Als Prinz Ulrich, der Sohn des Königs Christian von Dänemark, mit seinem Gefolge in die Reichshain-Arena einmarschiert, ist der Jubel noch etwas verhalten. „Das Volk ist wohl sehr gebannt“, mutmaßt Herold Flynn (Axel Loh), der an diesem Abend die Reiterspiele launig moderiert. Schließlich sieht das Publikum einen solch prominenten Menschen adligen Geschlechts ja auch nicht alle Tage. Doch als Flynn wenig später die Besucherinnen und Besucher dazu auffordert, die Mäuler zu öffnen und die Ohren zu schließen und die Kanoniere Breuner zweimal ihre Kanone abfeuern, brandet tosender Applaus auf. Das Volk ist nun endgültig wach. Und das ist auch gut so. Denn es ist die Ouvertüre zu einem wahren Reiter-Spektakel, das in einem waghalsigen Wettstreit hoch zu Ross seinen Höhepunkt findet. Ein Teilnehmer genießt dabei besonders die Gunst des Publikums. Denn er ist quasi der Lokalmatador. Doch das hat eine Vorgeschichte.
Wallenstein in Memmingen