Das AWO-Seniorenheim an der Badgasse in Memmingen soll demnächst von Menschen bezogen werden, die auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine sind. Die Räume standen seit Anfang März wegen Personalmangels vorübergehend leer.
Bild: Andreas Berger
Das AWO-Seniorenheim an der Badgasse in Memmingen soll demnächst von Menschen bezogen werden, die auf der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine sind. Die Räume standen seit Anfang März wegen Personalmangels vorübergehend leer.
Bild: Andreas Berger
Aus Seniorenheim wird Flüchtlingsunterkunft: In das AWO-Seniorenheim an der Badgasse in Memmingen werden vorübergehend Menschen einziehen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Darauf geeinigt haben sich jetzt die AWO Schwaben, die Memminger Wohnungsbau (MeWo) und die Stadt. Die AWO hat die Räume an der Badgasse von der MeWo gemietet, nun werden sie vorübergehend an die Stadt vermietet.
Das Seniorenheim ist Anfang März wegen Personalmangels vorübergehend geschlossen worden. Die 21 Bewohnerinnen und Bewohner kamen im AWO-Heim am Hühnerberg unter. Und weil dort genügend Platz ist, können sie auch längerfristig dort wohnen.
Ebenfalls Anfang März hatten wir bereits darüber berichtet, dass in den Räumen der leer stehenden Einrichtung an der Badgasse bis zu 80 Menschen aus der Ukraine unterkommen könnten. Nun seien alle Verträge unterzeichnet, sagt Brigitte Protschka, Präsidentin der AWO Schwaben. „Aus unserer Sicht kann es jetzt losgehen.“ Wann aber genau die ersten Flüchtenden einziehen werden, könne derzeit noch nicht gesagt werden, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit. Ebenso, wie lange die Gebäude als Unterkunft für Kriegsflüchtlinge genutzt und durch wen die Menschen betreut werden sollen. Immer sei zu hören, was alles nicht gehe, sagt Brigitte Protschka. Das sei hier nicht passiert: Die drei Parteien hätten an einem Strang gezogen. Alles sei schnell und unbürokratisch gelaufen. Die AWO-Präsidentin freut sich, dass die Räume nun nicht leer stehen, sondern weiter genutzt werden – und dass so Menschen geholfen werden kann.
Wie hoch die Miete sein wird, die die Stadt Memmingen an die AWO zahlt, war bis Redaktionsschluss nicht klar. Doch eines stehe fest, sagt Brigitte Protschka: „Damit machen wir kein Geschäft, wir wollen daran nichts verdienen.“ Wichtig sei allein, dass Menschen aus der Ukraine geholfen werde. Das sieht auch die Stadt so: „Wir sind derzeit über jede Möglichkeit, Personen längerfristig unterbringen zu können, froh.“
Umgebaut werden müssen die Räume und Wohneinheiten an der Badgasse laut Stadt nicht. Pro Zimmer sei Platz für zwei Personen. Warme Mahlzeiten aus dem städtischen Seniorenheim Bürgerstift, das auch die Menschen in den beiden Notunterkünften in den Turnhallen des BBZ und der Johann-Bierwirth-Schule versorgt, wird es im AWO-Heim nicht geben. „Die Personen erhalten finanzielle Leistungen und versorgen sich selbst“, heißt es bei der Stadt.