Massive Schäden im Dachgebälk der katholischen Pfarrkirche Sankt Cyirakus, Largus und Smaragdus in Niederdorf machen eine grundlegende Sanierung des Gotteshauses notwendig.
Bild: Fotos: Franz Kustermann
Massive Schäden im Dachgebälk der katholischen Pfarrkirche Sankt Cyirakus, Largus und Smaragdus in Niederdorf machen eine grundlegende Sanierung des Gotteshauses notwendig.
Bild: Fotos: Franz Kustermann
Was als „kleine“ Orgelsanierung geplant war, hat sich bei der katholischen Pfarrkirche Sankt Cyirakus, Largus und Smaragdus in Niederdorf inzwischen zu einer umfassenden Renovierung des Gotteshauses für 1,3 Millionen Euro entwickelt. Aber der Reihe nach.
Eigentlich wollte die Kirchenverwaltung nur die zweimanuale Hindelang-Orgel der Pfarrkirche zu ihrem 100-jährigen Erbauungsjubiläum (2022) grundlegend überholen lassen. Gut 25.000 Euro hätte dies die 360-Seelengemeinde gekostet. Dann riet der Orgelsachverständige aber dazu, vorher für die Konstruktion des 1167 erstmals urkundlich erwähnten und 1709 neu erbauten Gotteshauses ein Sicherheitsgutachten der Kirchendecke und eine statische Untersuchung des Dachtragwerks zu veranlassen. Dabei wurde deutlich, dass der gesamte Dachstuhl des Kirchenschiffes und auch das Gebälk des Turms zuerst grundlegend saniert werden müssen.
Stuck und Kirchendecke in Niederdorf noch in sehr gutem Zustand
Immerhin brachten Schadstoffuntersuchungen im Gebälk keine unliebsamen Überraschungen. Auch der Stuck und die Kirchendecke sind laut Kirchenpfleger Willi Maier größtenteils in sehr gutem Zustand. Nach der Schuttbeseitigung im Dachraum wurden die Auflager des Dachstuhles freigelegt: Das Dachtragwerk wies insbesondere auf der Südseite massive Schäden auf. Die erste Kostenschätzung der Diözese Augsburg betrug – ohne Orgelsanierung – 640.000 Euro.
Zuschüsse für Renovierung der Kirche zugesagt
In dieser Höhe wurde dann ein außerordentlicher Haushaltsplan aufgestellt. Folgende Zuschüsse wurden zugesagt: von der Gemeinde Wolfertschwenden 130.000 Euro, vom Bezirk Schwaben 8700 Euro und der Unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt 2500 Euro. Die Diözese stellte eine Förderung von 60 Prozent in Aussicht. Unter anderem aus dem Verkauf des alten Pfarrhofes verfügt die Kirchenstiftung über 120.000 Euro an Eigenmitteln. Das Landesamt für Denkmalpflege und der Bayerischen Landesstiftung hatten eine Bezuschussung abgelehnt, da die Kirche „keine überregionale Bedeutung“ habe. Die Pfarrgemeinde hätte nach dieser anfänglichen Berechnung für die Baumaßnahme rund 60.000 Euro an Spenden aufbringen müssen. Doch es kam ganz anders: Nach einer erneuten Ausschreibung und einem Ortstermin mit allen Beteiligten gab es im vergangenen Oktober eine erschreckende Überraschung: Laut dem Architekten liegen die Kosten nun bei 1,3 Millionen Euro.
Wie Kirchenpfleger Willi Maier mitteilte, wurde nach der Aufstellung eines weiteren außerordentlichen Haushaltsplans bei der Diözese ein „Antrag auf Höchstzuschuss“ gestellt. Dieser wurde laut Maier im März positiv entschieden, die Renovierung wird nun mit 75 Prozent (rund 970.000 Euro) gefördert.
Kirchenpfleger von Niederdorf zuversichtlich
Maier zeigt sich nun „recht zuversichtlich, dass die Spendenbereitschaft da ist, wenn die Leute sehen, was konkret gemacht wird“. Aktuell fehlen der Pfarrgemeinde noch etwa 65.000 Euro für die Kirchensanierung.
Derzeit läuft die Werkplanung, im kommenden Winter/Frühjahr sollen die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden. Da sich in dem Kirchendach keine brütenden Fledermäuse aufhalten, gibt es laut einem diesbezüglichen Gutachten keine zeitlichen Beschränkungen für die Sanierungsmaßnahmen. Der Dachraum wird von den geschützten Tieren nur als Nachtquartier genutzt, deshalb reicht es, wenn für sie eine Flugöffnung mit eingeplant wird.
Nachdem alle schadhaften Dachbalken fachgerecht ausgewechselt sind, werden die Dächer einheitlich mit neuen Kirchenbiber-Dachplatten belegt.