In insgesamt sieben Gruppen machte sich die Maibaum-Kommission auf den Weg. Dieses Bild zeigt (von links) Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, den ehemaligen Forstamtsrat Herbert Meyer, den ehemaligen Staatsminister Josef Miller sowie Simon Gehring vom Allgäuer Zeitungsverlag.
Bild: Maike Scholz
In insgesamt sieben Gruppen machte sich die Maibaum-Kommission auf den Weg. Dieses Bild zeigt (von links) Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, den ehemaligen Forstamtsrat Herbert Meyer, den ehemaligen Staatsminister Josef Miller sowie Simon Gehring vom Allgäuer Zeitungsverlag.
Bild: Maike Scholz
Sie stehen wieder, haben zumeist in der Ortsmitte ihren Platz gefunden und sind schon von weitem gut zu erkennen: die Maibäume. Somit war es für die Maibaum-Kommission auch wieder an der Zeit, auf Bewertungs-Tour zu gehen.
120 Vereine, Gruppen und Kindergärten haben bei der nun 50. Auflage des Maibaum-Wettbewerbs der Memminger Zeitung, Mindelheimer Zeitung sowie der Lindenbrauerei Mindelheim, Storchenbräu Pfaffenhausen sowie der Brauerei Kronburg teilgenommen.
In insgesamt sieben Gruppen machten sich die Jury-Mitglieder auf die Reise, um die verzierten Riesen zu begutachten – und zu bestaunen.
Die Gruppen hatten am 2. Mai jeweils ihre eigenen Routen zusammengestellt – vorbereitet von Edmund Mikusch von der Memminger Zeitung, der den Maibaum-Wettbewerb seit dem Jahr 1978 organisiert. Voller Vorfreude stiegen die Jury-Mitglieder in die Autos, machten sich auf den Weg. Eine Suche war zumeist gar nicht erforderlich, denn die meisten Maibäume waren bei der Anfahrt schon aus der Ferne zu sehen.
Nach und nach wurde der ganze Maibaum inspiziert. Im Gepäck der Jury unverzichtbar: ein Bewertungskatalog. Da wurden Punkte für die Gestaltung des Stamms, für den Gesamt-Eindruck, für die Zahl und die Schönheit der Kränze, für die Sinnbilder am Stamm, für die Gesamtlänge des Baumes, den Standort im Ortsbild und für mögliche Veranstaltungen vergeben.
Anerkennendes Nicken gab es bei so manchen Maibäumen. Da zeigten sich filigrane Schnitzereien, schön gestaltete Sinnbilder und liebevoll dekorierte Maibaum-Kränze.
Anerkennung gab es aber nicht nur für die gestalteten Maibäume, sondern vor allem auch für den Einsatz und das Engagement dahinter. Girlanden binden, Motivtafeln aussägen, Maibaum-Fest organisieren: All das geht nur gemeinsam. Teamleistung war in den vergangenen Wochen und Tagen gefragt.
„120 teilnehmende Bäume sind schon toll. Der Rekord lag einst bei 147“, erzählte Edmund Mikusch. Der Maibaum-Wettbewerb wird seit dem Jahr 1972 ausgerichtet. „Wie groß der Aufwand und wie hoch der Kraftakt sind, zeigt sich daran, dass so manche Vereine jetzt alle zwei Jahre einen Maibaum aufstellen“, hat Mikusch beobachtet.
Der Jury mache es stets großen Spaß und bereite Freude, auf die Bewertungs-Tour zu gehen. Der neue Memminger Oberbürgermeister Jan Rothenbacher (SPD) war das erste Mal dabei. „Es war schwieriger als erwartet. Viele Vereine haben viele Stunden investiert. Ich bin sehr beeindruckt, gerade auch von den Schnitzereien – und ich freue mich, dass wir in Memmingen mit den Maibäumen mithalten können. Das erfüllt mich mit Lokalstolz.“
„Sonst schaut man nicht genau hin“, hat Hans Roth, der Geschäftsführer und Inhaber von Storchenbräu, bei seiner nun ersten Bewertungs-Tour bemerkt. Er zeigte sich fasziniert. Ebenso Florian Schweighart von der Brauerei Kronburg. Es sei eine tolle Tour gewesen, bei der man deutlich gesehen habe, wie viel Mühe und Liebe zum Detail in der Gestaltung der Maibäume stecken.
Johannes Högel, Mitglied der Geschäftsleitung der Mindelheimer Zeitung, sagte: „Das Schöne dabei sind die Begegnungen mit den Menschen. Man kommt ins Gespräch, pflegt die Tradition und gibt sie über Generationen weiter.“
So sieht es auch Simon Gehring vom Allgäuer Zeitungsverlag. Die Bäume in Memmingen und dem Unterallgäu würden sich von jenen im Allgäu deutlich abheben. Dass die Maibaum-Kultur sowie das ehrenamtliche Engagement so gepflegt und hochgehalten werden, dafür zolle er Respekt. „Das ist im heutigen Zeitgeist längst keine Selbstverständlichkeit mehr“, sagte Simon Gehring.
Die Prämierung der Sieger findet am Sonntag, 9. Juli, beim Erkheimer Volksfest statt. Weitere Bilder finden Interessierte unter www.allgaeuer-zeitung.de