Ganz schön warm beim Pflücken auf dem Erdbeerfeld bei Steinheim: Anne und Tobias Hefele aus Memmingen sind mit ihrem Sohn Phileas zum Feld geradelt, schätzen das regionale Produkt.
Bild: Maike Scholz
Ganz schön warm beim Pflücken auf dem Erdbeerfeld bei Steinheim: Anne und Tobias Hefele aus Memmingen sind mit ihrem Sohn Phileas zum Feld geradelt, schätzen das regionale Produkt.
Bild: Maike Scholz
„Schau mal Mama. Die ist aber besonders dick!“, „Ich weiß schon genau, was wir damit machen, nämlich Marmelade“ und „Die sind aber lecker“: Vom Selbstpflücker-Erdbeerfeld von Storz Erdbeerkulturen bei Steinheim klingen die unterschiedlichsten Rufe und viel Kinderlachen. Der Betrieb ist einer von verschiedenen Anbietern in der Region.
Die Sonne hat die Temperaturen am Sonntagmorgen schon in die Höhe getrieben, so manche Selbstpflücker tragen einen Hut, laufen zwischen den über 60 Pflanzen-Reihen hin und her.
Sie alle wollen die Erdbeeren frisch ernten – und alle kommen bei Verkäuferin Christa Hoffmann vorbei. Sie hat sich vor einer Waage und der Kasse positioniert. Das Prozedere: Jeder, der kommt, lässt zunächst sein Behältnis wiegen. Dann geht es ans Pflücken. Am Ende werden die Schalen und bei manchen sogar Eimer nochmals gewogen und der Preis bestimmt. Storz-Erdbeeren zum Selbstpflücken gibt es für 3,80 pro Kilogramm. Weitere Regeln? Christa Hoffmann schüttelt mit dem Kopf. Die gibt es nicht.
Der Verkauf ist am 3. Juni gestartet. „Das Feld ist halb/halb bestückt: mit frühen und späten Sorten“, erzählt Hoffmann. Die Erdbeeren unterscheiden sich nicht nur in der Größe, sondern auch im Geschmack. „Und weil das so unterschiedlich ist, ist auch das Probieren erlaubt“, erklärt die Verkäuferin und zeigt den Vorteil beim Selbstpflücken auf: „Jeder kann das mitnehmen, was ihn anlacht – unabhängig vom Reifegrad, der Form oder dem Geschmack.“ Die Kunden wüssten das zu schätzen.
Es gebe Stammkunden, die immer wieder kommen. „Hier auf dem Feld sind alle Altersgruppen vertreten. Die Ernte dieses Jahr sieht super aus“, so Hoffmann. Im vergangenen Jahr sei es kalt gewesen, die Ernte habe erst Mitte Juni begonnen. „Zu viel Regen ist für die Erdbeeren aber auch nicht ideal“, sagt Hoffmann. Sie schätzt, dass im ganzen Juni-Monat geerntet werden kann, vielleicht sogar noch in den Juli hinein, je nach Wetterlage.
Besonders am Wochenende gebe es viel Kundschaft. „Manche pflücken aber auch jeden Tag, kommen mit einer kleinen Schale für den täglichen Bedarf. Andere kommen gleich mit größeren Eimern“, berichtet Christa Hoffmann. Sie ergänzt: „Besonders schön ist es, wenn diese Pflück-Tradition weitergegeben wird. Ich habe schon erlebt, dass Kinder mit ihren Eltern hier waren, später kamen die Mädels dann mit Freund. Gerade für Familien ist so ein Erdbeerfeld auch ein schönes Ausflugsziel für das Wochenende.“
Da gibt ihr die Familie Haug aus Eisenburg Recht. „Wir essen gerne Erdbeeren. Sie schmecken hier gut. Es ist tolles Wetter und für die Kinder ist es auch schön“, so Nicole Haug im Gespräch mit unserer Redaktion. Währenddessen stehen ihr Mann Rainer sowie die beiden Kinder Annika und Nele schon mit ihren Körben an der Waage.
Genascht hat an diesem Morgen auch schon der dreijährige Phileas. Seine Eltern Anne und Tobias Hefele sind mit den Fahrrädern aus Memmingern zum Feld nach Steinheim angereist. „Wir sind nicht nur mit dem Rad gekommen, sondern haben hier auch ein regionales Produkt. Es schmeckt einfach“, sagt Tobias Hefele.
Sina Sezgin aus Steinheim verbindet das morgendliche Pflücken mit einem Hundespaziergang. Warum sie pflückt? „Man kann sich hier einfach selbst raussuchen, was man erntet. Man wählt, es sind keine schlechten Erdbeeren dabei und ab und an kann man auch mal naschen“, erzählt sie.
Lesen Sie außerdem: