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Onlinehändler will Galeria Kaufhof-Häuser in Kempten und Memmingen übernehmen

Nach Insolvenz

Onlinehändler will Galeria Kaufhof-Häuser in Kempten und Memmingen übernehmen

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    Der Onlinehändler Buero.de will 47 Filialen der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Darunter sind auch Galeria-Kaufhof in Kempten und Karstadt in Memmingen.
    Der Onlinehändler Buero.de will 47 Filialen der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Darunter sind auch Galeria-Kaufhof in Kempten und Karstadt in Memmingen. Foto: Archiv

    Der Onlinehändler Buero.de will 47 Filialen der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof übernehmen. Dazu gehören auch die Standorte in Kempten und Memmingen. Das bestätigte der Vorstandsvorsitzende Markus Schön auf Anfrage der Augsburger Allgemeinen. Und mit Blick auf die Mitarbeitenden sagt er: "Wenn wir zum Zuge kämen, dann würden wir diese an den 47 Standorten übernehmen. Für uns sind die Mitarbeiter einer der wesentlichen Werte des Unternehmens. " Das Warenangebot, sagt Schön, solle vielschichtig bleiben, in Nuancen angepasst werden und deutlich über das Angebot von Büro- und Schulbedarf hinausgehen.

    Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will wie berichtet über 40 seiner verbliebenen 131 Kaufhäuser schließen. Das Unternehmen hatte am vergangenen Montag zum zweiten Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Die 680 Millionen Euro Finanzhilfen des Bundes reichten nicht, um die Firma auf Kurs zu bringen. Verhandlungen über weitere Staatshilfen wurden beendet. Stattdessen will das Management nun einen Schnitt machen und sich von defizitären Geschäftsteilen trennen.

    2020 hatte die Firma schon mal ein Schutzschirmverfahren durchlaufen. Bei der auf Sanierung ausgerichteten Insolvenzvariante übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettung. Die Unternehmensführung behält die Kontrolle, wird aber von einem externen Sanierungsexperten beraten. Bei der Sanierung im Jahr 2020 waren rund 40 Filialen geschlossen, etwa 4000 Stellen abgebaut und mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden gestrichen worden.

    Zukunft für Kemptener Galeria Karstadt Kaufhof und Memminger Karstadt noch unklar

    Im Rahmen der neuerlichen Insolvenz müsse das Filialnetz "um mindestens ein Drittel reduziert werden", hieß es. Betriebsbedingte Kündigungen und Filialschließungen seien unvermeidbar. Nur so lasse sich ein endgültiges Scheitern des Unternehmens verhindern. Der Handelsriese mit seinen 17.000 Mitarbeitern ist noch in 97 deutschen Städten vertreten.

    Welche Standorte konkret von der Schließung betroffen wären, blieb zunächst offen. Mit der Ankündigung begann so auch im Kemptener Galeria Karstadt Kaufhof und im Memminger Karstadt das Bangen. Allein am Memminger Standort arbeiten nach Schätzung von Manuela Karn, Allgäuer Gewerkschaftssekretärin der Dienstleistungsgewerkschaft verdi, etwa 60 Menschen. (mit dpa)

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