Der geplante Fellheimer Geschichtsweg macht große Fortschritte. Im Mittelpunkt steht das Vorhaben, die bis ins 17. Jahrhundert hineinreichende, jüdische Geschichte Fellheims und bedeutende Geschichtsorte wie die Ehemalige Synagoge, das Langhaus, das Fellheimer Schloss, die jüdische Metzgerei, die Judenschule, sowie den jüdischen Friedhof und die ehemalige Mikwe (Ritualbad) für Besucher erlebbar zu gestalten.
Bürgermeister Reinhard Schaupp erläuterte, dass sich das Projekt mitten in der Umsetzung befindet. Die Standorte und Themeninhalte von sieben Informationsstelen entlang der Fellheimer Ortsdurchfahrt stehen bereits fest. Das Geschichtsweg-Projekt, das die herausragende, geschichtliche Bedeutung Fellheims hervorheben soll, wird über das Leader-Förderprogramm bezuschusst.
Verein ergänzt das Angebot
Der Verein Cultura Kulturveranstaltungen ergänzt das Angebot mit weiteren zwei Infotafeln zur Geschichte des Doppeldorfes Fellheim, die aus dem Förderprogramm „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefördert werden können. Die Info-Träger werden aus Corten-Stahl, dem gleichen Material, aus dem das Eingangsportal der Ehemaligen Synagoge besteht, gefertigt. „Wir liegen gut im Zeitplan, haben grünes Licht von allem Fördergebern und können die konzeptionelle Planung nun auch in die Umsetzung bringen.“
Gute Nachrichten hat der Bürgermeister mit Blick auf weitere engagierte Unterstützung. Dies gestaltet sich in der Form, dass die Schüler des Illertal-Gymnasiums Vöhringen und der Förderkreis Synagoge Fellheim an speziellen „Audio-Elementen“ arbeiten, die wesentliche Geschichtselemente hörbar machen werden.
Fellheimer Geschichtsweg wird weiter vernetzt
Der Geschichtsweg soll noch in diesem Jahr eröffnet werden. Geplant ist laut Reinhard Schaupp zudem, dass einzelne Elemente mit übergeordneten Aktivitäten verbunden werden. So sollen die gemeindlichen Service- und Infostelen zwischen der ehemaligen jüdischen Siedlung, der früheren Schule und dem kulturhistorisch herausragenden Schlossbau zusammen mit der lokalen Leader-Arbeitsgruppe Kneippland Unterallgäu regional vernetzt werden.
Eine historische Übersichtskarte, eine Infotafel zur Dorfherrschaft und ein Flyer sind Teil des nationalen Festjahres „2021 Jüdisches Leben in Deutschland“, betreut von Cultura Kulturveranstaltungen. Passend zu diesem Jubiläumsjahr soll der Geschichtsweg noch in diesem Jahr fertiggestellt und eröffnet werden. Die Schirmherrschaft über den Geschichtsweg Fellheim wird der ehemalige Staatsminister Josef Miller aus Memmingen übernehmen.
„Dank des modularen Aufbaus können wir den Geschichtsweg jederzeit ergänzen oder erweitern“, sagt Bürgermeister Schaupp. So sei letztlich auch eine Anbindung an den Iller-Radweg und den künftig erlebbaren Erlebnisraum Iller, das Unterallgäuer Kneipp-Netz und auch an den künftigen Haltepunkt der Illertalbahn am historischen Bahnhof in Fellheim möglich.