Die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland beherrschten in den vergangenen Tagen die politischen Debatten. Zudem wurde bekannt, dass Deutschlands größter Automobil-Hersteller VW offenbar Werke schließen will. Das könnte mittelfristig wohl auch die Zulieferindustrie im Allgäu betreffen.
Arbeitsmarkt im Allgäu: Wie viele Menschen sind aktuell arbeitslos?
Doch bislang ist auf dem heimischen Arbeitsmarkt noch wenig von der konjunkturellen Delle zu spüren. Im Oktober waren bei der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen 11.357 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das waren 2,6 Prozent, also etwa 300 Menschen, weniger als noch im September. Allerdings auch 8,5 Prozent mehr als im Oktober 2023.
„Der Herbstaufschwung setzt sich weiter fort – etwa mit der gleichen Dynamik wie vor einem Jahr. (...). Insofern bin ich an dieser Stelle ganz zufrieden“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Das Allgäu stehe im deutschlandweiten Vergleich sogar sehr gut da: Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent im Oktober liege es auf Platz zwei. Nur dem Landkreis Donauwörth geht es in dieser Hinsicht noch besser (2,7 Prozent).
Region Allgäu spürt so langsam die konjunkturelle Delle
Ganz ohne Folgen für die Region bleiben die wirtschaftlichen Probleme aber nicht. Im Oktober waren 6500 freie Stellen gemeldet, sagt Amtmann. Das sind über 15 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor und etwa 260 weniger als im Vormonat September. Damit liege der Monat gleichauf mit dem Oktober im Vor-Corona-Jahr 2019.
Weniger Arbeitgeber suchen derzeit also nach Arbeitskräften. Etwa auf dem Bau sei ein Rückgang zu spüren, sagt Amtmann. Die Arbeitsagentur versuche jetzt, arbeitssuchende Menschen, die sich neu bei der Agentur melden, möglichst schnell mit Betrieben zusammenzuführen. So wurden im Oktober 1220 Menschen in Arbeit vermittelt. Das zeige, dass auf dem Arbeitsmarkt durchaus noch viel möglich sei, sagt Amtmann.