Startseite
Icon Pfeil nach unten
Memmingen
Icon Pfeil nach unten

Wie der Memminger Westen zu seiner Theodor-Heuss-Schule kam

Jubiläum

Wie der Memminger Westen zu seiner Theodor-Heuss-Schule kam

    • |
    • |
    Wegen Corona ist keine Feier zum Schuljubiläum möglich, doch zumindest machen Info-Tafeln darauf aufmerksam. Schulleiterin Angela Heuß-Hornfeck hat diese wegen der Baustelle in der Aula alle erstmal im eigenen Büro aufgestellt.     
    Wegen Corona ist keine Feier zum Schuljubiläum möglich, doch zumindest machen Info-Tafeln darauf aufmerksam. Schulleiterin Angela Heuß-Hornfeck hat diese wegen der Baustelle in der Aula alle erstmal im eigenen Büro aufgestellt.      Foto: Walter Müller

    Seit 50 Jahren gibt es in Memmingen die Theodor-Heuss-Schule. Zwar wurde sie als Memminger Westschule formal bereits im September 1969 ins Leben gerufen – doch für die 20 Klassen gab es noch gar kein Schulhaus. Die Schülerinnen und Schüler besuchten weiterhin die bisher für den Sprengel zuständige Bismarckschule, die städtische Berufsschule am Kaisergraben (heute Vöhlin) und das alte Zollamtsgebäude am Hallhof (gegenüber dem Turm der Kreuzherrnkirche) und in zwei Kombi-Klassen mehrerer Jahrgänge das alte Buxacher Schulhaus. Zeitgleich wurde im Oktober 1969 im gerade erst bebauten und bewohnten Westen der Stadt mit dem Bau der Westschule begonnen.

    Für viele Kinder war der Schulweg zuvor lang und gefährlich

    Vor nun exakt 50 Jahren, zum Schuljahr 1971/72, wurde die neue Schule dann durch den damaligen Memminger Oberbürgermeister Dr. Johannes Bauer eingeweiht. Damit endete für viele Schulkinder im Westen der bis dahin übliche Schulweg, der weit und dadurch auch gefährlich war. Die Namensfindung für die Schule verzögerte sich jedoch noch etwas: Erst im Juni 1973 stand als Name Theodor-Heuss-Schule fest – nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik. Ein bisschen hatte sich die Stadtpolitik dabei an der großen Politik der 1970er Jahre orientiert: Man trachtete nach Ausgleich – und da mit der Benennung nach Edith Stein im Memminger Osten schon eine Schule den Namen einer Katholikin aus Norddeutschland trug, wählte man diesmal den evangelischen Pietisten Heuss aus Schwaben.

    Mit Schulleiterin Angela Heuß-Hornfeck begleitet zufällig nun eine Namensvetterin das Jubiläum. Sie kennt Details der damaligen Namensgebung aus dem Schularchiv: Memminger Persönlichkeiten waren demnach bereits durch Straßennamen geehrt worden. Die zur Debatte stehenden Alternativen „Sieben-Schwaben-Schule“ oder „Albert-Schweitzer-Schule“ kamen gegen die handfesten politischen Argumente nicht an.

    842 Buben und Mädchen waren es im ersten Schuljahr

    Im ersten Jahr im eigenen neuen Schulhaus belief sich die Schülerzahl damals auf 842 – für das demnächst beginnende Schuljahr sind weniger als halb so viele Kinder angemeldet: Etwa 390 – verteilt auf 18 Klassen – werden es laut Angela Heuß sein. Im Schuljahr 1969/70, noch vor dem eigenen Schulhausbau, besuchten noch bis zu 48 Schülerinnen und Schüler gemeinsam eine Klasse.

    Heutzutage beschäftigen die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler Themen wie die digitale Technik und ganz aktuell der Wunsch nach einem Ende der derzeitigen Baustellen-Situation. Denn nach der plangemäßen Abdeckung des Dachs im Aula-Bereich sind durch Starkregen im Frühsommer Schäden entstanden, welche die ursprüngliche Planung durchkreuzt haben. Seit den Anfangsjahren hat sich manches geändert: Inzwischen ist die Theodor-Heuss-Schule eine (selbst-)bewusst „bunte“ Schule. Jungen und Mädchen aus 22 Nationen besuchen die „Umwelt-Schule“ mit fünf Chorklassen und zusätzlich angebotenen „DeutschPlus-Klassen“.

    Lesen Sie auch:

    50 Jahre FOS/BOS Memmingen: Wie alles in einem Keller begann

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden