Der Umbruch beim Eishockey-Zweitligisten ESV Kaufbeuren geht weiter. Nach vier Jahren bei den Buron Jokern, drei davon sehr erfolgreich, wird Trainer Andreas Brockmann (52) kein Vertragsangebot mehr erhalten. Mitte der Woche wurden – wie berichtet – bereits sechs Spieler verabschiedet.
„Wir brauchen einen frischen Impuls“, erklärte ESVK-Geschäftsführer Michael Kreitl gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Die zurückliegende Saison, in der die Kaufbeurer zwar letztlich im (wegen Corona nicht ausgetragenen) Viertelfinale standen, am Ende der Hauptrunde den sicheren Klassenerhalt aber auch erst in letzter Minute fixierten, bot zu viele sportliche Tiefpunkte. Das blamable 1:6 in Weißwasser kurz vor Hauptrundenende oder das 2:7 daheim gegen Bayreuth haben bleibenden Eindruck hinterlassen. „Weil wir einen Großteil des Teams behalten wollen, ist dieser frische Wind auf der Trainerposition unabdingbar“, sagte Kreitl. Brockmanns Leistung in den vier Spielzeiten lobte Kreitl ausdrücklich: „Wir haben ihm viel zu verdanken. Er hat die Mannschaft in einer schweren Zeit übernommen und den Erfolg zurückgebracht.“ Brockmann war im Sommer 2016 als Nachfolger von Toni Krinner (inzwischen verstorben) zum ESVK gekommen und führte den Klub in allen vier Spielzeiten in die Play-offs. Der 52-Jährige, so hört man, wäre gerne beim ESVK geblieben. Der gebürtige Lenggrieser schätzt die kurze Entfernung zu seiner Heimat Bad Tölz.
Vor wenigen Wochen unterstrich er imAZ-Interview noch den Kraftakt zum Saisonende und sagte: „Andere Teams wären in dieser Situation vermutlich Letzter geworden.“ Gestern war Brockmann für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ein Nachfolger steht laut Kreitl noch nicht fest, der Verein wolle nun aber eine Reihe von Kandidaten unter die Lupe nehmen.(Foto: M. Wild)