Die Breitachklamm bei Oberstdorf im Oberallgäu ist die tiefste Felsenschlucht in Mitteleuropa. Aber ist sie auch Deutschlands Naturwunder 2025? Bis Sonntag, 23.59 Uhr, lief die Abstimmung von Heinz-Sielmann-Stiftung und dem Deutschen Wanderverband. Jetzt steht die Entscheidung fest: Die Breitachklamm ist das Naturwunder des Jahres 2025!
Naturwunder des Jahres 2025: Breitachklamm-Team stolz
„Wir sind richtig stolz“, sagt Breitachklamm Betriebsleiter Dominik Fritz am frühen Montagmorgen. Mit mehr als 2500 Stimmen Vorsprung hat das Allgäuer Naturspektakel Breitachklamm das Voting zum Naturwunder des Jahres gewonnen. Dabei sah es vor ein paar Wochen noch nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Blautopf aus.
„Da hat uns dann die Motivation gepackt“, sagt Fritz. In der Klamm verteilten seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flyer und rührten im Privaten die Werbetrommel. Dazu kamen digitale Anzeigen. Seit Montagmorgen ist klar: mit Erfolg - der laut Fritz nicht ganz eingeplant war. Eine Party in oder für die Breitachklamm soll es jedenfalls heute nicht geben. „Wir wollten uns ganz sicher sein“, sagt Fritz und schmunzelt.
Eine Feier und eine Preisverleihung soll es allerdings später geben, sagt Fritz und verweist auf die Homepage der Breitachklamm. Mit einem Preisgeld ist die Naturwunder-Auszeichnung nicht dotiert. Der Preis sei „einfach ein tolles Lob für unsere Leistung in den vergangenen Jahren“, sagt Fritz.

Welcher Schauplatz ist das Naturwunder des Jahres?
Das Oberallgäuer Naturphänomen setzt sich bei der Publkumswahl gegen starke und vor allem beeindruckende Konkurrenz durch. Diese atemberaubenden Schauplätze standen zur Wahl zum Naturwunder des Jahres:
- Breitachklamm (Schlucht mit Tiefgang)
- Blautopf (türkisblauer Abgrund und geheimnisvolle Tiefe)
- Externsteine (Felsgiganten und Mythen)
- Obersee der Ruhrtalsperre (Wasserwildnis im Nationalpark)
- Staatsbruch Lehesten (einstiger Steinbruch wird Lebensraum)
- Dreimühlen-Wasserfall (Deutschlands einziger wachsender Wasserfall)
- UNESCO Buchenwäldser Serrahn (Fenster in die Waldwildnis von einst)
- Wasserbaum Ockensen (ungewöhnliches Naturdenkmal aus Kalksinter)
- Lange Anna (markanter Brandungspfeiler im Wattenmeer)

Mehr als 300.000 Besucher pro Jahr im Naturwunder Breitachklamm
Die Breitachklamm ist ein einmaliges Naturerlebnis. Die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas, durch die die Breitach rauschend, tosend und strudelnd ihren Weg zum Illerursprung nimmt, ist mit mehr als 300.000 Besuchern jährlich Publikumsmagnet und als eines der schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet.
Eiszeit in der Breitachklamm in Oberstdorf

„Die Entstehung der Breitachklamm begann vor circa 10.000 Jahren, als der abschmelzende Breitach-Gletscher anfing, den Schrattenkalk des Engenkopfes durchzusägen und das Wasser sich langsam seinen Weg in den Stein fraß“, ist auf der Homepage des Breitachklammvereins zu lesen. Auf Anregung des Tiefenbacher Pfarrers Johannes Schiebel wurde die Klamm 1905 zugänglich gemacht.

In einer knappen Stunde durch die Breitachklamm laufen
Die Breitachklamm ist von Oberstdorf-Tiefenbach und vom Kleinwalsertal aus erschlossen. Mehrere Rundwege führen durch die bis zu 150 Meter tiefe Schlucht und lassen sich mit Höhenwegen im Bereich von Breitach und Engenkopf kombinieren. Besucherinnen und Besucher erleben so das Naturschauspiel hautnah – im Sommer erfrischend kühl, im Winter mit einer faszinierenden Eislandschaft.
Das Allgäu in den Jahreszeiten - Die schönsten Bilder

Wer durch die Breitachklamm läuft, benötigt ungefähr 50 Minuten und kann wieder auf gleichem Weg durch die Klamm zurücklaufen oder eine Variante außerhalb wählen.

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