Der Bayerische Landtag hat nun grünes Licht gegeben: Nach Angaben des Innenministeriums dürfen ab 16. Juli Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren bis zum 67. Lebensjahr aktiv im Dienst eingesetzt werden. Bisher war mit 65 Jahren Schluss. Die Altersgrenze soll künftig flexibel an das jeweilige Rentenalter angepasst werden. In Bayern kämpfen viele Feuerwehren mit Personalsorgen. Wir haben beispielhaft bei Xaver Rist nachgefragt, wie er auf das neue Gesetz blickt. Er ist Kommandanten der Feuerwehr Weitnau (Kreis Oberallgäu).
Neues Gesetz für Feuerwehr: Altersgrenze auf 67 angehoben
Was bringt die neue Altersgrenze?
„Es gibt schon einzelne Mitglieder, die länger mitmachen möchten und die dazu auch körperlich in der Lage sind“, sagt Rist. Die Menschen seien zunehmend auch im höheren Alter noch fit. Er blicke aber zwiegespalten auf die neue Gesetzeslage, sagt Rist: „Ich denke, wenn jemand von der Jugendfeuerwehr an seinen Dienst geleistet hat, so viele Jahre lang, dann darf es auch irgendwann mal gut sein.“ Die Nachwuchsprobleme könne man so nicht beheben, vermutet Rist.
Ist es denn mit Blick auf die herausfordernden Einsätze und der zum Teil schweren Ausrüstung überhaupt sinnvoll, auf ältere zu setzen?
„Wir müssen die Aufgaben schon ein bisschen verteilen“, sagt Rist. Da seien die älteren Kollegen auch mal froh, wenn die jüngeren mit anpacken und übernehmen. Nicht jeder Feuerwehrler habe aber automatisch bei jedem Einsatz mit schwerem Gerät zu tun. Zum Beispiel gebe es bei Unfällen oder Bränden auch Kräfte, die einen Einsatzort absichern müssten.
Nachwuchsprobleme bei Feuerwehren
Gibt es noch genügend Nachwuchs, damit die Feuerwehren gut aufgestellt sind?
Laut Rist wird es immer schwieriger, neue Kräfte für dieses Ehrenamt zu gewinnen. „Die Probleme haben viele Vereine“, sagt der Kommandant. Für die Feuerwehren komme aber erschwerend hinzu: „Bei der Feuerwehr zu sein, ist etwas, das mache ich nicht nur für mich selbst.“ Bei einem Engagement dieser Art sei man hauptsächlich für andere da. Früher sei es so gewesen, dass von jedem Haus im Dorf einer bei der Feuerwehr gewesen sei. „Diese Zeiten sind natürlich längst vorbei“, vergleicht Rist. Heute müssten Feuerwehren sehr aktiv um Nachwuchs werben - zum Beispiel mit Aktionstagen für Familien.
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