Die Corona-Warn-App soll das Nachverfolgen von Infektionen erleichtern. Jetzt sind aber Probleme bei ios und Android aufgetaucht. Lesen Sie hier unseren Corona-Newsblog für die Zeit vom 17. Juli bis 24. Juli 2020.
Bild: Ralf Lienert
Die Corona-Warn-App soll das Nachverfolgen von Infektionen erleichtern. Jetzt sind aber Probleme bei ios und Android aufgetaucht. Lesen Sie hier unseren Corona-Newsblog für die Zeit vom 17. Juli bis 24. Juli 2020.
Bild: Ralf Lienert
Dies ist ein Archiv-Artikel. Hier geht es zum aktuellen Newsblog der Allgäuer Zeitung zur Corona-Lage im Allgäu und in der Welt.
Bei einigen Nutzerinnen und Nutzern der Corona-Warn-App Probleme mit einer Funktion der Anwendung. Manche Handys verschickten keine oder späte Warnungen zum Infektionsrisiko. Um welches Problem es genau geht und was betroffene Nutzer tun sollten, lesen Sie hier.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich besorgt über den Anstieg der neu gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen gezeigt. "Diese Entwicklung ist sehr beunruhigend und wird vom RKI weiter sehr genau beobachtet", teilte eine RKI-Sprecherin am Freitag mit. "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Am Freitag habe die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle mit 815 deutlich höher als in den Vorwochen gelegen. "Zuvor lag die Zahl bei um die 500 übermittelten Fällen pro Tag, zeitweise auch deutlich darunter", so die Sprecherin.
Alle Auslandsurlauber können sich künftig nach der Rückkehr in Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das soll an Flughäfen und Seehäfen geschehen, aber auch in ihren Heimatorten. Einen entsprechenden Beschluss fassten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Freitag bei einer Schaltkonferenz. An Flug- und Seehäfen werden demnach Teststellen eingerichtet. Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sogenannten Risikogebieten, sollen sich dort testen lassen. Wer keinen negativen Test hat, muss wie bisher für zwei Wochen in häusliche Quarantäne. Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern, darunter nahezu die gesamte EU, können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen. "Allerdings nicht in den Flughäfen", erläuterte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD). In Frage kommen dafür etwa Arztpraxen oder Kliniken.
Wichtig für alle Reisenden: Die Tests sollen für sie kostenlos sein, auch wenn es vorher keine Anhaltspunkte auf eine Corona-Infektion gab. Die Kosten übernehmen Bund, Länder und Krankenkassen.
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen mehr Corona-Tests für Reiserückkehrer. Das betrifft Reisende etwa aus den europäischen Urlaubszielen, aber auch aus sogenannten Risikogebieten, wie die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Berlins Ressortchefin Dilek Kalayci (SPD), am Freitag nach einer Schaltkonferenz mitteilte. Für Menschen, die aus Staaten mit hohem Infektionsrisiko nach Deutschland zurückkommen, sollen demnach an den Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Wer keinen negativen Test habe, müsse in häusliche Quarantäne, so Kalayci. "Auch Reisende aus Nicht-Risikoländern können sich innerhalb von 72 Stunden testen lassen", erklärte sie weiter. "Allerdings nicht in den Flughäfen." Für alle Reiserückkehrer seien die Tests kostenlos.
Freitag, 24. Juli, 15.04 Uhr: Umfrage attestiert Impfbereitschaft gegen Corona bei über 50 Prozent
Alle hoffen auf einen Impfstoff gegen das Corona-Virus - so scheint es: Aber nach einer Studie der Universität Heidelberg wollen sich nur 55 Prozent der Befragten im Fall eines verfügbaren Impfstoffes impfen lassen. Die Wissenschaftler befragten jüngst 1350 Menschen. Je stärker die Verschwörungsmentalität ausgeprägt ist, desto größer ist der Widerstand gegen Schutzmaßnahmen wie die Warn-App oder Impfungen, wie das interdisziplinäre Forscherteam herausfand. Überdies war die Gruppe mit Tendenz zu Verschwörungstheorien auch weniger mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden. Ein Drittel der Befragten hatte die Corona-Warn-App bereits installiert, aber gut 45 Prozent der Befragten planten das eher nicht oder definitiv nicht.
Damit es auch mal eine etwas leichtere News in schweren Coronazeiten gibt: Erst war die Stripper-Show der Sixx Paxx ja Indoor geplant, coronabedingt zogen sich die heißen Jungs jetzt im Autokino in Altusried aus. Groß einölen mussten sie ihre Oberkörper nicht, für Glanz sorgte ein Regenschauer.
CSU-Chef Markus Söder fordert eine Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer an allen deutschen Flughäfen. "Wir brauchen (auch) dringend auf Dauer verpflichtende Tests an den Flughäfen, insbesondere aus Risikogebieten. Da glaube ich reicht die Quarantäne alleine nicht aus. Da wäre ein Test direkt am Flughafen sinnvoll", sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag in Nürnberg. Söder betonte, dass es eine bundesweit einheitliche Regelung in der Frage geben müsse.
"Ich glaube, wir brauchen dafür jetzt rasche Grundlagen. Das Wichtigste ist aber, dass wir mal klären, ob es verpflichtend ist oder nicht", sagte Söder. Er sei der Meinung, dass der Schutz der Bevölkerung an oberster Stelle stehen solle. Mit Blick auf die in einigen Bundesländern bereits endenden Sommerferien sei es wichtig, "Tempo zu machen". Er hoffe nicht, dass es in einigen Fällen bereits zu spät sei, da hier die Menschen bereits aus den Urlaubsregionen zurückkehrten, es aber noch keine Tests gebe.
Für Bayern kündigte Söder zudem an, dass am Dienstag das Kabinett bereits die Corona-Tests auf freiwilliger Ebene für Flughäfen im Freistaat beschließen werde. Zugleich gebe es Überlegungen, auch für Rückkehrer in Autos auf den Straßen Test-Zentren zu eröffnen. Sorge würden ihm aber nicht nur rückkehrende Urlauber machen, sondern auch die anderen Heimkehrer aus europäischen Ländern und der Türkei.
Seit Beginn der Pandemie sind im Allgäu offiziell 1535 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die allermeisten Betroffenen sind wieder genesen. Aktuell gibt es 13 Infizierte in der Region (Oberallgäu/Kempten, Ostallgäu/Kaufbeuren, Unterallgäu/Memmingen). Am Vortag waren es 14 Infizierte.
Die gesamten registrierten Corona-Fälle:
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat weltweit mehr als 100 Staaten als Gebiete eingestuft, in denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Coronavirus besteht. Wer aus einem dieser Länder zurückkehrt, hat eine 14-tägige Quarantänepflicht. Welche Länder als Risikogebiet gelten und welche nicht, lesen Sie hier in einem Überblick.
Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei routinemäßigen Kontrollen 30 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle - bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei.
Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden - so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte. Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden. Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt.
Bei 8 der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte. Nach einer Infektion könne das Ergebnis noch bis zu zehn Wochen lang positiv ausfallen, obwohl der Betroffene nicht mehr infektiös sei.
Die Produktion am Hauptstandort in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh war nach einem Corona-Massenausbruch vier Wochen lang stillgelegt worden. Nach umfangreichen Prüfungen eines Hygienekonzepts und Schutzvorkehrungen durfte der Fleischkonzern den Betrieb erst vor einer Woche wieder in Teilen hochfahren. Auch am Tönnies-Standort in Kempten wird wieder geschlachtet. Zu den vereinbarten Maßnahmen gehört auch eine intensive Testung der Mitarbeiter.
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Verkehrsunfälle sowie die der dabei gestorbenen und verletzten Menschen auch im Mai auf einen historischen Tiefstand sinken lassen. Im Vorjahresvergleich kam es angesichts des geringen Verkehrsaufkommens mit 181.000 zu 23 Prozent weniger Unfällen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
237 Menschen starben vorläufigen Ergebnissen zufolge dabei, dies waren mehr als sechs Prozent weniger als im Mai des Vorjahres. Damit wurde laut den Statistikern der geringste Mai-Stand seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 erreicht. Gleiches gelte für die Zahl der Verletzten, die um 16 Prozent auf rund 27.600 zurückging.
Bereits im April waren die Unfallzahlen auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren gesunken, da wegen Homeoffice und Fernunterricht weniger Menschen auf den Straßen unterwegs waren. Die Zahl der Unfälle war in dem Monat sogar um mehr als ein Drittel niedriger als im April 2019. Allerdings hatte sich die Zahl der Verkehrstoten kaum bewegt.
Ein halbes Jahr nach den ersten Corona-Infektionen in Deutschland beim Automobilzulieferer Webasto zieht dessen Chef Holger Engelmann ein positives Fazit des damaligen Krisenmanagements. "Ich glaube, wir haben verdammt viel richtig gemacht. Wie wir damals gehandelt haben, ist auch aus heutiger Sicht eine Blaupause, wie man Infektionsketten unterbricht", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben schnell und transparent reagiert, haben schnell getestet und Hygienemaßnahmen eingeführt. Ich glaube, so kann man aufflackernde Ausbrüche in den Griff bekommen. Aber man braucht natürlich immer auch ein bisschen Glück."
Den Ausbruch am Hauptsitz in Stockdorf hat Webasto laut Engelmann gut verkraftet. Wirtschaftlich habe er keine großen Auswirkungen gehabt. Und auch ein möglicher Reputationsschaden sei am Unternehmen vorbeigegangen.
Es ist ein deutliches Statement der Organisatoren der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf: Sie haben jetzt erläutert, warum eine Absage nicht möglich ist. Sie setzen auf ein aufwendiges Hygienekonzept und halten eine reduzierte Zuschauerzahl für wahrscheinlich. Wie die WM im Februar und März ablaufen könnte, erfahren Sie exklusiv hier mit AZPlus.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 815 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen meldete (Datenstand 24.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9.111 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 10 im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 189.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 23.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,93 (Vortag: 0,89). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Guten Morgen vom Digitalteam der Allgäuer Zeitung. Heute ist für 1,65 Millionen Kinder der letzte Schultag vor den Sommerferien und es gibt Zeugnisse. Der ADAC rechnet zum Ferienstart zwar mit vollen Straßen im Freistaat. Allerdings seien Verzögerungen wegen weniger Auto-Fernreisen ins Ausland meist nicht auf den Autobahnen zu erwarten, sondern eher auf kleineren Nebenstraßen und Zufahrten zu den bayerischen Urlaubsgebieten.
Was ist sonst wichtig? Zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen beraten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern heute über Urlaubsrückkehrer in Corona-Zeiten. Am Mittwoch hatten sich die Ressortchefs bereits grundsätzlich darauf verständigt, Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr auf das Coronavirus zu testen. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Allerdings sind noch viele Fragen offen, etwa zur Finanzierung der verpflichtenden Tests.
Die deutsche Corona-Warn-App hat nach einem Bild-Bericht auf Millionen Smartphones mit Android-Betriebssystem wochenlang nur schlecht oder gar nicht funktioniert. Nutzer etwa von Samsung- oder Huawei-Handys seien im Zweifel nicht oder zu spät gewarnt worden, berichtete das Blatt am Donnerstagabend. Grund sei, dass sich auf Smartphones mit Android-Betriebssystem die notwendige stetige Hintergrundaktualisierung der Warn-App bislang automatisch ausstellte, solange die App nicht geöffnet war. Das sollte Handy-Strom sparen.
