Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Memminger Waldfriedhof: Mit einem aus symbolischen Bruchstücken zusammengesetzten Mosaik hielten Schülerinnen des Memminger Vöhlin-Gymnasiums das Gedenken an Krieg und Gewalt und eine auf Frieden ausgerichtete Erinnerungskultur wach. Bild: Armin Schmid
Bild: Armin Schmid
Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Memminger Waldfriedhof: Mit einem aus symbolischen Bruchstücken zusammengesetzten Mosaik hielten Schülerinnen des Memminger Vöhlin-Gymnasiums das Gedenken an Krieg und Gewalt und eine auf Frieden ausgerichtete Erinnerungskultur wach. Bild: Armin Schmid
Bild: Armin Schmid
Der Volkstrauertag und das Gedenken an die Toten und Gefallenen der Weltkriege ist in diesem Jahr ein Anlass, der aktueller ist denn je. In zahlreichen Städten und Gemeinden fanden am Wochenende Gedenkfeiern statt. So betonte etwa Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher vor dem Ehrenmal im Waldfriedhof, dass mit Tschernihiw und Kiryat Shmona gleich zwei Partnerstädte Memmingens von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen sind. Während die ukrainische Stadt Tschernihiw teilweise zerstört ist und schwer unter den Folgen des russischen Angriffskriegs leidet, wurde die israelische Stadt Kiryat Shmona nach Angaben des Oberbürgermeisters schon zu 90 Prozent evakuiert.
Da immer mehr Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs versterben, sei es von großer Bedeutung, das Gedenken an die beiden Weltkriege als elementaren Baustein des Erinnerns wach zu halten. Besondere Momente des Erinnerns und der Hoffnung schufen in diesem Jahr die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe des Vöhlin-Gymnasiums. Der Religionslehrer Michael Bußer erläuterte im Rahmen der Gedenkfeier, dass die Schüler in einem Unterrichtsprojekt verschiedene Symbole gesammelt haben, die das Bedeutungsspektrum des Volkstrauertags umreißen und letztlich aus verschiedenen Bruchstücken zusammengesetzt ein Gesamtbild in Form eines Mosaiks ergaben. So verkörperte beispielsweise eine rote Mohnblume das Blut der Gefallenen und das Vergissmeinnicht die lebendige Erinnerung und den liebevollen Abschied sowie die Verantwortung für den Frieden einzustehen. Das Mosaikstück einer Kerze und das einer Taube symbolisierten den Frieden, die Hoffnung und das Licht.
Die Schülerin Fanny Fischer setzte einen Regenbogen in das Mosaik ein. „Der Regenbogen soll als Lichtpunkt die dunklen Zeiten des Kriegs durchbrechen und ein Zeichen für den Neubeginn sein", betonte sie. Antonie Wagner fasste zusammen, dass man durch die Erinnerung den Blick auf die Gegenwart und Zukunft lenken kann. Dass der Frieden, entgegen den aktuellen Ereignissen, tatsächlich weltweit einsetzt, darauf dürfe man hoffen. „Und dafür müssen wir uns unentwegt einsetzen“. Der Leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Memmingen, Pater Joshy Palakunnel, betonte, dass Frieden zwischen den Nationen und Völkern das größte Geschenk ist, das wir haben dürfen. Krieg hingegen sei barbarisch, brutal und herzlos. Demokratie, eine friedvolle Zukunft und soziale Gerechtigkeit müssten daher immer wieder aufs Neue erkämpft werden.