"Die Polizei - Dein Freund und (Geburts-)helfer" - Unter diesem Motto wendeten sich Passanten an einer beliebten Fahrradstrecke Beamten der Polizeiinspektion Lindau am Pfingstmontag gegen Mittag an. Sie hofften, dass die Beamten eine „Hilfeleistung“ der etwas anderen Art leisten könnten. Die Beamten wurden nämlich zu einer aktuell laufenden Geburt an einer großen Weide gerufen.
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Dort konnten einige Fahrradfahrer live miterleben, wie eine Kuh auf der Weide gerade ihr Kalb gebar. Die Beamten und die informierte Landwirtin staunten nicht schlecht, als sie bei ihrem Eintreffen das bereits geborene Kalb sahen. Der „Pfingstochse“ hat somit das Licht der Welt erblickt.
Kalb und Mutter waren glücklicherweise auch ohne Hilfe von Menschen wohlauf – wenn auch noch etwas benommen.
Kälber im Allgäu: Preise, Entwicklung und Informationen
Im Allgäu gibt es etwa 200 .000 Milchkühe, sagt Dr. Franz Birkenmaier vom Fachzentrum Rinderzucht am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten. Im Schnitt bekomme jede von ihnen ein Kalb pro Jahr, etwa die Hälfte seien männliche Tiere.
Etwa 30 Prozent der Kälber, alles weibliche Tiere, behalten die Landwirte laut Busch im Betrieb. Sie werden später gedeckt und sollen selbst einmal Milch geben. Die übrigen 70 Prozent würden verkauft, wenn sie etwa dreieinhalb bis fünfeinhalb Wochen alt sind. Weniger als ein Drittel von ihnen bleibe in der Region. Ein Großteil der Kälber komme zu Mastbetrieben nach Norddeutschland, auch in Italien und Spanien gibt es Abnehmer. Die Preise variierten aktuell je nach Rasse zwischen 2,70 Euro und 5,70 pro Kilo. Weniger gut entwickelte Tiere würden teils für etwa 70 Euro verkauft.
VIele Jungrinder werden im Allgäu traditionell auf Alpen geschickt, auf denen sie den Sommer verbringen. Der Sommer in der Höhe verbunden mit der frischen und oftmals kräuterreichen Nahrung auf einer Bergweide macht die Jungrinder robust und fit. Weitere Gründe lesen Sie hier.
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