Ein Sprecher der Softwarefirma SAP, die die App mitentwickelt hatte, sagte der Zeitung: "Es gab in der Tat ein Problem mit früheren Versionen der Corona-Warn-App in Sachen Hintergrundaktualisierung auf Android-Geräten." Auch das Robert-Koch-Institut, das die App herausgibt, sagte der Zeitung: "Der automatische Abgleich im Hintergrund wurde von einem Teil von Android-Smartphones unterbunden."
Das Gesundheitsministerium verwies dem Bericht zufolge auf eine neue Version der App, die am Mittwoch herauskam: "Mit der Version 1.1.1 ist das Problem behoben." Über einen "Schieberegler" lasse sich die App dauerhaft scharf schalten.
Er selbst beschreibt sich als "Ultrarechter": Eine für Samstag angemeldete Demonstration des Verschwörungspredigers Attila Hildmann ist von der Versammlungsbehörde der Berliner Polizei verboten worden. Das teilte die Senatsverwaltung für Inneres und Sport am Donnerstag mit. "Es besteht für die am 25. Juli angemeldete Versammlung die erhebliche Wahrscheinlichkeit, dass es erneut zu strafbaren Äußerungen während der Versammlung kommen wird", hieß es zur Begründung. Die Verbotsverfügung sei Hildmann am Donnerstag zugestellt worden.
Das Verbot stütze sich maßgeblich auf Äußerungen Hildmanns vom vergangenen Samstag, erklärte die Innenverwaltung. Daraufhin seien mehrere Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, Beleidigung, Bedrohung und wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten eingeleitet worden. Behörden in Berlin und Brandenburg ermitteln.
In Kaufbeuren gibt es einen neuen Corona-Fall. Demnach wurde ein Urlaubsrückkehrer, der zuletzt in Mazedonien war, positiv auf das Virus getestet. Nach Angaben des Landratsamtes Ostallgäu sind die Kontaktpersonen des Infizierten bekannt, es handle sich um einen „sehr kleinen Personenkreis“, sagt Sprecher Thomas Brandl. Kontakt zu Einrichtungen wie Kindergarten oder Schule soll es keinen gegeben haben. Einen Überblick über die momentan steigenden Corona-Fallzahlen im Allgäu gibt es hier.
Trotz der Corona-Krise hat der bayerische Einzelhandel im ersten Halbjahr 2020 seine Umsätze steigern können. Diese legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 3,3 Prozent zu, wie das Landesamt für Statistik in Fürth am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten blieb nahezu konstant.
Ein signifikantes Plus haben nach Angaben der Statistiker der Lebensmittelhandel, die Baumärkte und der Versand- und Internethandel verzeichnen können. Dieses habe die Rückgänge in anderen Bereichen aufgefangen, sagte ein Sprecher des Landesamtes.
Der Handelsverband Bayern bezeichnete die Halbjahreszahlen als irritierend und nicht nachvollziehbar. "Die aktuelle Lage sieht anders aus", sagte Geschäftsführer Bernd Ohlmann in München. Die Umsätze lägen zurzeit um ein Drittel unter der Zeit vor Corona, die Zahl der Kunden um 20 bis 30 Prozent niedriger.
Hoffnung für Formel-1-Fans: Es könnte in diesem Jahr noch ein Rennen auf dem Nürburgring geben. Alle Details finden Sie hier.
Hätte mehr Religionsunterricht Schülern besser durch die Corona-Krise geholfen? Diese Frage diskutieren Allgäuer Geistliche und Schulvertreter.
Schlechtes Internet, überforderte Systembetreuer und sogar Hackerangriffe: In Sachen Digitalisierung hinken die bayerischen Schulen noch ziemlich. Die Corona-Krise hat die Defizite laut dem Bayerischen Philologenverband verstärkt aufgezeigt. Woran es genau hapert und was nun dringend getan werden muss, lesen Sie hier.
Anderfalls könne eine zweite Welle drohen, warnt Klaus Reinhardt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wie die 16-jährige Laura Rees den Ausbruch der Krise in den Staaten erlebt hat, lesen Sie hier.
Guten Morgen vom Digitalteam der Allgäuer Zeitung!
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 569 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 203 368 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagmorgen meldete (Datenstand 23. Juli, 0 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9101 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 6 im Vergleich zum Vortag. Bis Donnerstagmorgen hatten 189 000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 22.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,89 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 22.7., 0.00 Uhr, bei 1,01 (Vortag: 1,08). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat angesichts der Corona-Krise mehr finanzielle Unterstützung gegen Jugendarbeitslosigkeit in Aussicht gestellt. Für die Neuanstellung junger Erwachsener mit einem Gehalt in Höhe von bis zu zwei Mindestlöhnen gebe es für Firmen eine Prämie von 4000 Euro, sagte Macron am Mittwoch beim Besuch eines Ferienlagers für Jugendliche beim Schloss Chambord südlich von Orléans. Bisher gab es die Prämie nur für Gehälter in Höhe von 1,6 Mindestlöhnen. Kritiker hatten moniert, dass damit viele Berufsanfänger so nicht von der Hilfe profitieren könnte. Die jungen Menschen hätten angesichts der Wirtschaftskrise eine "heikle Phase" durchlaufen und viel gelitten, sagte Macron. Sie müssten in einer schwierigen Zeit eine Arbeit suchen.
"Wir müssen ihnen helfen, entweder einen Job, einen Sozialdienst oder eine Ausbildung zu finden, damit es keine jungen Menschen ohne Lösung gibt", sagte Macron. Zuvor hatte er mit den Jugendlichen im Feriencamp Fußball gespielt und sich mit ihnen über ihre Lage unterhalten. Im Herbst würden landesweit zwischen 700.000 und 800.000 junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten, sagte Macron. Das Arbeitsministerium gehe für das finanzielle Unterstützungspaket von rund 1,2 Milliarden Euro aus, berichtete die Nachrichtenagentur AFP in Berufung auf Gewerkschaftsquellen. Demnach würden rund 600.000 Neuanstellungen im Herbst erwartet.
Bei den angestrebten Corona-Tests an deutschen Flughäfen sehen die Betreiber noch offene Fragen. "In jedem Fall gilt: Sollten die Gesundheitsbehörden einen - wie auch immer gearteten - Schnelltest anordnen, müsste dieser von den Behörden durchgeführt werden", erklärte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen. Mitarbeiter der Flughäfen seien nicht befugt, Passagiere auf ihren Gesundheitsstatus hin zu überprüfen. "Auch muss dann festgelegt sein, wie mit positiv geprüften Reisenden umgegangen werden soll."
Wer aus sogenannten Risikogebieten im Ausland einreist, soll künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf das Coronavirus getestet werden. Dazu sollen an deutschen Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf eine entsprechende Empfehlung verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz, ohne zunächst einen formalen Beschluss dazu zu fällen. Am Freitag sind weitere Beratungen geplant.
Wer aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkommt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Doch nicht jeder hält sich daran. Die Politik will die Regeln nun ändern. Es bleiben aber offene Fragen.
Die globale Verbreitung des Coronavirus hat sich zuletzt deutlich beschleunigt. Weltweit gibt es inzwischen mehr als 15 Millionen bestätigte Infektionen, wie am Mittwoch aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervorging. Ende Juni, also rund sechs Monate nach Beginn der Pandemie in China, war die Schwelle von 10 Millionen bekannten Infektionen erreicht worden. Seither hat sich die Pandemie vor allem in Nord- und Südamerika und in anderen Ländern wie Indien und Südafrika rasch ausgebreitet.
Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang knapp 620.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.
Das am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gab es mit knapp vier Millionen die meisten bestätigten Infektionen und mit mehr als 142.000 Opfern auch die meisten Corona-Todesfälle. Zuletzt vermeldeten vor allem Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes Höchststände bei den Neuinfektionen. Experten zufolge ist die Pandemie dort inzwischen weitgehend außer Kontrolle.
Weltweit folgt an zweiter Stelle Brasilien, wo sich die Pandemie zuletzt ebenfalls rasant weiter ausbreitete. Dort gab es Johns Hopkins zufolge knapp 2,2 Millionen bekannte Infektionen und rund 81.000 Todesfälle. Die Zahl der Neuinfektion hat sich dort innerhalb eines Monats fast verdoppelt.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Laut WHO gab es bis Dienstag 14,56 Millionen bestätigte Infektionen und 608 000 Todesfälle. Die Pandemie hatte nach bisherigen Erkenntnissen um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen.
Mehrere Infizierte binnen weniger Tage: Der oberfränkische Landkreis Hof hat mit Rehau einen lokalen Corona-Hotspot. In der Kleinstadt gibt es deshalb jetzt Massentests für die Einwohner, ein neuer Lockdown ist nicht geplant. Die Hintergründe.
Wegen eines positiven Corona-Falls sind im Kindergarten in Leubas 16 Kinder in Quarantäne. Das hat das Gesundheitsamt Oberallgäu bestätigt. Danach habe sich ein Kind mit dem Covid-19-Virus infiziert, weshalb eine Gruppe im Kindergarten geschlossen werden musste. Alle Kinder seien getestet worden, die Ergebnisse würden Ende dieser Woche vorliegen, heißt es aus dem Landratsamt Oberallgäu. Wie und wann sich das betroffene Kind angesteckt habe, sei nicht bekannt. Vorsichtshalber sei jedoch auch eine Person außerhalb des Kindergartens in Quarantäne.
Die Lindauer Kindertagesstätte „Ideenreich“ ist bis Ende der Woche geschlossen. Bei einem Kind, das die Einrichtung besucht, wurde das Corona-Virus nachgewiesen. Die betroffene Kindergarten-Gruppe befindet sich nach Angaben des Landratsamtes in häuslicher Quarantäne. Jetzt finden Reihentests statt, dieses Angebot gilt auch für Kinder und Eltern der anderen Gruppen.
Worauf müssen sich Rückkehrer einstellen, wenn sie aus dem Ausland wieder nach Deutschland einreisen? Im Gespräch sind mehr gezielte Tests. Eine Frage ist, ob dabei nur Heimkehrer aus Risikogebieten in den Blick genommen werden, oder auch aus anderen Ländern. Wie die Rechtslage derzeit ist, erfahren Sie hier.
Mittwoch, 22. Juli, 16.50 Uhr: Fleischpreise könnten durch Gesetzesverschärfung steigen
Auf die Verbraucher in Deutschland kommen voraussichtlich höhere Preise für Fleisch aus Großschlachtereien zu. Grund sind geplante Gesetzesverschärfungen nach dem massenhaften Corona-Ausbruch beim Branchenriesen Tönnies in Nordrhein-Westfalen. Dadurch könnten Mehrkosten für die Unternehmen entstehen, heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums. Soweit diese Kosten auf die Verbraucher umgewälzt werden, "kann dies zu höheren Verbraucherpreisen in dem entsprechenden Segment führen", so der geplante Gesetzestext weiter. Der Gesetzentwurf soll am kommenden Mittwoch (29. Juli) vom Bundeskabinett beschlossen werden.
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer sollen Hunderte Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen Covid-19 an die USA liefern. Eine entsprechende Vereinbarung mit den US-Behörden haben beide Unternehmen am Mittwoch bekanntgegeben. Biontech betonte zugleich, man stehe mit weiteren Regierungen in Gesprächen über Lieferabkommen für einen Impfstoff.
