Auch für dieses geplante Hotel am Tiroler Ring hatte der Gestaltungsbeirat eine Empfehlung ausgesprochen. Letztlich wurde das Vorhaben aber nicht umgesetzt.
Bild: Grimbacher Nogales Architekten GmbH
Auch für dieses geplante Hotel am Tiroler Ring hatte der Gestaltungsbeirat eine Empfehlung ausgesprochen. Letztlich wurde das Vorhaben aber nicht umgesetzt.
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Auch künftig wird es in Memmingen einen Gestaltungsbeirat geben. Das hat das Plenum des Stadtrats einstimmig beschlossen. Der Beirat wurde im Dezember 2019 als unabhängiges Sachverständigengremium eingerichtet. Er soll Bauvorhaben, die ihm vorgelegt werden, auf städtebauliche, architektonische und gestalterische Qualität prüfen und so zur Verbesserung des Stadtbildes beitragen sowie Fehlentwicklungen verhindern. Gleichzeitig soll er den Stadtrat, aber auch Bauherrn bei Entscheidungen unterstützen. Da der Gestaltungsbeirat zunächst auf drei Jahre befristet war, musste nun nach dieser Probezeit darüber abgestimmt werden, ob das Gremium dauerhaft eingesetzt wird.
Bereits in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hatte der Leiter des Stadtplanungsamts Uwe Weißfloch kräftig die Werbetrommel für das Gremium gerührt, das aus vier externen Beratern besteht. Dazu hatte er eine Karte mitgebracht, auf der anhand von Sternchen zu sehen war, bei welchen Projekten im Stadtgebiet und auch in den Ortsteilen das Gremium eine Empfehlung abgegeben hatte.
Gremium hat über 40 Bauprojekte und Planungen in Memmingen behandelt
Zwölf Sitzungen haben bislang stattgefunden, bei den über 40 Bauprojekte und Planungen behandelt wurden. Zwar hätte der Beirat pro Jahr fünfmal zusammenkommen sollen, betonte Weißfloch. Doch das sei coronabedingt nicht möglich gewesen. Manche Sitzung hätte auch digital stattgefunden. Die Geschäftsstelle des Gestaltungsbeirats ist im Stadtplanungsamt angesiedelt. „Jährlich fallen Kosten in Höhe von 20.000 Euro an“, erklärte Weißfloch. Als Beispiel, wie wertvoll die Arbeit des Gestaltungsbeirats aus seiner Sicht ist, nannte er einen geplanten Hotelbau am Tiroler Ring, der letztlich aus anderen Gründen nicht verwirklicht worden sei. Damals hatte das Gremium bemängelt, dass der geplante Baukörper praktisch falsch herum stehe. Aus städteplanerischer Sicht sollten Eingang, zentrale Lobby und der Aufenthaltsbereich nicht zur Haußmannstraße, sondern zum weitaus mehr befahrenen Tiroler Ring hin gebaut werden. Diese Empfehlung sei dann in die Planung aufgenommen worden. „Es sind zwar nur Empfehlungen, aber doch sehr viele Planer nehmen diese Anregungen an, die zu deutlichen Verbesserungen am Bau führen“, betonte Weißfloch. Wobei er einräumte, dass mancher Bauherr die Empfehlung auch als „Geißelung“ betrachte. Dennoch lautet sein Fazit: „Die Einrichtung des Beirats war eine gute Entscheidung des Stadtrats.“ Das sahen auch die Rätinnen und Räte so.
Vertrag mit allen Mitgliedern des Gesatltunsgbeirats wird um drei Jahre verlängert
Zudem hatte der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss bereits beschlossen, die Berufung aller vier externen Mitglieder um drei Jahre zu verlängern. Laut Weißfloch sei zwar ursprünglich angedacht gewesen, zwei der vier Beiräte auszutauschen. Doch aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit von Verwaltung, Beirat und Politik, sollte aus Sicht der Stadtverwaltung darauf verzichtet werden. Zumal wegen Corona nicht alle Sitzungen stattfinden konnten.