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Mastercard-CEO Michael Miebach: Vom Allgäu in die Weltspitze der Wirtschaft

Allgäuer Top-Manager

„Geplant habe ich das so nicht“: Mastercard-CEO Michael Miebach über seinen Aufstieg

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    Gemessen am Börsenwert hat wohl kein deutscher Manager so viel Gewicht wie Michael Miebach. Er stammt aus Obergünzburg im Ostallgäu.
    Gemessen am Börsenwert hat wohl kein deutscher Manager so viel Gewicht wie Michael Miebach. Er stammt aus Obergünzburg im Ostallgäu. Foto: imago images/Jakob Hoff (Archivbild)

    „Der deutsche Superstar, den niemand kennt“: So titelte die Zeitung Welt ein neues Interview mit Mastercard-CEO Michael Miebach. Dabei steht er seit vier Jahren an der Spitze eines der 20 größten Unternehmen der Welt. Der Zahlungsdienstleister-Konzern Mastercard hat aktuell (Stand 9. Januar) einen Börsenwert von über 470 Milliarden Euro - fast das Zehnfache von BMW oder VW. An diesem Wert gemessen hat kein deutscher Manager so viel Gewicht wie Miebach.

    Und doch sucht man selbst einen Wikipedia-Eintrag vergebens. Auch Interviews gibt der Konzernchef nur selten. So ist es nicht verwunderlich, dass von dem „Superstar, den niemand kennt“ ähnlich wenig Menschen wissen, dass er aus dem Allgäu stammt. Denn Miebach wuchs in Obergünzburg, einer 6000-Einwohner-Gemeinde im Ostallgäu, auf.

    Mastercard-CEO über seine Karriere: „Geplant habe ich das so nicht“

    Im neuen Interview mit der Welt geht der Allgäuer auf seinen Werdegang aus der Provinz an die Spitze des US-Konzerns ein - und sagt klar: „Geplant habe ich das so nicht.“

    Miebach wird im Allgäu geboren und wächst dort und in Hamburg auf. Danach zog es ihn zum Studium der Betriebswirtschaftslehre nach Passau. Dort lernte er dann auch seine heutige Frau kennen und suchte ihretwegen nach seinem Abschluss einen Job in Frankfurt - 1994 landet Miebach dadurch bei der US-Bank Citi. Die unterhält eine Dependance in der deutschen Börsenstadt. Im Jahr 2010 dann der Wechsel zu Mastercard - vier Jahre nachdem der Kreditkartengigant den Börsengang gewagt hatte.

    Mastercard-Chef Michael Miebach neben der amtierenden US-Handelsministerin Gina Raimondo bei einem Besuch in der Konzern-Zentrale in New York.
    Mastercard-Chef Michael Miebach neben der amtierenden US-Handelsministerin Gina Raimondo bei einem Besuch in der Konzern-Zentrale in New York. Foto: Pacific Press Agency/Imago Images (Archivbild)

    Michael Miebach über seinen Aufstieg zum CEO bei Mastercard

    „Wegen diesem musste sich das Unternehmen ganz neu organisieren. Dass ich heute dem Vorstand vorsitze, ist das Ergebnis eines detaillierten und strukturierten Auswahlprozesses“, erklärt der Top-Manager nüchtern. Ein Allgäuer an der Spitze eines US-Konzerns? Das „zeigt im Übrigen, dass Mastercard ein wirklich globales Unternehmen ist“, so Miebach selbst.

    Das Geschehen in seiner Heimat Deutschland verfolge der Top-Manager sehr aufmerksam. Angesprochen auf die Untergangsstimmung in manchen deutschen Unternehmen sagt der Top-Manager: „Die empfinde ich nicht. Und so blicken Investoren und Manager aus den USA auch nicht auf Deutschland.

    Es gebe aus seiner Sicht natürlich Herausforderungen, „aber ich sehe auch viel Potenzial, vor allem in einer stärkeren Zusammenarbeit auf europäischer Ebene.“

    Wirtschaftsboss muss daheim mit Bargeld zahlen - für eine Brezel

    Der Konzern ist in 220 Ländern aktiv, beschäftigt rund 30.000 Menschen und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Gesamtumsatz von 25,1 Milliarden US-Dollar. Mastercard treibt als Finanzdienstleister bargeldlosen Zahlungsverkehr weltweit voran.

    Auf die Frage, wann er zuletzt einen Einkauf bar bezahlt habe, sagt der Mastercard-CEO: „In den USA kann ich mich nicht daran erinnern“. Doch: „In meiner bayerischen Heimat habe ich eine Brezel bar bezahlt.“ Ein Bäcker - offenbar im Allgäu - akzeptierte demnach nämlich keine Kartenzahlung. „Deshalb habe ich sofort das Gespräch gesucht.“

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