Noch steht allerdings kein Impfstoff zur Verfügung: Die Impfstoffkandidaten der beiden Unternehmen befinden sich derzeit in der klinischen Entwicklung und sind in keinem Land der Welt für den Gebrauch zugelassen. Sobald sie aber erfolgreich produziert werden und die entsprechende Notfallgenehmigung vorliegt, sollten die Vereinigten Staaten zunächst 100 Millionen Impfstoffdosen erhalten, hieß es. Nach deren Lieferung zahle die US-Regierung 1,95 Milliarden US-Dollar (rund 1,68 Mrd Euro).
Später habe die US-Regierung die Möglichkeit, bis zu 500 Millionen weitere Dosen zu erwerben. Die beiden Unternehmen wollen noch im Oktober das Zulassungsfahren beginnen, falls erste Studien erfolgreich sind. Die erste Charge in die USA soll demnach voraussichtlich im vierten Quartal geliefert werden.
Erst am Montag hatten Biontech und Pfizer bekannt gegeben, mit Großbritannien eine Liefervereinbarung geschlossen zu haben. Dabei geht es um 30 Millionen Impfstoffdosen. "Wir befinden uns ebenfalls in fortgeschrittenen Gesprächen mit zahlreichen anderen Regierungen und hoffen, bald weitere Lieferabkommen bekanntgeben zu können", teilte Biontech-Chef Ugur Sahin am Mittwoch außerdem mit.
Das Ende der einstige Vorzeigemarke hat sich lange abgezeichnet. Erst kämpfte die Gründerfamilie gegen die Überschuldung, dann versuchten sich Investoren. Es half alles nichts - Strenesse ist bald Geschichte.
Um die Unterrichtsversorgung im Freistaat in der Corona-Pandemie sicherzustellen, sollen zum neuen Schuljahr auch Lehrkräfte ohne Lehramtsstudium eingesetzt werden. Zur Unterstützung jener Stammlehrkräfte, die zu den Corona-Risikogruppen gehörten und deshalb keinen Präsenzunterricht geben könnten, suche das Kultusministerium ab sofort 800 sogenannte Teamlehrkräfte, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Mittwoch in München. Wer sich auf diese Stellen bewerben kann, lesen Sie hier.
Vor den Apotheken standen Menschen Schlange. Atemmasken waren ausverkauft. Wer Glück hatte, ergatterte noch Desinfektionsmittel. Cafés waren wie ausgestorben. Spätnachts am 27. Januar hatte das bayerische Gesundheitsministerium den bundesweit ersten Corona-Fall bekanntgegeben. Ein halbes Jahr ist das nun her. Und jetzt? Wie geht es weiter? Den derzeitigen Stand lesen Sie hier.
Australien hat am Mittwoch einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten. Der Großteil dieser Infizierten lebt in der Millionenstadt Melbourne. Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. "Am 9. Juni - vor nur sechs Wochen - haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können", so der Experte. Der bisherige Höchststand war am 28. März mit 469 neuen Fällen vermeldet worden.
In Australien mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern stieg die Zahl der Corona-Infektionen damit auf knapp 13.000. Die Zahl der in Verbindung mit Covid-19 gestorbenen Menschen lag bei 128.
Mehrere Jahre wird der deutsche Arbeitsmarkt noch brauchen, um sich von der Corona-Krise zu erholen. "Bis wir wieder auf Normalmaß sind, das wird sicherlich bis 2022 oder 2023 dauern", sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg, Detlef Scheele, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Aktuell sind in Deutschland 2,85 Millionen Menschen ohne Job, fast 640.000 davon als Folge der Pandemie. Im Sommer wird die Arbeitslosigkeit saisonal bedingt wohl noch weiter steigen - und so auch die Angst vor einer Entlassungswelle. Mehr dazu lesen Sie hier.
Im oberfränkischen Landkreis Hof gibt es mit der Stadt Rehau (Landkreis Hof) einen neuen Corona-Hotspot. Nach mehr als einem Monat ohne eine Neu-Infektion sind in den vergangenen Tagen 15 Personen positiv auf das Coronavirus Sars-Cov-2 getestet worden, wie das Landratsamt Hof auf seiner Website am Dienstag mitteilte. "Jeder Rehauer kann sich freiwillig testen lassen." Dazu stellt der Landkreis ein Testmobil auf dem Sportzentrum der 10.000-Einwohner-Stadt bereit, in dem von Mittwoch bis Freitag die Tests angeboten werden. Außerdem sollen in sensiblen Bereichen wie Seniorenheimen zeitnah Reihentestungen durchgeführt werden.
Von den 15 bisher positiv getesteten Personen gehören laut Landratsamt zwölf Personen einer Bevölkerungsgruppe an. Der Landkreis Hof werde deshalb die Einwohner Rehaus, die dieser Bevölkerungsgruppe angehören, aktiv anrufen und zum Testen auffordern. Um welche Bevölkerungsgruppe es sich dabei handelt, gab das Landratsamt nicht bekannt.
Die Krankmeldungen explodierten während der Corona-Zeit in Kempten und Umgebung - doch 1,5 Prozent waren wegen Corona. Mehr dazu lesen Sie hier.
Mountainbiken ist immer wieder ein Streitpunkt zwischen Naturschützern und Bergsportlern. Durch Corona ist das noch schlimmer geworden.
Guten Morgen vom Digitalteam der Allgäuer Zeitung! Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 454 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das Allgäu ist nicht betroffen. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.799 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 22.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9095 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 5 im Vergleich zum Vortag. Bis Mittwochmorgen hatten 188.600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 21.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,04 (Vortag: 1,15). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 21.7., 0.00 Uhr, bei 1,08 (Vortag: 1,13). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Die Berliner Waldbühne öffnet nach monatelanger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie im September wieder für Konzerte. Zum Auftakt am 4. September kommt Schlagerstar Roland Kaiser in die Freilichtarena, einen Tag später folgt Rapper Sido. Für die Auftritte sei entsprechend den Hygiene-Regelungen nur eine begrenzte Publikumskapazität zulässig, teilte der Veranstalter Semmel Concerts mit. Nur 5000 der rund 22 000 Plätze dürften besetzt werden - mit gebührendem Abstand untereinander.
Im Gespräch sei eine Konzertreihe mit insgesamt acht bis zehn Shows, es liefen dazu die Gespräche mit den Künstlern. In Zusammenarbeit von Betreiber, Veranstalter und Sicherheitsdienst werde nun ein auf die Waldbühne zugeschnittenes Hygienekonzept erarbeitet.
Wirtschaftlich seien die Konzerte ein Kraftakt und "natürlich kein Zukunftsmodell", erklärte Semmel-Chef Dieter Semmelmann. Man wolle aber damit ein Zeichen für den Neustart von Großveranstaltungen setzen.
In der Gemeinde Argenbühl (württembergisches Allgäu) gibt es drei neue Covid-19-Infektionen. Damit erhöht sich die Anzahl der aktuell betroffenen Menschen auf sechs. Eine dieser Personen lebt in Christazhofen, die anderen fünf wohnen in Eisenharz. Weil es bei diesen Infizierten Kontakte zum Kindergarten gab, sind dort eine Krippen- und eine Regelgruppe fürs Erste geschlossen worden. Insgesamt haben die Behörden 53 Kontaktpersonen der Infizierten unter Quarantäne gestellt.
Österreichs Regierung hat sich die steigenden Fallzahlen fast drei Wochen lang angeschaut. Jetzt wird gehandelt: Die Masken kommen wieder und die Quarantäne-Kontrollen werden verschärft. Wo Menschen in Österreich ab Freitag Masken tragen müssen.
In der Frage der Rückkehr von Fans in die Fußballstadien herrscht weiter Uneinigkeit. Während Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die DFB-Pläne für ein Länderspiel mit Zuschauern Anfang September in Stuttgart kritisch sieht, macht Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) den Fans Hoffnung.
Kinder mit Schnupfen und laufender Nase sollen nach den Sommerferien nicht mehr automatisch vom Kita-Besuch ausgeschlossen werden. Erzieher sollen darüber jeweils im Einzelfall entscheiden. Sie sollen dazu rechtzeitig zum geplanten Start des Kita-Regelbetriebs am 1. September einen Leitfaden an die Hand bekommen, in welchem Fall die Kinder nach Hause geschickt werden sollten und wann sie trotz laufender Nase in der Einrichtung bleiben dürfen. Wie das funktionieren soll.
In Bayern werden derzeit täglich im Schnitt zwischen 20.000 und 23.500 Menschen auf das Coronavirus getestet. Trotz der erhöhten Zahl an Tests sei das Infektionsgeschehen im Freistaat erfreulicherweise stabil, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach der Sitzung des Ministerrats in München. Mehr Tests bedeuteten natürlich auch, dass die Zahl der entdeckten Fälle steige. Um die Ausbreitung der Pandemie bewerten zu können, sei daher die Positivrate bei den Tests entscheidend, diese läge derzeit zwischen 0,4 und 0,6 Prozent. Ende Mai habe die Positivrate noch bei sechs Prozent gelegen. Bis zur Ausweitung der Teststrategie seien in Bayern zwischen 8000 und 12.000 Tests durchgeführt worden. Herrmann betonte zudem, dass es in den vergangenen Tagen keine neuen Todesfälle mehr in Bayern infolge des Virus gegeben habe, auch die Lage in den Seniorenheimen oder unter anderen gefährdeteren Personengruppen werde immer besser. Ungeachtet dessen bleibe das Virus weiter gefährlich und hoch ansteckend. Daher sei es weiter notwendig, dass die vorsichtige Strategie beibehalten werde. In Bayern gibt es zudem seit einigen Wochen die Möglichkeit, sich auch ohne Symptome kostenlos testen zu lassen.
In der Gemeinde Argenbühl (Landkreis Ravensburg) bei Wangen im Allgäu ist die Zahl der Corona-Infizierten in wenigen Tagen weiter gestiegen. Nachdem das Landratsamt am Freitag drei Neuinfizierte gemeldet hatte, berichtete die Gemeindeverwaltung am Montag von drei weiteren Fällen. Seit Beginn der Pandemie haben sich in Argenbühl insgesamt 15 Menschen mit dem Virus infiziert. Fünf der Erkrankten leben in Eisenharz, der sechste in Christazhofen. In Eisenharz hat das Folgen für den Kindergarten: Dort wurden eine Krippen- und eine Regelgruppe vorübergehend geschlossen. Am Montag und Dienstag liefen beziehungsweise laufen Reihentestungen bei Erzieherinnen und Kindern. Die Familie aus Eisenharz hatte sich laut Bürgermeister Roland Sauter wohl bei ihrer Reiseauf dem Balkan infiziert. Wie sich der Mensch in Christazhofen angesteckt hat, ist dagegen unklar. Es gebe keinen Zusammenhang zu den Eisenharzer Fällen und keine Hinweise zur Ursache.
