Bahnunterführung

Stadt Memmingen plant Behelfsstraße neben vierspuriger Straße

Die Schranke in der Allgäuer Straße wird durch eine Unterführung ersetzt – Baubeginn ist 2026. Das beeinträchtigt den Verkehr für voraussichtlich zwei Jahre.

Die Schranke in der Allgäuer Straße wird durch eine Unterführung ersetzt – Baubeginn ist 2026. Das beeinträchtigt den Verkehr für voraussichtlich zwei Jahre.

Bild: Uwe Hirt

Die Schranke in der Allgäuer Straße wird durch eine Unterführung ersetzt – Baubeginn ist 2026. Das beeinträchtigt den Verkehr für voraussichtlich zwei Jahre.

Bild: Uwe Hirt

Der Bahnübergang in der Allgäuer Straße in Memmingen wird durch eine Unterführung ersetzt. Warum in der Bauphase Fußgänger und Radler einen Umweg nehmen müssen.
12.05.2022 | Stand: 18:00 Uhr

Baubeginn soll erst 2026 sein, doch die Planungen für die Unterführung, die einmal die Schrankenanlage in der Allgäuer Straße ersetzen soll, werden konkreter. Der Verkehr soll dann in einer unter der Bahnlinie durchfließen, die oberirdisch weiter läuft. Jetzt wurde im Ausschuss für öffentliche Ordnung, ÖPNV und Verkehr des Stadtrats beschlossen, dass während des Umbaus der Fußgänger- und Radverkehr über den benachbarten Bahnübergang im Dickenreiser Weg geführt wird (siehe auch Grafik). Die Umleitung ist etwa zwei Jahre lang erforderlich, nachdem die Fertigstellung der Unterführung für 2028 vorgesehen ist.

„Das bedeutet in der Bauphase 270 Meter mehr Strecke“, erläuterte Tiefbauamtsleiter Urs Keil in der Sitzung. Für Radler und Radlerinnen sei dies kein Problem, ist er sicher. Fußgängerinnen und Fußgänger, die dafür schon ein wenig mehr Zeit aufwenden müssten, seien in diesem Bereich ohnehin nur wenige unterwegs, ergänzte er.

Rettungskräfte müssen durchfahren können

Notwendig ist die Umleitung, weil während der Bauphase der motorisierte Verkehr der vierspurigen Allgäuer Straße auf eine wesentlich schmalere Behelfsstraße reduziert werden muss, die östlich der Baugrube verläuft. Dafür wird eigens ein provisorischer Bahnübergang geschaffen. Die Aufrechterhaltung des Kraftfahrzeugverkehrs während der Bauzeit ist laut Keil unbedingt erforderlich, weil die Allgäuer Straße die wichtigste Verbindung für Rettungskräfte in Richtung Süden und zur Autobahn A7 darstellt. Als Ausweichstrecke hätte man zwar die Oberbrühlstraße für den Individualverkehr nutzen können, für Rettungskräfte sei dies jedoch nicht möglich.

Doch der Platz für die Behelfsstraße ist zu schmal, um auch noch einen Geh- und Radweg unterzubringen. Überlegungen, ihn auf der anderen Straßenseite anzulegen, an der sich der V-Markt befindet, wurden als zu teuer wieder verworfen. Dann hätte man auch dort einen Behelfsbahnübergang schaffen müssen. Dieses Provisorium mit geschätzten Baukosten von etwa 1,5 Millionen Euro hätte aus wirtschaftlicher Betrachtung seitens der DB Netz AG dazu geführt, das Gesamtprojekt zeitlich zu verschieben, erläuterte Keil. Zudem hätte es Befürchtungen gegeben, dass Fußgänger und Radfahrer die Gleise in diesem Bereich auf freier Strecke ungesichert überqueren und so sich selbst und den Eisenbahnverkehr gefährden.

Umleitung für etwa zwei Jahre

„Wir müssen die Verkehrssicherheit jederzeit gewährleisten“, betonte Keil. Deshalb wird der Fußgänger- und Radverkehr für die etwa zwei Jahre Bauzeit von 2026 bis 2028 über den benachbarten Bahnübergang im Dickenreiser Weg geführt. Die Umleitung beginnt stadtauswärts an der Schanzmeisterkreuzung, führt über den inzwischen für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrten Bahnübergang im Dickenreiser Weg und auf dem Weg an der Bahnlinie entlang zurück auf die Allgäuer Straße.

Im Dickenreiser Weg herrsche wegen des nur für Fußgänger und Radler freigegebenen Bahnübergangs wenig Verkehr. Deshalb sei diese Umleitung besonders sicher, sagte der Tiefbauamtsleiter. „Und der Weg durch die Allee ist ohnehin viel schöner als an der viel befahrenen Allgäuer Straße entlang“, ergänzte Oberbürgermeister Manfred Schilder.