Computerspiele

GameStop macht den Laden im Illerpark in Memmingen dicht

Die GameStop-Filiale im Illerpark in Memmingen wird geschlossen. Verkauft wurden dort Computerspiele und Zubehör.

Die GameStop-Filiale im Illerpark in Memmingen wird geschlossen. Verkauft wurden dort Computerspiele und Zubehör.

Bild: Brigitte Hefele-Beitlich

Die GameStop-Filiale im Illerpark in Memmingen wird geschlossen. Verkauft wurden dort Computerspiele und Zubehör.

Bild: Brigitte Hefele-Beitlich

Die Gamestop-Filiale in Memmingen schließt am Samstag. Was ist über die Hintergründe bekannt?
22.04.2023 | Stand: 08:50 Uhr

Schon am Freitag waren die Regale in der GameStop-Filiale im Memminger Illerpark in der Fraunhoferstraße so gut wie leer geräumt und zum größten Teil bereits abgebaut. Am Samstagabend wird die Ladentür nach dem Räumungsverkauf mit Dumpingpreisen für immer geschlossen. Warum der Laden dichtmacht und wie es mit der Deutschland-Zentrale von GameStop nur ein paar Hundert Meter entfernt weitergeht? Darüber hüllt sich das Unternehmen in Schweigen.

Filialleiterin in Memmingen gibt keine Auskunft

„Ich darf Ihnen keinerlei Auskunft geben und Sie werden auch niemanden bei GameStop finden, der etwas sagt“, stellt die Filialleiterin in Memmingen klar, die noch nicht einmal ihren Namen nennen will. Das erklärt auch, warum Anrufe in den letzten Tagen stets ins Leere gingen. Liegen da in schwierigen Zeiten die Nerven blank bei den hiesigen Mitarbeitenden des US-Unternehmens, das nach eigenen Angaben die weltweit größte Einzelhandelskette für Computerspiele ist? Fakt ist, dass sich der Computerspiele-Händler für neue und gebrauchte Videospiele sowie Konsolen, Controller, Fanartikel und Zubehör seit geraumer Zeit in Turbulenzen befindet. Das US-Unternehmen eröffnete bis 2019 rund 200 Filialen in Deutschland und war damit – zusätzlich zum Onlinehandel – in fast allen größeren Städten mit seinen stationären Oasen für Gaming-Fans präsent.

Von 170 GameStop Filialen werden mutmaßlich 80 geschlossen

2022 betrieb GameStop noch mehr als 170 Läden in ganz Deutschland. Nun kommt es wohl zu einem regelrechten Kahlschlag. Laut verschiedenen Medienberichten wurden bereits im vergangenen Jahr zehn Filialen geschlossen, in diesem Jahr kommt demnach für rund 80 weitere das Aus. Kempten ist bereits zu, nun hat es Memmingen getroffen, Augsburg und München sind noch offen.

Spekulationsschlacht an der Börse

Für Aufsehen über die Finanzwelt hinaus hatte GameStop 2021 durch eine Spekulationsschlacht an der Börse gesorgt: Das Unternehmen steckte schon länger in der Krise, dennoch legten dessen Aktien zeitweise eine atemberaubende Steigerung hin. Um Hedgefonds zu ärgern, hatten Privatanleger den Aktienkurs des US-Videospielehändlers in fantastische Höhen getrieben. Die Fonds mussten daraufhin teils enorme Verluste hinnehmen. Später stürzte der Kurs wieder ein und es wurde wieder ruhiger um das Unternehmen. Es folgte ein Sanierungsprogramm, in dessen Zug etliche Filialen schließen mussten.

Leidenschaftliche Video-Gamer bei GameStop

Wie es nun weitergeht bei GameStop, bleibt ungewiss, nachdem es darauf aus der Deutschland-Zentrale in Memmingen keine Antwort gibt. Vor allem für viele junge Gamer werden die Filialschließungen aber eine Lücke hinterlassen, waren doch die Mitarbeitenden meist selbst leidenschaftliche Video-Gamer, bei denen es auch mal Tipps und Tricks zum Bezwingen des Endgegners gab.

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