Die Corona-Krise bremst weiterhin die Kauflust der Verbraucher in Deutschland. Jeder fünfte Bundesbürger gebe beim Shoppen aktuell bewusst weniger Geld aus als normalerweise, berichtete das Marktforschungsunternehmen Nordlight Research in seinem am Dienstag veröffentlichten "Trendmonitor Deutschland" gestützt auf eine Umfrage unter 1067 Verbrauchern. Vor allem größere Anschaffungen würden zurückgestellt. Die gesunkene Kauflust hat der Umfrage zufolge mindestens zwei Ursachen. Einerseits hat ein Drittel der Haushalte nach eigener Aussage weniger Einkommen zur Verfügung als vor dem Ausbruch der Krise. Andererseits geben zwei Drittel der Befragten an, dass ihnen das Shoppen im stationären Einzelhandel aktuell weniger Spaß macht als vor Corona.
Die Mehrheit der Verbraucher (59 Prozent) stört dabei insbesondere die Pflicht zum Tragen einer Maske. Rund 45 Prozent sagten, dass sie wegen der Maskenpflicht seltener in Geschäften einkaufen. Nur ein knappes Viertel der befragten Verbraucher gab an, dass sich ihr Einkaufsverhalten nach Wiedereröffnung der Geschäfte bereits wieder weitgehend normalisiert habe. Während der stationäre Handel unter der Maskenpflicht leidet, konnte das Online-Shopping profitieren. Aktuell kaufen der Umfrage zufolge fast drei Viertel (72 Prozent) der Verbraucher mindestens einmal pro Monat online ein. Zum Vergleich: Vor der Krise waren es 67 Prozent. Dennoch erwarten die Marktforscher in Zukunft keinen speziellen Krisenbonus für die Online-Händler. Genau wie vor der Krise beabsichtige rund jeder fünfte Verbraucher künftig noch etwas häufiger online einzukaufen statt in klassischen Geschäften, berichteten sie. Dagegen wollen der Umfrage zufolge 18 Prozent der Konsumenten ihre Online-Käufe eher reduzieren - zugunsten des stationären Handels. Vor der Krise sagten das 16 Prozent. Die Mehrheit der Verbraucher will ohnehin einfach an ihren vertrauten Einkaufsroutinen festhalten.
Die Corona-Krise macht sich auch bei den Steuereinnahmen bemerkbar. Fast überall ging es im ersten Halbjahr nach unten - doch es gab auch Ausnahmen.
Der Dax hat seinen Corona-Einbruch dank des Konjunkturoptimismus der Anleger inzwischen fast vollständig überwunden. Am Dienstag stieg der deutsche Leitindex erstmals seit Februar wieder über die Marke von 13 200 Punkten. Unterstützt wurde das Börsenbarometer von der Einigung der EU auf das größte Haushalts- und Finanzpaket ihrer Geschichte. Im frühen Handel gewann der Dax 1,45 Prozent auf 13 236,73 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte MDax stieg um 1,06 Prozent auf 27 405,72 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 rückte zugleich um 1,19 Prozent auf 3428,65 Punkte vor.
Sind Patienten nach einer Covid-19-Erkrankung immun gegen das neuartige Coronavirus und wenn ja, wie lange? Eine noch unveröffentlichte deutsch-chinesische Studie legt das nahe. Das Ergebnis betrifft auch die Debatte um die Wirksamkeit von Impfungen.
Fast 100 Stunden stritten die 27 EU-Staaten ums Geld. Mehrfach stand der Brüsseler Sondergipfel vor dem Scheitern. Jetzt ist doch noch der Kompromiss gelungen. Aber auch der hat ein Preisschild. So will sich die EU gegen den Wirtschaftseinbruch stemmen.
Mehr als vier Tage stritten die 27 EU-Staaten ums Geld. Mehrfach stand der Brüsseler Sondergipfel vor dem Scheitern. Jetzt ist doch noch der Kompromiss gelungen - und so sieht er aus.
Forschern der Universität Oxford in England ist offenbar ein großer Schritt auf dem Weg zu einem Coronavirus-Impfstoff gelungen. Bis zu einem Durchbruch ist es aber noch ein weiter Weg.
Einen wunderschönen guten Morgen wünscht das Digitalteam der Allgäuer Zeitung. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 522 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 202.345 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 21.7., 0.00 Uhr).
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9090 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag. Bis Dienstagmorgen hatten 188 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,15 (Vortag: 1,25). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 20.7., 0.00 Uhr, bei 1,13 (Vortag: 1,22). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Nach wachsender Kritik an seinem Krisenmanagement will US-Präsident Trump seine Pressekonferenzen zur Coronavirus-Pandemie in den USA wieder aufnehmen. "Wir hatten sehr erfolgreiche Briefings", sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Rekordzahlen an Zuschauern hätten seine Auftritte im Fernsehen verfolgt.
Bei den neuen Briefings solle es um Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff, um Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen und um "das China-Virus" gehen. Außerdem sollten sich führende Vertreter der Pharma-Industrie dort äußern. Das erste Briefing werde voraussichtlich an diesem Dienstag stattfinden.
Bis Ende April war Trump über Wochen hinweg fast täglich bei den Pressekonferenzen der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses aufgetreten. Seine Auftritte dauerten teils länger als zwei Stunden. Manche Aussagen dort brachten dem Präsidenten Kritik ein - etwa eine Überlegung im April, ob es im Kampf gegen das Virus helfen könnte, Menschen Desinfektionsmittel zu spritzen. Später legte Trump den Fokus auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft und weniger darauf, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Neuinfektionen in den USA nehmen seit längerem wieder dramatisch zu.
Nach einer am Freitag veröffentlichten Umfrage hat die Kritik an Trumps Krisenmanagement zugenommen. In der Befragung im Auftrag der "Washington Post" und des Senders ABC äußerten sich 60 Prozent negativ zu Trumps Vorgehen in der Pandemie, nur noch 38 Prozent befürworteten es. Im März hatte eine knappe Mehrheit (51 Prozent) Trumps Vorgehen noch gutgeheißen, 45 Prozent hatten es abgelehnt.
Trumps Beraterin Kellyanne Conway hatte den Rückgang der Werte darauf zurückgeführt, dass der Präsident nicht mehr bei Corona-Briefings auftrete. Es sei kein Zufall, dass die Werte höher gewesen seien, als Trump selber die Coronavirus-Problematik angesprochen habe, sagte Conway am Freitag. "Die Menschen wollen vom Präsidenten der Vereinigten Staaten hören. Es muss nicht täglich sein, es muss nicht für zwei Stunden sein, aber aus meiner Sicht muss es sein."
Die EU-Staaten sind sich nach Angaben von Diplomaten einig über die Höhe der Zuschüsse bei den geplanten Corona-Hilfen.
Statt der von Deutschland und Frankreich geforderten 500 Milliarden Euro sollen nur 390 Milliarden Euro bereitgestellt werden, bestätigten EU-Vertreter am Montag beim EU-Gipfel in Brüssel. Damit liegt ein wichtiger Baustein für die Lösung des Finanzstreits vor. Die Hintergründe.
Ein junger Mann ohne Mund-Nasen-Schutz hat in Unterfranken einen Busfahrer mit der Faust ins Gesicht geschlagen, weil der ihn nicht einsteigen lassen wollte. Der 72-Jährige wurde leicht verletzt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Er hatte nach der Attacke am Sonntagabend in Sailauf (Landkreis Aschaffenburg) rasch die Bustür geschlossen, doch der Verdächtige ließ sich davon nicht beeindrucken. Der junge Mann trat massiv gegen die Scheibe und zerstörte sie. Die Polizei gab den Sachschaden mit mehr als 2500 Euro an. Der Täter konnte mit zwei Freunden unerkannt fliehen.
Der Fall erinnert an einen Angriff auf einen Busfahrer in Frankreich Anfang Juli. Der Mann hatte im südwestfranzösischen Bayonne mehrere Menschen an einer Haltestelle zurückgewiesen. Sie wollten trotz Maskenpflicht ohne Mund-Nasen-Schutz und gültige Fahrscheine in den Bus einsteigen. Die Zurückgewiesenen griffen den Busfahrer an; er wurde heftig auf den Kopf geschlagen und starb wenige Tage später.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich optimistisch gezeigt, dass es beim EU-Sondergipfel zu den geplanten Corona-Hilfen doch noch zu einer Einigung kommt. "Wir haben gestern Nacht nach langer Verhandlung einen Rahmen für eine mögliche Einigung erarbeitet. Das ist ein Fortschritt", sagte Merkel in Brüssel. Es gebe Hoffnung, dass es an Tag vier des Gipfels vielleicht zu einer Einigung komme oder jedenfalls, dass eine Einigung möglich sei. Beim aktuellen EU-Sondergipfel verhandeln Merkel und die anderen 26 Staats- und Regierungschefs seit Freitagvormittag in Brüssel über ein milliardenschweres Konjunkturprogramm, das die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abfedern soll. Zudem muss eine Einigung über den langfristigen EU-Haushalt erzielt werden. Insgesamt geht es um rund 1,8 Billionen Euro. Eigentlich sollte der Gipfel nur zwei Tage dauern. Merkel sagte: "Es war klar, dass es unglaublich harte Verhandlungen gibt. Die werden sich auch heute noch fortsetzen. Aber außergewöhnliche Situationen erfordern eben auch außergewöhnliche Anstrengungen." Sie hoffe, "dass die verbleibende Wegstrecke, die nicht einfach werden wird, auch noch von uns zurückgelegt werden kann". Was bisher geschah, lesen Sie hier.
Die Corona-Krise setzt Hoteliers und Gastwirten in Deutschland weiter hart zu. Zwar stieg der Umsatz im Mai im Vergleich zum April angesichts der Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat setzte sich die Talfahrt der Erlöse jedoch fort, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Im Mai stieg der Umsatz im Vergleich zum Vormonat bereinigt um Preiserhöhungen (real) sowie nominal um jeweils rund 45 Prozent. Im Vergleich zum Mai 2019 verzeichnete die Branche erneut einen dramatischen Rückgang von jeweils rund 64 Prozent. In den ersten fünf Monaten belief sich das Minus auf preisbereinigt 39 Prozent und nominal auf 38 Prozent.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hatte die Politik von Mitte März an Übernachtungen von Touristen in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Vom 22. März an waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai wurden die Einschränkungen dann nach und nach wieder gelockert. Den drastischsten Umsatzeinbruch innerhalb eines Jahres verzeichneten im Mai 2020 Hotels, Pensionen und sonstige Beherbergungsunternehmen (real minus 80,0 Prozent). In der Gastronomie gab es einen Rückgang um 54,6 Prozent. Es ist der dritte Monat in Folge mit deutlichen Umsatzeinbußen. "Aufgrund der Abstandsgebote und der strengen Corona-Schutzmaßnahmen gibt es weiterhin massive Umsatzausfälle", sagte Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga. Hinzu kommt: "Diskotheken und Clubs dürfen nach wie vor nicht öffnen. Ihre Lage ist unverändert verheerend." Massiv betroffen seien auch die Stadt- und Tagungshotellerie sowie die Eventcaterer, weil Tagungen, Messen und Veranstaltungen nicht stattfinden. "Die fehlenden Umsätze bedrohen die Existenz von zigtausenden Betrieben und Arbeitsplätzen", warnte Hartges.
Würzburg ist einer der ersten Corona-Hotspots in Bayern. Ausgerechnet in Altenheimen grassiert das neue Virus. Dutzende Menschen jenseits der 80 sterben. Das ruft die Staatsanwaltschaft auf den Plan - hier ihr Ergebnis.
