Sanierung und Umbau des Alten Rathauses im Memminger Stadtteil Amendingen sind in vollem Gange. Mit dem Richtfest wurde ein wichtiges Etappenziel gefeiert.
Bild: Verena Kaulfersch
Sanierung und Umbau des Alten Rathauses im Memminger Stadtteil Amendingen sind in vollem Gange. Mit dem Richtfest wurde ein wichtiges Etappenziel gefeiert.
Bild: Verena Kaulfersch
Früher wohnte in diesen Mauern die Familie des legendären Fußballspielers Franz „Bulle“ Roth, künftig sollen hier der Musikverein und das Gemeinschaftsleben in Amendingen eine Heimat haben. Beim Umbau und der Sanierung des Alten Rathauses markierte nun das Richtfest ein wichtiges Etappenziel des etwa sechs Millionen Euro teuren Projekts. Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, selbst Bewohnerin des Stadtteils, ging dabei auf die Geschichte des Anwesens ein.
Demnach wechselte es in den Besitz der damals noch selbstständigen Gemeinde Amendingen, als die Familie Roth den Hof im Jahr 1954 verkaufte. Gemeindekanzlei, eine Postfiliale und auch eine Raffeisenbank-Filiale waren laut Böckh später dort zu finden.
Durch einen Anbau im Osten entstanden 1964 eine Fahrzeughalle und Nebenräume für die Feuerwehr. Mit der Eingemeindung Amendingens 1972 übernahm die Stadt Memmingen das Gebäude. Genutzt wurde es etwa von der Straßenverkehrsbehörde und ein Sitzungssaal im ersten Stock diente unter anderem für Sitzungen des Bürgerausschusses. Mit dem Neubau der Feuerwache und dem darauffolgenden Auszug im Jahr 2019 stand nach Böckhs Worten die Frage nach einer neuen Nutzung des Alten Rathauses im Raum.
Die Antwort: Im Dachgeschoss wird ein Multifunktionsbereich geschaffen, der für verschiedene Nutzungen durch Vereine sowie die Bürgerinnen und Bürger offensteht. Außerdem erhält der Musikverein, der im bestehenden Musikheim „aus allen Nähten platzte“, ein neues Probelokal. Im bisherigen Domizil der Musikerinnen und Musiker kommt im Gegenzug der Kindergarten unter, dem es ebenfalls an Platz mangelte.
Das Erdgeschoss des Alten Rathauses wird für die Bedürfnisse des Straßenverkehrs- sowie des Veterinäramtes optimiert, die beide dort untergebracht sind. Nach dem Start der Arbeiten im Juli 2022 wurde das Gebäude unter anderem entkernt, der östliche Anbau abgerissen und der Dachstuhl völlig erneuert. Das Richtfest zum Abschluss dieses Schrittes bezeichnete Uta Koch, die mit der Leitung des Bauprojektes betraut ist, als „großen Meilenstein“. Welche Bedeutung das Projekt für den Ort hat, zeigte sich für Oberbürgermeister Jan Rothenbacher nicht zuletzt daran, dass Vertreter aus allen Bereichen des Gemeindelebens den Anlass mitfeierten.
Laut Uta Koch waren bisher zehn Architektur- und Ingenieurbüros sowie Sonderfachleute beteiligt. Bis zur Fertigstellung werden demnach 46 Firmen mitgewirkt haben. Dank galt nicht nur den Ausführenden sowie den Vereinen und dem Bürgerausschuss, die eng in das Vorhaben eingebunden sind. Böckh richtete Dank auch an jene, „die seit Herbst die Baustelle vor der Nase haben und das noch etwa ein gutes Jahr weiter aushalten müssen: die Nachbarn“.