Start in die Saison

Geschichte im Bauernhofmuseum bewahren und erlebbar machen

Das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren ist das Freilichtmuseum für Schwaben. Dort soll Geschichte bewahrt und erlebbar werden. Besucherinnen und Besucher können auf Entdecker-Tour gehen, zudem gibt es Angebote und Aktionstage.

Das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren ist das Freilichtmuseum für Schwaben. Dort soll Geschichte bewahrt und erlebbar werden. Besucherinnen und Besucher können auf Entdecker-Tour gehen, zudem gibt es Angebote und Aktionstage.

Bild: Tanja Kutter/Bauernhofmuseum

Das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren ist das Freilichtmuseum für Schwaben. Dort soll Geschichte bewahrt und erlebbar werden. Besucherinnen und Besucher können auf Entdecker-Tour gehen, zudem gibt es Angebote und Aktionstage.

Bild: Tanja Kutter/Bauernhofmuseum

Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren ist in die Saison gestartet. Ein Schwerpunkt des Programms 2023 soll auf Workshops für Kinder liegen.
03.03.2023 | Stand: 06:08 Uhr

Ziegen schauen neugierig über den Zaun, erste Gäste zücken die Smartphones und schießen Bilder. Die Türen werden aufgeschlossen: Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren ist in die Saison gestartet. Was alles geplant ist, welche Angebote für die Besucherinnen und Besucher vorbereitet werden und welche Erfahrungen es aus dem vergangenen Jahr gibt, darauf blickt Museumsleiter Dr. Bernhard Niethammer mit Landrat Alex Eder sowie Edgar Rölz, dem stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten.

  • Rückblick auf die Saison 2022: Diese lief von März bis November und brachte 48.000 Gäste ins Bauernhofmuseum. „Das ist durchaus eine gute Zahl“, ordnet Niethammer ein. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 (vor Corona) lag die Besucherzahl bei 55.000. Die Handwerkertage waren die besucherstärkste Veranstaltung. Ob Obst- und Erntetag, Literaturfestival, das Wochenende zu 100 Jahren Ziegenzüchterverband oder diverse Ausstellungen: Es gab eine Menge zu entdecken.

    Auch das Thema Barrierefreiheit beschäftigte das Museum. Wege seien ausgebaut worden. „Alle Menschen sollen Zugang bei uns finden“, sagt Niethammer. Logischerweise könne nicht überall ein Fahrstuhlturm angebaut werden. Es müssten teils alternative Möglichkeiten und Angebote, zum Beispiel Videoformate, gefunden werden.
  • Was in dieser Saison geboten wird: Das Bauernhofmuseum Illerbeuren zeigt im Wechsel der Jahreszeiten 350 Jahre Geschichte in Schwaben bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. „Das Museum ist zu jeder Jahreszeit spannend“, so der Museumsleiter. Neben derzeit 35 Gebäuden gebe es die Streuobstwiesen, Wirtschaften, Spielplätze und historische Tier-Rassen. Eine Menge zu erleben – für alle Generationen. Das sei das Ziel.

In dieser Saison stehe die Eröffnung des Hauses der Schützenkultur im Fokus. Zudem gebe es weitere Baustellen und Häuser auf dem Gelände, darunter jene aus Meßhofen sowie aus Siegertshofen. Für Letzteres soll eine neue Ausstellung entworfen werden, die sich mit den Bewohnern beschäftigt, aber auch mit dem Thema Brand, also Nutzen und Gefahren des Feuers. Die Sölde Deiningen soll ab September auf dem Gelände aufgebaut werden.

Events im Bauernhofmuseum Illerbeuren

„Weniger Ausstellungen, dafür konkrete Themen“, zeigt Niethammer auf, meint damit Thementage und -Wochen – zum Beispiel zum Bereich Bauen. Es könnte Baustellenführungen, handwerkliche Führungen, Kurse zur Restaurierung von Fassaden geben. Hinzu kommen Aktionstage für die ganze Familie. Höhepunkte im Kalender seien das Allgäuer Literaturfestival am 14. Mai, der internationale Museumstag am 21. Mai, bei dem es erstmals Einblicke in die Sammlung, also die Schätze des Museums, gibt.

Dr. Bernhard Niethammer
Dr. Bernhard Niethammer
Bild: Maike Scholz

Eine Feuerwehr-Oldtimer-Schau ist für den 16. Juli vorgesehen, der große Erntetag steht am 13. August an. Die 42. Handwerkertage sollen am 9. und 10. September stattfinden. Ein Obsttag ist für den 1. Oktober und eine Weihnachtswerkstatt am 25. und 26. November geplant.

Führungen sollen spezifiziert werden. Wie lebten Kinder früher? Hefeteiggänse backen und Wäsche waschen wie zu Ur-Omas-Zeiten: Workshops dazu werden für Kinder angeboten. Zudem will sich das Museum verstärkt der Erwachsenenbildung widmen, darunter könnten Obstbaumschnitt- und Restaurationskurse sowie die Themen Lederverarbeitung und Backen fallen. Know-how soll dafür ab April eine neue Kollegin im Bereich Museumspädagogik liefern.

  • Zusammenarbeit und Kooperation: Über „Bayerns bestes Bauernhofmuseum“ freut sich Edgar Rölz: ein Erfolg, der „viele Mütter und Väter“ habe – in Form des Zweckverbandes. In der nächsten Sitzung im Juli solle der neue Titel, nämlich „Schwäbisches Freilichtmuseum Illerbeuren“, beschlossen werden.

    Lob für den Heimatdienst Illertal

    Dem Bezirk Schwaben seien die kulturellen Anknüpfungspunkte wichtig. Dazu zähle auch das große ehrenamtliche Engagement – zum Beispiel der Mitglieder des Heimatdienstes Illertal. Das Bauernhofmuseum ist für Landrat Alex Eder ein touristischer Anziehungspunkt, ein „Highlight in ganz Schwaben“. Ihn fasziniere, wie die Menschen damals auf dem Land ihren Alltag bestritten: „Wir beuten unseren Planeten aus, da lohnt ein Blick in die Vergangenheit, als die Menschen umsichtig mit dem Energieverbrauch umgegangen sind.“ Das Museum sei ein Ruhe- und Lernort.

Erleben, einkehren und Traditionen erhalten: Dazu trage der Heimatdienst mit viel Engagement bei, so Vorsitzende Simone Zehnpfennig-Wörle. Handwerkertage, Kabarett, Leonhardi-Ritt und das Illerbeurer Festspiel würden große Anstrengungen bedeuten. Zugleich seien sie wichtig, um heimisches Brauchtum zu bewahren.

Das Jahresprogramm mit allen Terminen, Angeboten, Kursen und Ferienaktionen gibt es unter www.bauernhofmuseum.de