Erst Hamsterkäufe, dann Umsatzeinbruch: Nach dem Auf und Ab der ersten Monate der Corona-Krise normalisiert sich die Nachfrage nach Toilettenpapier langsam wieder. Das geht aus Zahlen des Marktforschungsunternehmens Nielsen hervor. Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" ("FAS") darüber berichtet. Zwar lag die Nachfrage nach Toilettenpapier Ende Juni noch rund 20 Prozent unter dem Niveau des gleichen Zeitraums 2019. Der Trend geht aber in Richtung des Vorjahresniveaus. Das könnte darauf hindeuten, dass die Vorräte bald aufgebraucht sind. Zu Beginn der Corona-Krise war der Absatz von WC-Papier seit Ende Februar nach oben geschnellt. In einzelnen Wochen wurde mehr als doppelt so viel verkauft wie in der gleichen Kalenderwoche 2019, wie aus den Nielsen-Daten hervorgeht. Wenige Wochen darauf zeigte sich die Folge dieser Hamsterkäufe: Anfang April brach der Absatz ein - teils lag die Nachfrage mehr als 40 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Laut "FAS" rechnet die Branche damit, dass sich die Nachfrage nun normalisiert.
Der Überschuss der Leistungsbilanz in der Eurozone ist in der Corona-Krise auf den niedrigsten Wert seit etwa fünf Jahren gefallen. Nach Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag betrug der Überschuss im Mai 7,95 Milliarden Euro. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2015. Während der Überschuss in der Handelsbilanz stieg, fiel der Überschuss in der Dienstleistungsbilanz zurück. Die Salden der Einkommensbilanzen verstärkten den Trend in der Leistungsbilanz. Die Leistungsbilanz erfasst alle ökonomischen Transaktionen einer Volkswirtschaft mit dem Ausland. Dazu gehören Waren- und Dienstleistungsgeschäfte sowie Einkommensübertragungen. Einem Überschuss der Leistungsbilanz steht ein Abfluss in der Kapitalbilanz gegenüber und umgekehrt. Die Leistungsbilanz des Euroraums ist traditionell im Überschuss, durch die Corona-Krise ist der internationale Handel aber stark beeinträchtigt worden.
Die Corona-Krise hat die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie auch im Mai um etwa ein Fünftel schrumpfen lassen. Die Exporte sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. "Der Rückgang fiel damit mehr oder weniger gleich hoch aus wie im April", erläuterte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann, am Montag. Zusammengerechnet verringerten sich die Ausführen seit Jahresanfang um 9,2 Prozent auf 80,9 Milliarden Euro. Die Exporte ins europäische Ausland sanken im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,8 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Besonders deutlich waren die Rückgänge nach Frankreich (minus 28,4 Prozent), Spanien (minus 27,3 Prozent)und Großbritannien (minus 23,0 Prozent). Nach China - dem größten Abnehmerland für die deutschen Hersteller - gingen 1,3 Prozent weniger Elektroexporte. "Dieser Rückgang kam insoweit etwas unerwartet, als sich die Lieferungen in das Reich der Mitte im April bereits wieder um knapp 18 Prozent erholt hatten", sagte Gontermann. Von Januar bis Mai stiegen die Ausfuhren nach China trotz der Corona-Pandemie, die in dem Land zuerst ausgebrochen war, um 4,8 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Die Elektrolieferungen in die USA, Nummer zwei in der Rangliste der Abnehmer, brachen im Mai um 38,0 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro ein. In den ersten fünf Monaten belief sich der Exportrückgang in die Vereinigten Staaten auf 10,9 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
Die Corona-Krise macht der deutschen Stahlindustrie weiterhin schwer zu schaffen. Auch im Juni lag die Rohstahlerzeugung mit 2,6 Millionen Tonnen um 27 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Montag mitteilte. Damit setzte sich die schlechte Entwicklung in den Monaten April und Mai unverändert fort. Insgesamt blieb die Stahlproduktion im zweiten Quartal um 26 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Im ersten Halbjahr lag die Stahlerzeugung alles in allem um rund 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Der Großteil der Bundesländer ist schon in den Sommerferien, die restlichen folgen in den kommenden Tag. Viele außereuropäische Reiseziele fallen in der Corona-Pandemie wegen Einreisebeschränkungen und Reisewarnungen weg - für Urlaub in europäischen Ländern aber können die Koffer gepackt werden. Bis Ende August hatte das Auswärtige Amt (AA) seine weltweite Reisewarnung verlängert, für den Großteil der europäischen Länder gilt sie nicht mehr. Vor Reisen nach Luxemburg warnt das AA derzeit offiziell wegen hohen Zahlen von Neuinfektionen. In anderen Ländern kann es in diesem Sommer weiterhin zu Einschränkungen kommen. Ein Überblick.
In Frankreich gilt im Kampf gegen das Coronavirus seit Montag eine verschärfte Maskenpflicht. In öffentlichen geschlossenen Räumen muss dort nun verbindlich eine Schutzmaske getragen werden. Die neuen Regeln gelten unter anderem für Geschäfte, Banken, Markthallen, aber auch in Kinos, Museen und Sehenswürdigkeiten, wie Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran im Nachrichtensender Franceinfo erklärte. Auch in Fitnessstudios und Orten der Religionsausübung muss eine Maske getragen werden. Damit solle der Schutz der Menschen vor dem Coronavirus gestärkt werden, erklärte Véran. Bisher konnten Betreiber selbst entscheiden, ob Kunden und Besucher eine Maske tragen müssen. Bei der Nichteinhaltung der Maskenpflicht droht nun ein Bußgeld von 135 Euro. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt in Frankreich landesweit bereits seit Mai eine Maskenpflicht. Auch viele Sehenswürdigkeiten wie der Eiffelturm oder der Louvre in Paris konnten nur mit Maske besucht werden. Staatspräsident Emmanuel Macron hatte die Regelverschärfung in der vergangenen Woche in einem TV-Interview persönlich angekündigt. In Frankreich wird - wie auch in anderen Ländern - eine zweite Welle der Covid-19-Pandemie befürchtet. Behörden in Frankreich warnten bereits vor einem Anstieg der Corona-Fälle - wenn auch auf niedrigem Niveau. Frankreich ist von der Corona-Krise mit mehr als 30.000 Toten hart getroffen geworden.
Seit einem halben Jahr bestimmt das Coronavirus das Leben in Bayern. Während andere Bundesländer einen deutlich lockereren Kurs fahren, setzt der Freistaat weiterhin auf Vorsicht. Einiges, was vor kurzem noch undenkbar war, gehört nun zum Alltag.
Mitten in der Corona-Krise sind die Krankenschwestern und -pfleger in Israel am Montag in den Streik getreten. Sie wollen damit gegen den Pflegenotstand protestieren, der durch die Pandemie noch verschärft wurde. Ein nächtlicher Verhandlungsmarathon mit dem Finanzministerium über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen war zuvor gescheitert. Die "Times of Israel" schrieb, die Notfallversorgung sowie die Versorgung von Corona-Patienten sollten trotz des Streiks gewährleistet bleiben. In israelischen Krankenhäusern herrscht nach Medienberichten ein starker Personalmangel. Außerdem seien gegenwärtig rund Tausend Krankenschwestern und -pfleger in Corona-Quarantäne, berichtete das israelische Fernsehen am Montag. Tage in Quarantäne würden als Krankentage angerechnet. Auch dagegen protestierte das Pflegepersonal. In Israel streiken bereits seit mehreren Wochen auch die Sozialarbeiter.
Israels Oppositionsführer Jair Lapid schrieb bei Twitter, wie die Sozialarbeiter hätten auch die Krankenschwestern "verstanden, dass es in Israel keine Regierung gibt". Die Minister seien nur mit sich selbst beschäftigt und kümmerten sich nicht um die Probleme des Volkes, schrieb er. "Alle, die in Israel an der Front arbeiten, wurden alleingelassen." Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel schnellt seit Ende Mai immer weiter in die Höhe. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er aber stark in der Kritik. Die Wirtschaft des Landes leidet erheblich unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Finanzielle Hilfsmaßnahmen der Regierung wurden als unzureichend kritisiert. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 50.035 Menschen in Israel nachgewiesen worden; 409 Infizierte sind gestorben.
Irmgard Wehle-Woll arbeitet seit 23 Jahren für die Caritas-Sozialstation Westallgäu. Ihr Jahresrückblick aus den Bereichen der Betreuungsgruppen für Demenz-Erkrankte und der Austauschgruppen von pflegenden Angehörigen fiel aber noch nie so emotional aus wie bei der diesjährigen Versammlung des Trägervereins. Sie berichtete, wie sehr Corona das Leben der Menschen beinflusst hat.
Mehr als 150 Impfstoffe gegen das Coronavirus werden derzeit getestet. Und Experten gehen davon aus, dass in nicht allzu ferner Zukunft auch einige davon auf den Markt kommen. Ob das dann aber schon der ganz große Wurf ist, steht auf einem anderen Blatt.
Der Verband der Arbeitgeber rechnet für die deutsche Wirtschaft im übernächsten Jahr mit einer Rückkehr zu alter Stärke. "Ich glaube, dass wir 2022 wieder das Leistungsniveau der Zeit vor Corona, also wie wir es noch im Februar erlebt haben, verzeichnen", sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). "Es ist nämlich nicht der Bedarf nach unseren Waren und Dienstleistungen zusammengebrochen", erläuterte er. "Dieser Bedarf wird, wenn die Corona-Krise überwunden ist, auch hierzulande die Produktion erneut ankurbeln", meinte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Kramer forderte die Unternehmen auf, in der Krise nicht die Ausbildung zu vernachlässigen. Nach der Corona-Krise werde der Mangel an Facharbeitern wieder das Hauptwachstumshindernis der deutschen Volkswirtschaft sein. Die Gesellschaft werde nach wie vor älter. "Wir müssen unsere Betriebe verjüngen, sonst bleiben wir irgendwann stehen", sagte der Verbandschef.
Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer haben mit Großbritannien eine erste Liefervereinbarung zu einem möglichen, gerade in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoff geschlossen. Vorbehaltlich einer behördlichen Genehmigung oder Zulassung sollen 30 Millionen Dosen des Impfstoffkandidaten "BNT 162" geliefert werden, voraussichtlich in den Jahren 2020 und 2021, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Finanzielle Details wurden nicht bekannt. "Wir befinden uns in fortgeschrittenen Gesprächen mit verschiednen anderen Regierungen und hoffen, bald weitere Liefervereinbarungen bekanntgeben zu können", sagte Biontech-Mitgründer und -chef Ugur Sahin nach der Mitteilung. Zu insgesamt vier RNA-Impfstoffkandidaten von Biontech und Pfizer laufen derzeit in den USA und in Deutschland Studien der Phase I und II. Für zwei dieser Kandidaten genehmigte die US-Arzneimittelbehörde FDA kürzlich ein beschleunigtes Zulassungsverfahren.
Erste Ergebnisse der bisherigen Studien in den USA haben Biontech und Pfizer schon offengelegt und nannten sie "ermutigend", auch mehrere Experten hatten von positiven Ergebnissen gesprochen. Probanden - insgesamt waren es 45 gesunde Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren - hatten Antikörper gegen den Erreger Sars-CoV-2 entwickelt. Unklar ist aber noch, ob diese Antikörper tatsächlich vor einer Infektion schützen. Das sollen Tests mit bis zu 30.000 Probanden zeigen. Nun teilten die Unternehmen mit, noch diesen Monat könnte es mit den weiteren Studien der Phasen IIb und III mit einem Hauptkandidaten für den Impfstoff losgehen. Wenn auch dies erfolgreich laufe, könne im Oktober das Zulassungsverfahren beantragt werden. Zu den Tests in Deutschland stehen erste Ergebnisse noch aus, sie werden noch im Juli erwartet.
