325 Wohnungen mit einer Fläche von jeweils 120 Quadratmetern sind zusammen so groß wie das neue Memminger Klinikum, dessen Bau nun startet. Es soll eine nutzbare Fläche von knapp 39.000 Quadratmetern haben. Das Gelände am Autobahnkreuz Memmingen wurde in den vergangenen Monaten dafür vorbereitet, unter anderem wurden Abwasserkanäle verlegt. Nächste Woche nun wird Spatenstich sein.
Zu dem Komplex wird auch ein Haus der Bezirkskliniken Schwaben gehören, also eine Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Zeitplan, Zahlen und Infos zum neuen Klinikum Memmingen
Bettenzahl: 480 stationäre und neun teilstationäre Betten soll es im Klinikum geben. Im Bezirkskrankenhaus sollen zudem 66 für stationäre und 20 teilstationäre Plätze entstehen.
Einzugsbereich: Das Klinikum geht davon aus, dass Patienten aus einem Umkreis kommen werden, in dem 250.000 Menschen leben. Dazu gehören etwa Memmingen, das Unter- und Oberallgäu, der Kreis Neu-Ulm und Gebiete aus dem angrenzenden Baden-Württemberg.
Kosten: Nach heutigem Stand sollen es 517 Millionen Euro sein. 468 Millionen Euro entfallen auf den Neubau des Klinikums und 49 Millionen Euro für das Memminger Bezirkskrankenhaus. Die Stadt Memmingen ist Trägerin des Klinikums und so mit 145 Millionen Euro beteiligt. Der Staat übernimmt den Rest.
Zeitplan: Oktober 2024 ist Spatenstich. Im Februar 2025 soll mit dem Rohbau begonnen werden. Für Herbst 2026 wird mit dem Richtfest gerechnet. Im Jahr 2029 soll das neue Klinikum in Betrieb genommen werden.
Energie und heizen: Der riesige Komplex soll vor allem mit erneuerbarer Energie versorgt werden. Um heizen zu können, sollen zum Beispiel Wärmepumpen eingesetzt werden. Und zwar nicht nur im Grundwasser, was mittlerweile auch bei vielen Neubauten von Wohnhäusern der Fall ist. Sondern auch im Regen- und Abwasserkanal. Dort entziehen die Pumpen dem Abwasser Wärme, dadurch wird in den Geräten ein Prozess gestartet, der am Ende Wärme für die Gebäude produziert. Auf dem Dach des Klinikums soll zudem eine Photovoltaikanlage installiert werden, die 2300 Quadratmeter groß ist.
Pandemiestation: Im Neubau soll es auch eine Pandemiestation mit 28 Betten geben. Sie kann vom restlichen Gebäude abgeschottet werden, soll einen eigenen Zugang und einen eigenen Aufzug bekommen.
Wie soll das alte Gebäude beziehungsweise die bisherige Fläche künftig genutzt werden? Ziel der Stadt ist, Wohnraum auf dem Gelände zu schaffen, sobald das Klinikum am neuen Standort in Betrieb genommen worden ist, heißt es bei der Stadtverwaltung.