So sieht das neue Besucherzentrum von Rapunzel in Legau (Unterallgäu) aus. Das markante Dach wurde mit rund 120.000 Tonziegeln gedeckt, von denen jeder mit zwei Schrauben befestigt ist. Das Zentrum wird am Wochenende, 29./30. Oktober, mit einem großen Rahmenprogramm eröffnet.
Bild: Ralf Lienert
So sieht das neue Besucherzentrum von Rapunzel in Legau (Unterallgäu) aus. Das markante Dach wurde mit rund 120.000 Tonziegeln gedeckt, von denen jeder mit zwei Schrauben befestigt ist. Das Zentrum wird am Wochenende, 29./30. Oktober, mit einem großen Rahmenprogramm eröffnet.
Bild: Ralf Lienert
Beim Betreten der großen Eingangshalle sticht sie einem sofort ins Auge: eine 14,5 Meter hohe und zwölf Tonnen schwere Wendeltreppe. Die Holzkonstruktion windet sich vom Untergeschoss bis zur Dachterrasse wie der Zopf von Rapunzel durch das neue Besucherzentrum des Naturkostherstellers in Legau (Kreis Unterallgäu).
Nach fast drei Jahren Bauzeit wird die 32 Millionen Euro teure Rapunzel-Welt an diesem Wochenende, 29. und 30. Oktober, mit einem großen Rahmenprogramm eröffnet. Das dreiarmige Gebäude soll das Thema Bio für die Besucher mit allen Sinnen erlebbar machen.
Herzstück des über 7500 Quadratmeter großen Zentrums ist ein Museum mit vielen interaktiven Stationen zu den Themen Bio-Anbau, fairer Handel und Herstellung von Bioprodukten. Zudem geht es um vollwertige Ernährung und das Vermeiden von Lebensmittelverschwendung. Das Motto des Museums lautet: „Vom Teller zurück zum Feld“. Man kann also die Produktion von Lebensmitteln zurückverfolgen. Daneben finden sich auch Ausstellungsstücke aus den Anfängen von Rapunzel Naturkost, wie etwa ein großes Paddel, mit dem Firmengründer Joseph Wilhelm Mitte der 1970er Jahre in einer Badewanne die Zutaten für das erste Rapunzel-Müsli mischte.
Weiter warten folgende Angebote in der Rapunzel-Welt auf die Besucher:
Mit Blick auf die Ausgestaltung des Besucherzentrums sagt dessen Leiterin, Seraphine Wilhelm: „Fixe Ausgangspunkte bei der Planung waren das Museum und die Rösterei.“ Dann habe man überlegt, was den Besuchern für einen gelungenen Aufenthalt in der Rapunzel-Welt sonst noch angeboten werden sollte. So seien dann schrittweise die weiteren Attraktionen entwickelt worden.
Als Grund-Idee für das neue Zentrum nennt Geschäftsführer Joseph Wilhelm: „Wir möchten noch mehr Menschen für das Thema Bio begeistern und zeigen, dass Bio nicht nur für gesunde Lebensmittel, sondern auch für Lebensfreude steht.“ Laut dem Architekten Martin Haas vom Stuttgarter Büro „Haascookzemmerich Studio 2050“ hat bei Planung und Bau des Hauses – genau wie bei der Rapunzel-Firmenphilosophie – das Thema Nachhaltigkeit eine Hauptrolle gespielt.
So seien nur ökologisch sinnvolle Materialien verwendet worden. Beheizt wird das Gebäude durch die Abwärme der Rösterei und anderer Produktionsgeräte des Betriebs. An besonders kalten Tage kann aber die Holzhackschnitzel-Heizung des benachbarten Rapunzel-Firmengebäudes genutzt werden. Ansonsten wurde die Haustechnik laut Haas auf ein Minimum reduziert. „Wir nutzen Tageslicht und das Mikroklima und verzichten weitestgehend auf eine mechanische Klimatisierung.“