Die Stimmung ist zeitweise vergiftet, die Staats- und Regierungschefs reagieren gereizt: Doch am Morgen des vierten Tages scheinen die EU-Staaten einem Kompromiss zum Corona-Krisenprogramm näher gekommen.
Guten Morgen und einen tollen Start in die Woche wünscht das Digitalteam der Allgäuer Zeitung. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 249 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 201 823 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen meldete (Datenstand 20.7., 0.00 Uhr). In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9086 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 2 im Vergleich zum Vortag. Bis Montagmorgen hatten 187 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 19.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,25 (Vortag: 1,42). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 19.7., 0.00 Uhr, bei 1,22 (Vortag: 1,34). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angesichts der Corona-Situation in Teilen Europas Zweifel angemeldet, ob die Schule in Bayern nach den Sommerferien tatsächlich wieder regulär starten kann.
"Ich sag' Ihnen ganz offen, ich bin noch nicht so überzeugt, dass es einen ganz normalen Regelunterricht geben wird", sagte Söder am Sonntag im ZDF-Sommerinterview. Er betonte: "Wir müssen uns auch Alternativkonzepte überlegen, ein abgestuftes System, für den Fall, dass es wieder schlimmer wird."
Ziel der Staatsregierung ist es eigentlich, nach den Sommerferien wieder zum täglichen Präsenzunterricht für alle Schüler zurückzukehren - nach langem Corona-Ausnahmezustand. Zunächst waren die Schulen wochenlang komplett geschlossen. Und bis zu den Ferien findet der Unterricht für die allermeisten Schüler in Bayern nun lediglich im Wechsel in kleineren Gruppen statt. Die Staatsregierung hatte zuletzt bereits angekündigt, sich für den Herbst mit mehreren Alternativkonzepten für unterschiedliche Corona-Lagen zu wappnen.
Die bayerische Polizei hat in mindestens zehn Fällen Corona-Daten von Restaurantlisten für Ermittlungen genutzt. Was das mit einer Vermisstensuche im Allgäu zu tun hat und ob das legal ist, erfahren Sie hier.
Die jugendlichen Aktivisten wollen trotz Corona-Krise weiter aktiv sein. Für Flüge an den Ballermann und Autokino haben sie wenig Verständnis.
CSU-Fraktionsschef im Landtag Thomas Kreuzer warnt vor Lockerungen. Ein Kemptener Gastronom warnt vor einem Betriebssterben. Das ganze Streitgespräch lesen Sie hier.
Trotz des Skandals in seinem Unternehmen betont Clemens Tönnies, er habe nach "Recht und Gesetz" gehandelt. In einem Wiesenhof-Schlachthof in Niedersachsen gibt es nun auch einen Corona-Ausbruch. Details dazu lesen Sie hier.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 600.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Inzwischen gibt es demnach bereits mehr als 14,2 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.
Erst vor drei Wochen war die Schwelle von einer halben Million Toten und 10 Millionen bestätigten Infektionen überschritten worden. Seither hat sich die Pandemie unter anderem in den USA, Brasilien, Peru, Mexiko, Indien und Südafrika weiter rasch ausgebreitet.
Etwa ein Viertel der weltweit bestätigten Infektionen und Todesfälle entfallen Johns Hopkins zufolge auf die USA, ein Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle steht Brasilien mit gut 2 Millionen bekannten Infektionen und rund 79 000 Todesfällen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron glaubt an eine Lösung im Streit um das milliardenschwere Corona-Hilfspaket auf dem EU-Sondergipfel. In den kommenden Stunden müssten bei Streitthemen wie Rechtsstaatlichkeit die richtigen Kompromisse gefunden werden, sagte Macron am Sonntagvormittag. "Ich denke, das ist noch möglich, aber es ist gefährdet", erklärte er weiter.
"Ich sage es ganz klar, das wird nicht auf Kosten der europäischen Ambition gehen", mahnte Macron vor dem dritten Verhandlungstag. An den beiden Gipfeltagen hatte Frankreich ihm zufolge Kompromissbereitschaft gezeigt und sehr eng mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Ratspräsident Charles Michel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kontakt gestanden.
Der EU-Sondergipfel hatte am Freitag begonnen und sollte eigentlich nur zwei Tage dauern. Doch die 27 EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich bis Samstagnacht nicht auf das Finanz- und Krisenpaket einigen können. Es besteht aus einem schuldenfinanzierten Konjunktur- und Investitionsprogramm im Umfang von 750 Milliarden Euro und dem neuen siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen von mehr als 1000 Milliarden Euro.
"Derzeit kann man sagen: Wir haben Corona in Deutschland im Griff. Aber das ist eine Momentaufnahme - das Virus ist nach wie vor im Land, es kann immer wieder zu Ausbrüchen kommen", sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) in der "Bild am Sonntag" zur Corona-Lage.
Im Corona-Sommer sorgen an einigen Nordsee-Stränden private Sicherheitsdienste für die Einhaltung der Abstandsregeln. In der ostfriesischen Stadt Norden sind seit April tagsüber meist zwei Wachleute unterwegs, wie der Geschäftsführer des Tourismusbetriebs der Stadt, Armin Korok, erzählt. "Bei Bedarf fahren wir gegebenenfalls hoch."
Auch andernorts in Niedersachsen wie in Cuxhaven und Butjadingen behalten Wachleute die Gäste im Blick. Sie sind nicht nur für die Einhaltung der Mindestabstände zuständig, sie kümmern sich auch um allgemeine Regeln wie zum Beispiel das Anleinen von Hunden.
In Norden arbeiten die Wachmänner Georg Ulrichs und Anton Siemers. "Freundlich ansprechen klappt immer", sagt Ulrichs. Sicherheitsdienstmitarbeiter haben keine polizeilichen Befugnisse; für sie gelten die sogenannten Jedermannsrechte wie Notwehr.
Im Allgäu sind zwar im "Corona-Sommer 2020" noch keine zusätzlichen privaten Sicherheitsdienste an touristischen Hotspots im Einsatz. Doch der Ansturm von Ausflüglern führt in der Region teils zu Problemen. Lesen Sie dazu: Neun Dinge, die Urlauber im Allgäu auf keinen Fall machen sollten.
Australiens zweitgrößte Stadt Melbourne führt wegen steigender Corona-Zahlen eine Maskenpflicht ein. Das gab der Regierungschef des Bundesstaates Victoria am Sonntag bekannt. Zuletzt habe es in Victoria, dessen Hauptstadt Melbourne ist, 363 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle in Folge des Coronavirus gegeben. Ab Mittwoch Mitternacht (Ortszeit) muss jeder der rund fünf Millionen Bewohner von Melbourne und dem benachbarten Mitchell Shire beim Verlassen des Hauses eine Maske oder einen Gesichtsschutz aufsetzen.
Wer ohne erwischt wird, dem droht ein Bußgeld von 200 Australischen Dollar (122 Euro).
Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet infolge der Corona-Krise spätestens vom Herbst an mit einer Welle von Firmenpleiten rund um den Globus. Für Deutschland sagen die Experten einen Anstieg der Insolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 um insgesamt 12 Prozent im Vergleich zu 2019 voraus - auf dann etwa 21 000 Fälle, wie aus Daten von Euler Hermes hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Der Löwenanteil dürfte mit 8 Prozent auf 2021 entfallen. Für dieses Jahr wird ein Zuwachs um 4 Prozent erwartet.
"Unternehmen in Schieflage müssen dies aktuell erst im Herbst bei einem Insolvenzgericht anzeigen", erläuterte Ron van het Hof, Chef von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Deshalb gebe es aktuell noch relativ wenige Fälle in Deutschland. "Aber der Schein trügt, und im Herbst schlägt für viele die Stunde der Wahrheit."
Büros sind ein Kostenfaktor. In vielen Unternehmen setzt ein Umdenken ein. Die Corona-Krise zeigt, dass Arbeit auch an anderen Orten erledigt werden kann. Forscher glauben, dass die Corona-Krise ein Umdenken fördert. Mehr dazu lesen Sie hier.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 202 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 201 574 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen meldete.
In Deuschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9084 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 1 im Vergleich zum Vortag. Bis Sonntagmorgen hatten 187 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Guten Morgen aus dem Digital-Team der Allgäuer Zeitung,
ans Home-Office haben sich viele Arbeitnehmer in den vergangenen Monaten ja mehr oder weniger gewöhnt. Doch es gibt auch eine Luxusvariante von "Arbeit dahoam": Liqui-Moly-Chef Ernst Prost (63) hat in der Corona-Krise einen außergewöhnlichen Arbeitsplatz. Statt aus dem Büro arbeitet der Geschäftsführer des Ulmer Schmierstoff-Unternehmens seit Monaten aus einem Schloss im bayerischen Leipheim. "Ich mache Schloss-Office", sagte der Unternehmer, der auch in dem Gebäude wohnt, der Deutschen Presse-Agentur.
Das 1559 vollendete Schloss Leipheim habe er vor einigen Jahren ersteigert und aufwendig renovieren lassen. Im sogenannten Roten Saal hat es sich der Geschäftsmann an einer Tafel bequem gemacht - mit zwei Handys statt einem Computer. "Mehr brauche ich zum Arbeiten nicht."
Prost hatte zuletzt mit seiner Unternehmensstrategie für Liqui Moly während Corona Schlagzeilen gemacht, nämlich mit Millioneninvestitionen in Werbung und persönlichem Gehaltsverzicht. Statt Stellen abzubauen, will der Unternehmer Angestellte und Leiharbeiter halten. "Die einen machen Defensive, wir machen Offensive", sagte er.
Nachdem in einem Stuttgarter Hochhauskomplex sechs Menschen an Corona erkrankt sind, hat die Stadt rund 400 Nachbarn vorsorglich testen lassen. Sie seien "vorab schriftlich über dieses freiwillige und kostenlose Angebot informiert worden", teilte die Stadt am Samstag mit. "Dies ist Teil der neuen Strategie, schnell großflächig mögliche Kontaktpersonen zu testen, um die Verbreitung des Virus zu verhindern beziehungsweise Infektionsketten rechtzeitig zu unterbrechen."
Der Leiter des Gesundheitsamtes, Prof. Stefan Ehehalt, sagte: "Die Bewohner haben das Angebot ganz überwiegend gut angenommen, viele haben sich bedankt." Nur wenige hätten den Test abgelehnt. Mediziner waren am Samstag begleitet von Personal des Deutschen Roten Kreuzes von Wohnung zu Wohnung gegangen und hatten den Abstrich angeboten. Die Ergebnisse werden bis Mitte nächster Woche erwartet.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für kostenlose Corona-Tests bei Urlaubsrückkehrern ausgesprochen. "Optimal wäre es, jeden zu testen", sagte Lauterbach dem Tagesspiegel (Samstag) mit Blick auf Reiserückkehrer an Flughäfen. Notwendig sei angesichts der Unvernunft einiger Urlauber und der generell höheren Kontaktdichte im Urlaub und an Flughäfen, dass es eine Aufforderung an alle Rückkehrer gebe, sich nach dem Urlaub kostenlos auf das Virus testen zu lassen. Eine Testpflicht hält der Bundestagsabgeordnete juristisch für nicht durchsetzbar.
