Aus der Turnhalle der Johann-Bierwirth-Schule wird eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine. Ehrenamtliche Helfer haben bereits über 100 Betten in einem Teil der Dreifachturnhalle aufgestellt.
Bild: THW Memmingen
Aus der Turnhalle der Johann-Bierwirth-Schule wird eine Notunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine. Ehrenamtliche Helfer haben bereits über 100 Betten in einem Teil der Dreifachturnhalle aufgestellt.
Bild: THW Memmingen
Nach der Flüchtlings-Krise 2015 wird die Turnhalle der Johann-Bierwirth-Schule erneut zu einer Notunterkunft umfunktioniert. Dort können schon bald rund 100 Menschen aus der Ukraine unterkommen. Etwa 50 freiwillige Helfer waren am Wochenende damit beschäftigt, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Wann die ersten Flüchtlinge dort untergebracht werden, ist derzeit aber noch unklar, teilt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion mit.
Gut 100 Betten in Turnhalle in Memmingen angeliefert
In der Turnhalle wurde ein Schutzboden verlegt. Gut 100 Betten wurden angeliefert, in die Halle getragen und aufgestellt. Jedes Bettgestell musste gereinigt und desinfiziert werden. Für die Metall-Bettgestelle werden eigens Holzfüße angefertigt, um den Boden noch besser zu schützen. „Wir stellen immer zwei Betten zusammen für Mutter und Kind“, erklärt Einsatzleiter Gerhard Sahler vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Die Einrichtung der Notunterkunft wird von der Führungsgruppe Katastrophenschutz der Stadt Memmingen koordiniert.
Bettwäsche soll demnächst angeliefert werden und aus der Stadthalle werden Stellwände geholt für einen Sichtschutz zwischen den Betten. Mit Bierbankgarnituren wird in einem Teil der Turnhalle ein provisorischer Speisesaal eingerichtet. Außerdem entsteht eine Kinderspielfläche. Die Matratzen bleiben einstweilen noch in Folie verpackt, bis die Notunterkunft bei Bedarf in Betrieb genommen wird. Laut Pressesprecherin Alexandra Wehr wird es auch eine Handy-Ladestation geben, an der mehrere Mobiltelefone gleichzeitig Strom ziehen können.
Oberbürgermeister von Memmingen dankt ehrenamtlichen Helfern für ihren wichtigen Einsatz
Die Halle werde nun in den nächsten Tagen sukzessive komplett eingerichtet. Oberbürgermeister Manfred Schilder dankte den rund 50 Ehrenamtlichen der Feuerwehr Memmingen, des Technischen Hilfswerks (THW) Memmingen, des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Memmingen-Unterallgäu, des Malteser Hilfsdiensts Memmingen und der Johanniter-Unfall-Hilfe Memmingen für ihren wichtigen Einsatz. Derweil hat die Stadt weitere öffentliche Einrichtung im Auge, die als Gemeinschaftsunterkünfte dienen könnten – darunter das derzeit leer stehende Awo-Heim in der Badgasse. „Wobei das vertraglich noch nicht geregelt ist“, betont Wehr. Auch am Wochenende kamen ihr zufolge Flüchtlinge aus der Ukraine in Memmingen an – wenn auch nur vereinzelt. „Das kann sich natürlich von Tag zu Tag ändern.“
30 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich im Unterallgäu gemeldet
Im Landkreis Unterallgäu haben sich mittlerweile rund 30 Menschen aus dem Kriegsgebiet bei den Einwohnermeldeämtern gemeldet, teilt Pressesprecherin Eva Büchele mit. Alle seien privat untergekommen. Sie geht aber davon aus, dass bereits weit mehr Menschen aus der Ukraine da seien, sich aber noch nicht gemeldet hätten. Wie berichtet, kommt im Unterallgäu das Impfzentrum in Bad Wörishofen als Erstaufnahmestelle infrage.
Wie Menschen aus dem Allgäu für die Menschen in der Ukraine spenden können erfahren Sie hier.