Derzeit wieder ein alltägliches Bild: eine leere Halle ohne Sportler.
Bild: Mathias Wild (Symbolbild)
Derzeit wieder ein alltägliches Bild: eine leere Halle ohne Sportler.
Bild: Mathias Wild (Symbolbild)
Wie die Gastronomie, der Handel, die Betriebe und ihre Arbeitnehmer sind auch die Sportvereine von der Corona-Pandemie betroffen und teils erheblichen Einschränkungen unterworfen. Die Verantwortlichen in den Vereinen erlebten das Auf und Ab in den knapp zwei Jahren, in denen das Virus inzwischen grassiert, und mussten entsprechend reagieren.
Unsere Redaktion hat sich nun bei Verantwortlichen aus der Region erkundigt, wie sie bislang durch die Pandemie gekommen sind.
Es seien aber viel weniger Zuschauer gekommen als früher. Ein großes Problem sei das Einhalten der Abstandsregeln gewesen. Klar, die Eintrittsgelder fehlten, aber der TSV Ottobeuren sei ein gesunder Verein. Wenigstens sei die Übungsleiterpauschale verdoppelt worden. Austritte? Nein, sagt Winkler, wegen Corona sei niemand aus seinem Verein ausgetreten. Die neuen Regeln seien nun „ein Schritt nach vorne“. Er setzt auch künftig auf die Fachleute und die Sportverbände.
Trotzdem habe man versucht, den Übungsbetrieb irgendwie aufrecht zu erhalten. Mithilfe der Geschäftsstelle habe man das leisten können. Bei einigen Sportlern habe es auch Unverständnis gegeben: „Was? Ich bin geimpft, und jetzt soll ich zusätzlich noch einen Test machen?“
Es sei eine Herausforderung für seine Übungsleiter, die alle ehrenamtlich tätig seien. Sie würden „zu Blitzableitern“, wenn sie vor der Sportstunde den Zugang kontrollierten. Und: „Die Übungsleiter sind immer gefordert, auch wenn die Sportstunde abgesagt wurde, weil vielleicht doch der eine oder andere vor der Tür steht.“ Wegen 2G-Plus seien die Kündigungen „bündelweise“ eingegangen.
Insgesamt habe man 2021 rund zehn bis fünfzehn Prozent der Mitglieder verloren. Es fehlten aber vor allem die Neumitglieder, getreu dem Motto „Kein Angebot, kein Sport“. Es sei fraglich, ob man das wieder auffangen könne. Sport auf dem Sofa reiche ja auch, werde sich vielleicht der eine oder andere denken, glaubt Halder.
Die allermeisten Mitglieder aber hätten Verständnis gezeigt. Und die Neuregelung mit den „Geboosterten“ helfe beim Handling sehr, sagt der TVM-Vorsitzende.
Nach vier Wochen aber habe sich die Frage gestellt: „Wer soll das finanzieren?“ Jetzt müssten die Sportler ihren Test selbst mitbringen. Nur die Übungsleiter seien weiterhin auf Kosten des Vereins getestet worden. Kaum jemand habe gemotzt. Gerade ältere Sportler seien ja regelrecht froh über 2G-Plus gewesen, weil es ihnen die Sicherheit gegeben habe, sich nicht infizieren zu können.
Insgesamt sei sein Verein bislang „ganz gut durchgekommen“. Er sei stolz auf alle Abteilungsleiter, Trainer und Übungsleiter. Auch dank der Gemeinde und der Schule habe man den Sportbetrieb bislang weitgehend aufrecht erhalten können. Vor allem die Kinder seien ihm extrem wichtig: „Ihr Lachen macht einfach Spaß und motiviert uns alle.“
Müller ist sich aber sicher: „2022 wird noch einmal ganz zäh.“
Der Bayerische Landessport-Verband hat ein Service-Center eingerichtet, an das sich Sportvereine bei Fragen zur Corona-Pandemie telefonisch unter der Rufnummer (089) 15702-400 oder per E-Mail an service@blsv.de wenden können.