Da Tests bei gerade erst Infizierten zunächst auch negativ ausfallen können, ist der SPD-Politiker für Testungen an Flughäfen und zudem einige Tage später bei Hausärzten oder Gesundheitsämtern. Lauterbach schätzt, dass 40 Millionen Euro ausreichen könnten, um die Maßnahme zu finanzieren. "Das Geld ist da", argumentierte er.
Der Fleischproduzent Clemens Tönnies will trotz heftiger Kritik nicht darauf verzichten, Lohnkostenerstattung wegen der behördlichen Schließung seines Hauptwerks geltend zu machen. Notfalls wolle er das auch gerichtlich durchfechten. "Darüber wird im Zweifelsfall auch Recht gesprochen werden", sagte er dem "Westfalen-Blatt" (Samstag).
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) geht hingegen davon aus, dass Tönnies keinen Regress für die vierwöchige Zwangspause nach massenhaften Corona-Infektionen in seinem Stammwerk im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh geltend machen kann. Tönnies hielt dagegen, er wolle verhindern, dass seine Mitarbeiter und Dienstleister bei der Verteilung von Quarantänehilfen "stigmatisiert" würden.
Bei Tönnies hatten sich nachweislich rund 1.400 Arbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Vorübergehend waren deshalb, neben der inzwischen aufgehobenen Betriebsschließung in Rheda-Wiedenbrück, weitgehende Corona-Einschränkungen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf verhängt worden. Tönnies sieht allerdings keine schuldhaften Versäumnisse. Der massenhafte Corona-Ausbruch in seinem Werk habe "nichts mit Werkvertragsarbeit oder den Wohnverhältnissen zu tun", sondern vor allem mit der "Umluftkühlung, die eigentlich jeder Betrieb hat".
Tönnies und mehrere Subunternehmer hatten bereits vor einiger Zeit Anträge auf Erstattung von Lohnkosten durch das Land NRW gestellt. Unter anderem Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte dieses Vorgehen kritisiert.
Der Basketballspieler Eric Bledsoe von den Milwaukee Bucks ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Trainer der NBA-Mannschaft Mike Budenholzer mit. Zuvor hatten bereits mehrere Medien darüber berichtet, dass Bledsoe zwar positiv getestet worden sei, aber derzeit keine Symptome aufweise. Budenholzer zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass der 30-jährige Bledsoe zum nächsten Spiel wieder fit sein wird.
Die Bucks spielen am 31. Juli gegen die Boston Celtics. Es ist das erste Spiel des Teams seit der coronabedingten Zwangspause Mitte März. Spätestens am 12. Oktober soll der Meister in der Liga feststehen.
Die Menschen in dem Häuserkomplex mit rund 300 Bewohnern seien kooperativ. "Die Lage ist ruhig", sagte der Sprecher. Die Polizei helfe mit, die Hauseingänge zu beobachten.
Nach acht Corona-Infektionen in dem aus drei Häusern bestehenden Gebäudekomplex wurden am Freitag rund 100 weitere Menschen auf das Virus getestet. Sie müssen zunächst bis zur Vorlage des Testergebnisses in Quarantäne. Einer der acht Infizierten musste im Krankenhaus behandelt werden.
Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring hält nichts von Abschottung und Ausgrenzung in der Corona-Krise. "Eine Pandemie lässt sich nur weltweit lösen. Viren halten sich nicht an Grenzen", sagte der 53-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wir hätten jetzt gemerkt, wie anfällig wir seien und wie zerbrechlich alles sei. Die Frage sei, ob wir die richtigen Schlüsse zögen. "Da kann man jetzt entweder alles falsch oder alles richtig machen. Ich bin sehr gespannt. Die Dummheit des Menschen ist leider unendlich." Er selbst sei während der Krise privilegiert gewesen, "mit viel Zeit und viel Platz für meine drei Kinder".
Die Milliardenverhandlungen gehen weiter: Am ersten Tag des Sondergipfels scheiterten die EU-Staaten an einer Einigung auf einen Corona-Aufbauplan. Gelingt am Samstag der Durchbruch? Um was die Staats- und Regierungschefs feilschen, lesen Sie hier.
Die Absage mehrtägiger Klassenfahrten in Bayern bis einschließlich Januar 2021 bringt die Jugendherbergen in finanzielle Bedrängnis. Nach Berechnungen des Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) in Bayern verlieren die Häuser dadurch rund sechs Millionen Euro Umsatz. "Dieser Rückgang ist durch Einsparungen nicht zu kompensieren, ohne einen externen Geldzufluss sind wir ab Ende des Jahres wieder von einer Insolvenz bedroht", sagte DJH-Sprecher Marko Junghänel der Deutschen Presse-Agentur in München.
Die Jugendherbergen waren ab Mitte März wochenlang geschlossen und mussten Umsatzeinbußen von insgesamt rund acht Millionen Euro verkraften. Jetzt sind die Gäste zurück, wenn auch nicht überall in gleichem Maße. Gut belegt seien etwa die Einrichtungen an Seen und in den Bergen, so in Berchtesgaden, Lindau, Garmisch oder Oberstdorf. Bayernweit kämen aber im Juli und August nicht mal halb so viele Gäste wie im Vorjahr. 2019 zählte das DJH im Freistaat in den beiden Ferienmonaten 250 000 Übernachtungen, dieses Jahr sind es nur 100 000, darunter vor allem Familien.
Weil Japans Schulen wegen der Corona-Krise vorübergehend geschlossen hatten, sollen viele Schüler jetzt auf einen Teil ihrer Sommerferien verzichten. Wie die japanische Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" am Samstag unter Berufung auf eine Umfrage unter den lokalen Schulbehörden im Land berichtete, planen 95 Prozent eine Verkürzung der Sommerferien an öffentlichen Schulen, um den während des Notstands entgangenen Lehrstoff aufzuholen. Da die Schüler während der heißesten Zeit des Jahres, in der in Städten wie Tokio eine extreme schwüle Hitze herrscht, nur begrenzt frei hätten, müsse auf ihre körperliche wie psychische Gesundheit jetzt besondere Rücksicht genommen werden, hieß es weiter.
Die in den USA grassierende Corona-Pandemie hat ein Bundesgefängnis in Texas schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Bericht des Senders NBC vom Freitagabend (Ortszeit) infizierten sich 1072 von insgesamt 1798 Insassen der Strafanstalt in Seagoville im Norden des Bundesstaats. Auch zehn Angehörige des Wachpersonals seien positiv getestet worden. Ein 65-jähriger Gefangener, der eine 14-jährige Haftstrafe wegen Geldwäsche und Drogenvergehen erhalten hatte, sei in dieser Woche an Covid-19 gestorben.
Die Justizvollzugsanstalt in Seagoville ist nach Medienberichten das am schlimmsten vom Coronavirus betroffene Bundesgefängnis in den USA.
Zur weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland fordert Ärztepräsident Klaus Reinhardt die Einführung einer schnellen, fallbezogenen Isolierung. "Cluster-Isolierung ist meines Erachtens die pragmatischste Art, mit der Pandemie umzugehen", sagte Reinhardt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Dabei werden beim Auftreten von Infektionen an einem Ort schnell alle Kontaktpersonen in Quarantäne untergebracht. Urlauber mahnte Reinhardt zur Einhaltung der derzeit überall üblichen Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus auch auf ihren Reisen.
"Nicht ratsam sind derzeit Reisen zu Urlaubsorten, an denen die Infektionsraten aktuell hoch sind, den Südstaaten der Vereinigten Staaten etwa oder Brasilien - vor allen Dingen, wenn man zu den Risikogruppen zählt", sagte Reinhardt. "Und es gelten auch im Urlaub die Abstands- und Hygieneregeln", sagte der Präsident der Bundesärztekammer. "Das ist wichtig, sehr wichtig."
Guten Morgen aus der Digtital-Redaktion der Allgäuer Zeitung,
das dritte Juli-Wochenende im Corona-Sommer 2020 beginnt mit einer ungewöhnlichen Nachricht von "Down Under": Australiens Regierungschef Scott Morrison hat wegen wieder steigender Corona-Fälle eine geplante Parlamentssitzung abgesagt. Er folge dem Rat von Experten, die vor einem "signifikanten Risiko" gewarnt hätten, Politiker in die Hauptstadt Canberra zu lassen, begründete der Premierminister am Samstag die ungewöhnliche Maßnahme. Hintergrund ist ein erneuter Anstieg der Corona- Infektionen, insbesondere in den beiden größten Städten des Kontinents, Melbourne und Sydney.
"Die Regierung kann das Risiko für Parlamentarier, ihre Mitarbeiter, Mitarbeiter im Parlament und die breitere Gemeinschaft nicht ignorieren", erklärte Morrison in einer Mitteilung. Canberra hatte wochenlang keine Corona-Fälle mehr gehabt, bis aus Melbourne kürzlich neue Infektionsfälle in die Hauptstadt gelangten. Das Parlament will statt am 4. August nun am 24. August zusammenkommen.
Freitag, 17. Juli, 21 Uhr: Kein Fischertag in Memmingen - erstmals ein Fischerkönig mit zweijähriger Amtszeit
Das gab es so noch nie: Wegen Corona ist ein Memminger Fischerkönig erstmals zwei Jahre im Amt. Wie Walter IV. die Lage sieht und wie er den Fischertag 2020 verbringen wird, hat er der Redaktion verraten.
Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend wurden für Donnerstag 1929 Fälle gemeldet - ein Rekordwert. Insgesamt wurden in Israel bislang 47 459 Infizierte registriert.
Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurde zu Beginn der Pandemie für sein Krisenmanagement gelobt. Inzwischen steht er stark in der Kritik. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter den Folgen der Krise, die Arbeitslosigkeit liegt bei 21 Prozent. Die Regierung hatte in der Nacht auf Freitag neue Restriktionen angekündigt, darunter Lockdown-Maßnahmen an Wochenenden.
Alle Befürchtungen waren wohl unbegründet: Trotz der Corona-Pandemie haben die Hohenschwanger Abiturienten für eine kleine Sensation gesorgt. Wie oft es die Note 1,0 gab und alle Details zur Feier in Corona-Zeiten lesen Sie hier.
Ein Konzert des Sängers Tim Bendzko soll als Anlass für eine Corona-Studie dienen. Wie genau das Ganze abläuft und wer teilnehmen kann, erfahren Sie hier.
Die Zuschauer stehen auch in schwierigen Zeiten zum Landestheater Schwaben (LTS) in Memmingen. Obwohl die halbe Spielzeit wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, gab es kaum Abo-Kündigungen und fast niemand wollte sein Geld für bereits gekaufte Karten zurück. „Diese große Solidarität hat uns wahnsinnig gefreut und hilft uns sehr in dieser Zeit des Stillstands“, sagt Intendantin Kathrin Mädler. Warum die Lage dort in Corona-Zeiten trotzdem angespannt ist, lesen Sie hier.
