Die Bürger befürchten, dass der Verkehr iun ihrem Viertel stark zunehmen wird, wenn auf dem Grenzhofareal in Memmingen einmal bis zu 450 Wohnungen gebaut werden.
Bild: Thomas Weigert
Die Bürger befürchten, dass der Verkehr iun ihrem Viertel stark zunehmen wird, wenn auf dem Grenzhofareal in Memmingen einmal bis zu 450 Wohnungen gebaut werden.
Bild: Thomas Weigert
Bis zu 450 Wohnungen sollen einmal auf dem Grenzhofareal in Memmingen entstehen. Hierzu läuft gerade online eine Bürgerbeteiligung, die der Projektentwickler „I+R Wohnbau Lindau“ zusammen mit der Stadt durchführt. Dabei können Bürger ihre Anregungen mit Blick auf das geplante Wohnbauprojekt vorbringen. Darüber hinaus hat Christian Eckhard jetzt eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Verkehrsbelastung in der Grenzhofstraße und im Nordweg zu reduzieren. „Ich habe nichts gegen den Bau der Wohnungen, ich befürchte aber eine erhebliche Zunahme des Verkehrs“, sagt Eckhard, der selbst im Nordweg wohnt. Seiner Initiative haben sich mittlerweile etwa 30 Personen angeschlossen.
Die bisherigen Pläne sehen neben den rund 450 Wohnungen auch Flächen für Gastronomie, Dienstleistungen, Büros, Ärzte und für eine Kindertagesstätte vor. Das neue Quartier soll im Innern soweit wie möglich autofrei sein. Deswegen ist der Bau von Tief- und Parkgaragen vorgesehen. Diese sollen in erster Linie von der Grenzhofstraße angefahren werden. An diesem Punkt setzt die Kritik der Bürgerinitiative ein. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Verkehr auf der Grenzhofstraße und dem Nordweg erheblich zunehmen wird“, sagt Eckhard: „Und der geplante Klinik-Neubau neben dem Autobahnkreuz wird den Verkehr noch mehr anwachsen lassen.“ In den Augen des 53-Jährigen ist bereits jetzt ein starker Durchgangsverkehr zu beobachten.
Um die Verkehrsbelastung so gering wie möglich zu halten, hat die Initiative im Wesentlichen folgende drei Forderungen formuliert:
Diese Forderungen hat Eckhard bereits auf einem Flyer zusammengefasst und 200 Exemplare in der Nachbarschaft verteilt: „Es gab viel Zuspruch von den Anwohnern der beiden Straßen.“
Darüber hinaus haben Anwohner bereits vor Eckhards Flyer-Aktion mehrere Zettel an Ampeln und Zäunen aufgehängt, auf denen sie unter anderem fordern, dass die Zufahrt zum neuen Wohngebiet nicht über die Grenzhofstraße erfolgen soll, sondern über die Donaustraße.
Letzteres hält Oberbürgermeister Manfred Schilder schon aus baulichen Gründen für nicht machbar. Dafür sei der Platz an der Donaustraße zu beengt. Auch eine Zufahrt vom Adenauerring schließt der Rathauschef auf Nachfrage der MZ aus. Denn hier handle es sich um eine der Hauptverkehrsadern der Stadt, auf der der Verkehrsfluss nicht durch Ein- und Ausfahrten beeinträchtigt werden sollte.
Dagegen kann sich der OB durchaus eine Tempo-30-Zone mit „rechts-vor-links“ in der Grenzhofstraße und im Nordweg vorstellen – „sofern dies aus rechtlicher Sicht möglich ist“. Gleichzeitig verweist Schilder auf die Bürgerbeteiligung unter www.grenzhofareal-mm.de hin. Denn die dort geäußerten Wünsche und Anregungen der Bürger sollen bei der weiteren Planung – soweit möglich – berücksichtigt werden.