikalische Teil unterhaltsamer werden. Der Frühschoppen war im Jahr 2022 nicht ausverkauft. Weil der Fischerabend ebenfalls nicht besonders gut besucht gewesen sei, soll auch hier etwas geändert werden. Beispielsweise soll er direkt nach dem Auszug beginnen. Bisher war eine Stunde Zeit zwischen beiden Programmpunkten. Ein Arbeitskreis werde sich um weitere Ideen für die Veranstaltungen kümmern.
Finanzen: Der Fischertagsverein geht mit einem Überschuss von 256.000 Euro aus dem Jahr 2022. Einige Abzüge gebe es zwar noch, etwa die Ertragssteuer. Dennoch bleibe noch Geld übrig, das in den Bau der neuen Halle des Vereins gesteckt werde, sagt Michael Ruppert. Wann die nun gebaut werden soll, die Baugenehmigung liegt seit 2020 vor, sei derzeit noch nicht klar. Der neue Vorstand müsse sich nun mit dem Thema befassen, etwa mit den Rahmenbedingungen, also den gestiegenen Baupreisen.
Die Delegiertenversammlung des Fischertagsvereins sei immer eine emotionale Versammlung, sagte Oberbürgermeister Manfred Schilder. Denn der Fischerverein sei nicht nur eine Herzenssache für ihn, sondern eine Heimat. Die Versammlung an diesem Mittwoch sei besonders emotional für ihn, weil er nun das letzte Mal in der Funktion als Oberbürgermeister an dieser Veranstaltung teilnehme. Am 21. März gibt er das Amt des Stadtoberhaupts an Jan Rothenbacher ab.
Dafür hofft Schilder, dass er künftig bei Wallenstein noch mitmachen darf, „vielleicht irgendwo beim Gesinde“. An Michael Ruppert gerichtet: Er sei ein guter Vertreter des Vereins gewesen. Schilder wisse, wie groß die Aufgabe sei, Vorsitzender eines Vereins mit 4000 Mitgliedern zu sein. Zum Schluss sagte Schilder: „Wir freuen uns auf einen neuen Fischerkönig, der 2023 Manfred Schilder heißen wird.“ Das habe er nämlich bisher noch nie geschafft. Da machte ihm Michael Ruppert aber nicht allzu viel Hoffnung. Denn er sei nun nicht mehr der 1. Vorsitzende, habe also am Morgen des Fischertages nun ebenfalls Zeit, in den Bach zu jucken und um den Posten des Fischerkönigs zu kämpfen.
Der Fischertagsverein Memmingen ist vor allem für zwei Veranstaltungen bekannt: Den Fischertag, der jedes Jahr in Memmingen stattfindet und bei dem der Stadtbach ausgefischt wird. Und für die Historienwoche Wallenstein, ein Riesen-Event mit mehr als 4000 Darstellern, die die Zeit aus der Mitte des 17. Jahrhunderts in vielen Lagern in der Stadt nachstellt.