Damit sich Reisende besser auf die jeweiligen Corona-Regeln in den Bundesländern einstellen können, hat die Bundesregierung einen neuen digitalen "Tourismus-Wegweiser" vorgestellt. Neben allgemeinen Abstandsregelungen oder Vorgaben zu einer Mund-Nasen-Bedeckung wird auch aufgeführt, welche Beschränkungen es zu Gästezahlen bei Hotels und Campingplätzen gibt, ob und bis wann in den Ländern aktuell jeweils Kneipen öffnen dürfen oder wieviele Menschen an Kulturveranstaltungen teilnehmen dürfen. Hinweise gibt es auch zu Regeln bei Messen oder Kongressen. Insgesamt gibt es 45 Rubriken.
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sagte am Freitag bei einer digitalen Konferenz, der Wegweiser solle für mehr Transparenz und Sicherheit auf Reisen sorgen. Erstmalig würden die zum Teil komplexen Bestimmungen der Bundesländer "transparent" ausgewertet und dargestellt. Änderungen der jeweiligen Beschränkungen in den Urlaubsgebieten würden regelmäßig aktualisiert.
Die Tourismuswirtschaft gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am härtesten betroffen ist. Die Bundesregierung hatte auch mit Blick auf die Tourismuswirtschaft vor kurzem zusätzliche Hilfen auf den Weg gebracht.
Die Polizei greift bei Ermittlungen auf Gästedaten von Restaurants zurück. In mindestens zehn Fällen haben Polizisten im Freistaat bislang solche Daten genutzt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den zehn bayerischen Polizeipräsidien sowie dem Landeskriminalamt ergab.
Eigentlich sollen die Kontaktdaten der Gäste nur der Verfolgung von Infektionsketten im Zuge der Corona-Pandemie dienen. Doch in Ober- und Mittelfranken wurde solche Daten etwa auch für Ermittlungen zu versuchten Tötungsdelikten herangezogen, wie Sprecher der beiden Präsidien mitteilten.
Rechtlich sei der Zugriff auf Gästedaten durchaus erlaubt, stellte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Augsburg klar. Auch wenn die Daten grundsätzlich nur für den eigentlichen Zweck genutzt werden dürften, sei für die Aufklärung von Straftaten eine "Zweckänderung" möglich. Die Strafprozessordnung sehe "Ermittlungen jeglicher Art" vor, was auch die Auswertung und Nutzung einer "Corona-Gästeliste" betreffe. Mehr Informationen und wie das Ganze in Sachen Datenschutz zu bewerten ist, lesen Sie hier.
Im Emirat Abu Dhabi hat die entscheidende Phase der Erprobung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus begonnen. "Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des Impfstoffes genehmigt wird", sagte der Präsident der Gesundheitsbehörde, Abdullah bin Mohammed al-Hamed, in einem am Freitag veröffentlichten Video. Der Impfstoff soll nach Behördenangaben in den kommenden sechs Monaten an bis zu 15.000 Menschen getestet werden.
Das Mittel des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm basiere auf abgetöteten Coronaviren, hieß es bereits in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung des arabischen Gesundheitsunternehmens G42 aus Abu Dhabi. Die Vereinigten Arabischen Emiraten seien der bevorzugte Partner für die Kooperation gewesen, da hier mehr als 200 Nationalitäten lebten, was Forschung über mehrere ethnische Gruppen hinweg erlaube. In den Emiraten sind nach Behördenangaben noch mehr als 8000 aktive Corona-Infektionen bekannt. Phase III der klinischen Tests folge demnach auf die erfolgreich durchgeführten Phasen I und II von Sinopharm in China, bei denen 100 Prozent der Testpersonen Antikörper gebildet hätten, so G42.
Die Suche nach einem Corona-Impfstoff läuft weltweit auf Hochtouren. Derzeit gibt es rund um den Globus mehr als 150 Projekte, um ein solches Mittel zu finden.
Kanzlerin Angela Merkel hat die Erwartungen an eine rasche Entscheidung über das milliardenschwere EU-Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise gedämpft. Alle würden mit sehr viel Elan in die Beratungen gehen, sagte Merkel am Freitag in Brüssel bei ihrem Eintreffen zu den Beratungen auf dem EU-Sondergipfel über das Paket. "Aber ich muss sagen, dass die Unterschiede doch noch sehr, sehr groß sind und ich deshalb noch nicht voraussagen kann, ob wir bei diesem Mal schon zu einem Ergebnis kommen." "Wünschenswert wäre es. Dennoch muss man ja auch der Realität ins Auge sehen", ergänzte die Kanzlerin. Es bedürfe "wirklich großer Kompromissbereitschaft aller, damit wir etwas hinbekommen, was für Europa gut ist. Was für die Menschen in Europa gut ist angesichts dieser Pandemie. Und was auch eine entsprechende Antwort ist auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die wir haben."
Der Kanzlerin kommt in den Verhandlungen eine Vermittlerrolle zu, Deutschland führt seit dem 1. Juli den Vorsitz der 27 EU-Länder. Es geht in Brüssel um den 750-Milliarden-Euro-Plan gegen die Corona-Krise.
Annullierte Flüge und Bahnfahrten in der Corona-Krise lassen die Zahl der Kundenbeschwerden in die Höhe schnellen. Allein an die Schlichtungsstelle öffentlicher Personenverkehr haben sich in den vergangen Wochen mehr als drei mal so viele Verbraucher gewandt wie im Vorjahreszeitraum. Die Folgen der Seuche hinterlassen deutliche Spuren in der Bilanz der Einrichtung, deren Zahlen der Deutschen Presse-Agentur vorliegen: Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Beschwerden um 23 Prozent auf 14.647.
Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie treffen sich die Staats- und Regierungschefs der EU wieder persönlich. In Brüssel müssen sie ab heute ab 10 Uhr eine gemeinsame Lösung für die dramatischen wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise finden. "Die Aufgabe ist riesig, und deshalb muss die Antwort auch groß sein", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf dem Tisch liegt ein 750 Milliarden Euro starker, schuldenfinanzierter Wiederaufbauplan. 500 Milliarden daraus sollen als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite vergeben werden. Widerstand gibt es vor allem von den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Österreich. Diese "Sparsamen Vier" lehnen nicht zurückzuzahlende Hilfen ab und wollen Finanzhilfen auch an Reformen vor allem des Arbeitsmarktes und Rentensystems koppeln. Sollte es dennoch eine rasche Einigung geben, wäre das ein erster großer Erfolg der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.
Geklärt werden soll zugleich der nächste siebenjährige EU-Finanzrahmen im Umfang von mehr als einer Billion Euro. Erwartet werden schwierige Verhandlungen. Der EU-Gipfel ist bis morgen angesetzt. EU-Ratspräsident Charles Michel mahnt indes die EU-Staaten zu einem Kompromiss im Streit um Milliardenpläne in der Corona-Krise.
Mit rund 77.300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Damit wird der bisherige Rekord von 67.800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten, wie aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) hervorgeht.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 138.000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der Neuansteckungen in den USA ist seit Mitte Juni im Zuge der Lockerungen der Corona-Auflagen dramatisch gestiegen - vor allem im Süden und Westen des Landes.
Verstopfte Straßen, Wildcamper, Kolonnen auf den Wanderwegen: Im Corona-Sommer stürmen mehr Menschen denn je Bayerns Alpen. Urlaub daheim: nicht nur schön.
Immer mehr Menschen suchen Erholung in den Alpen. Die Bergwacht ist gut beschäftigt. "Man merkt, dass viele Menschen unterwegs sind", sagt Sprecher Roland Ampenberger. "Wir gehen davon aus, dass der bayerische Alpenraum in diesem Sommer ein hochfrequentiertes Urlaubsziel sein wird." Wo genau liegen die Probleme? Ein Blick vom Chiemsee bis nach Kempten.
Die Grenzen der USA mit Mexiko und Kanada sollen bis mindestens zum 20. August wegen der Corona-Krise weitgehend geschlossen bleiben. Das teilten die US-Botschaften in beiden Nachbarländern am Donnerstag mit. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau twitterte, eine Verlängerung der Beschränkungen um weitere 30 Tage sei vereinbart worden. Mexikos Außenministerium hatte bereits zwei Tage zuvor erklärt, dem nördlichen Nachbarland diesen Schritt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus vorgeschlagen zu haben.
Die Grenzen bleiben damit für nicht wesentliche Übertritte auf dem Landweg geschlossen. Grenzübertritte unter anderem aus Handels- oder Arbeitsgründen bleiben aber erlaubt. Es gibt auch weiterhin Flüge zwischen den Ländern.
Mexiko erlaubt auch Touristen aus den USA die Einreise - am Wochenende des US-Unabhängigkeitstags am 4. Juli waren es allein im mexikanischen Bundesstaat Baja California nach Angaben des dortigen Tourismusministers Mario Esocbedo rund 127.000 Besucher. In anderen Grenzregionen Mexikos schlossen die Lokalregierungen Berichten zufolge zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus die Grenzübergänge.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 583 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 200.843 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen meldete.
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9082 mit dem Virus infizierte Menschen - das bedeutet ein Plus von 4 im Vergleich zum Vortag. Bis Freitagmorgen hatten 186.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 16.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,10 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Der Deutsche Städtetag hat den Beschluss von Bund und Ländern begrüßt, künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie zu reagieren. "Notwendige Schutzmaßnahmen und vor allem Bewegungseinschränkungen müssen aber zeitlich und räumlich sehr eng begrenzt werden", sagt Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.
"In jedem Fall bedeuten sie für die Bürgerinnen und Bürger Einschnitte in ihr tägliches Leben und schränken Grundrechte ein. Deshalb ist es gut, wenn wir möglichst ortsgenau, flexibel und wirksam handeln können, um Infektionsketten zu unterbrechen."
Guten Morgen aus dem Digitalteam der Allgäuer Zeitung!
Der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat gegen eine von der Großstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung ihre Kompetenzen überschritten, argumentiert der Gouverneur in einer eingereichten Klage. Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen.
Die demokratische Bürgermeisterin Bottoms erklärte über Twitter, anstatt sich vor Gericht zu streiten, wäre es besser, die Steuergelder einzusetzen, um mehr Corona-Tests und das Nachverfolgen von Kontakten zu ermöglichen. Kemp wiederum erklärte, seine Klage richte sich gegen "desaströse Maßnahmen, die das Leben und die Lebensgrundlage unserer Bürger bedrohen". Gleichzeitig empfiehlt Kemp, Masken zu tragen, wenn der nötige Sicherheitsabstand zur Vermeidung von Infektionen nicht eingehalten werden kann. In dem Bundesstaat gibt es bislang mehr als 130.000 nachgewiesene Corona-Infektionen und rund 3100 Todesfälle.
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<< Alle Entwicklungen vom 08. Juni bis 18. Juni lesen Sie hier in Teil 15 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
<< Alle Entwicklungen vom 01. Juni bis 07. Juni lesen Sie hier, in Teil 14 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
<< Alle Entwicklungen vom 24. bis 31. Mai lesen Sie hier in Teil 13 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
<< Alle Entwicklungen vom 16. bis 24. Mai lesen Sie hier in Teil 12 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
<< Alle Entwicklungen vom 11. bis 17. Mai lesen Sie hier in Teil 11 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
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<< Alle Entwicklungen vom 27. April bis 3. Mai lesen Sie hier in Teil 9 unseres Newsblogs zur Corona-Krise im Allgäu. >>
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