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Pforzen: Menschenaffe Udo soll zum Besuchermagnet werden

Pforzen

Wie kann der Menschenaffe Udo zum Besuchermagnet werden?

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    Am Ortseingang der Ostallgäuer Gemeinde Pforzen steht die „Udo-Info-Box“. In Zukunft sollen weitere Attraktionen rund um den Menschenaffen entstehen.
    Am Ortseingang der Ostallgäuer Gemeinde Pforzen steht die „Udo-Info-Box“. In Zukunft sollen weitere Attraktionen rund um den Menschenaffen entstehen. Foto: Harald Langer (Archivbild)

    Wer Pforzen im Ostallgäu besucht, begegnet dem Menschenaffen Udo gleich am Dorfeingang. Dort steht schon seit einiger Zeit eine „Udo-Info-Box“, am Ortsschild grüßt der Primat ebenfalls. Eine Wanderroute führt durch „Udos Heimat“ und im benachbarten Irsee verkauft eine Bäckerei Udo-Knochen als Gebäck. Geht es nach der Gemeinde Pforzen und dem Landkreis Ostallgäu, sind das erst die Anfänge. Der Menschenaffe soll zum Besuchermagnet werden.

    Immerhin gilt Udo als Sensationsfund. Seit er 2019 ins Rampenlicht trat, hält er nicht nur Pforzen auf Trab, sondern auch die Wissenschaft. Denn laut seiner Entdeckerin, der Paläontologin Madelaine Böhme, stellen seine Überreste Teile der menschlichen Evolutionsgeschichte infrage. Udo soll demnach vor 11,6 Millionen Jahren im heutigen Allgäu gelebt haben und aufrecht gegangen sein. Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich der aufrechte Gang erst viel später in Afrika entwickelt hat.

    Menschenaffe Udo in Pforzen: Am Fundort ist einiges geplant

    Udos Knochen fanden die Forscher und Forscherinnen in der Hammerschmiede, einer Tongrube am Ortsrand von Pforzen. Künftig soll eine Aussichtsplattform einen Blick über das Ausgrabungsgelände ermöglichen. Das beauftragte Architekturbüro schlug zwischenzeitlich einen Turm vor, dem erteilte der Gemeinderat Pforzen jedoch kürzlich eine Absage. Der Grund: Die Kosten wären für die Gemeinde deutlich zu hoch gewesen. Möglichst noch im Herbst sollen dagegen die Bauarbeiten für einen Info-Pavillon an der B16 bei Pforzen beginnen, schildert Bürgermeister Herbert Hofer. Das Gebäude soll auffällig als „D“ gestaltet werden und damit an „Danuvius guggenmosi“ erinnern. So lautet der wissenschaftliche Name des Menschenaffen Udo.

    Diese Rekonstruktion von Udos Skelett steht im Museum der Universität Tübingen.
    Diese Rekonstruktion von Udos Skelett steht im Museum der Universität Tübingen. Foto: mut gfh

    Im Inneren wird eine Schau Platz finden, die über den Sensationsfund und die Ausgrabungen in der Hammerschmiede informiert. Schließlich soll ein Erlebnisweg den Pavillon und den Aussichtspunkt miteinander verbinden. Der Freistaat Bayern unterstützt die Tourismus-Projekte mit 400.000 Euro, zudem steuert der Landkreis Ostallgäu 100.000 Euro bei. Eine erste Schätzung hatte Gesamtkosten von 876.000 Euro ergeben.

    Besucherzentrum rund um den Menschenaffen Udo soll entstehen

    Langfristig soll ein Besucherzentrum entstehen. 2021 präsentierte das Würzburger Kulturbüro Frankonzept die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie. Demnach seien die Voraussetzungen für eine solche Einrichtung grundsätzlich gut, in der Region gebe es wenig Konkurrenz, sprich naturkundliche Museen. Frankonzept rechnete mit durchschnittlich 25.000 Besuchern pro Jahr. Einen Zeitplan für den Bau des Besucherzentrums gebe es noch nicht, sagt Bürgermeister Hofer. Die Gemeinde wolle sich zuerst auf den Info-Pavillon und die Aussichtsplattform konzentrieren.

    Die Udo-Wanderausstellung, die in Pforzen gestartet ist und schon mehrmals in der Region zu sehen war, macht noch bis 30. September im Benninger-Ried-Museum bei Memmingen Station.

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