Die Bilanz der Kontrollgruppe Motorrad beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten fällt knackig aus: In der abgelaufenen Saison 2021 kontrollierten die Beamtinnen und Beamten über 2.500 Zweiräder, dabei sprachen sie mehr als 1.200 Beanstandungen aus.
Die Polizei-Kontrollen fanden laut Mitteilung nicht nur auf den beliebten Ausflugsstrecken statt, sondern im gesamten Zuständigkeitsbereich des Präsidiums. Der geht über das Allgäu hinaus bis nach Neu-Ulm, Günzburg oder Krumbach.
Insgesamt kontrollierte die Polizei in der Region im Zeitraum zwischen 1. April und 31. Oktober 2.640 Krafträder. Das sind 269 mehr als noch im Vorjahr (2.371). Die Beanstandungsquote insgesamt betrug rund 46 Prozent.
Die absolute Anzahl lag bei 1.228 Verstößen (+ 231 im Vergleich zum 2020). Darunter verzeichneten die Beamtinnen und Beamten 24 Straftaten (+12) und 508 Ordnungswidrigkeiten (+119).
Motorrad-Kontrollen der Polizei: Das waren die häufigsten Beanstandungen 2021
Im Bereich der Verhaltensverstöße intensivierten die Beamtinnen und Beamten ihre Kontrolltätigkeit, so dass auf diesen Bereich rund 44 Prozent aller Beanstandungen entfielen (Lesen Sie dazu: Riedbergpass bei Obermaiselstein: 100 Motorräder kontrolliert, 12 Verstöße).
- Darunter fanden sich beispielsweise 177 Überholverstöße und 75 Geschwindigkeitsverstöße.
- Sie unterbanden insgesamt bei 116 Krafträdern die Weiterfahrt, da die Beamtinnen und Beamten gravierende Mängel im Sicherheitsbereich feststellten. Einer Vielzahl weiterer Fahrerinnen und Fahrer gestatteten die Einsatzkräfte nur die Weiterfahrt bis zur nächsten Werkstatt.
- Bei 253 Krafträdern war die Betriebserlaubnis erloschen, 90 Mal wegen sicherheitsrelevanten Verstößen und 50 Mal wegen Manipulationen der Abgas- und Geräuschentwicklung.
- Im Bereich der Technikverstöße sprachen die Beamtinnen und Beamten rund 56 Prozent aller Beanstandungen aus.
Deutlicher Anstieg: Schon elf tote Zweiradfahrer 2021 in der Region
Die Wichtigkeit der Motorrad-Kontrollen der Polizei zeige sich an den Unfallzahlen, heißt es in der Mitteilung. 2021 sei die Anzahl der getöteten Zweiradfahrer in der Region drastisch gestiegen: Verzeichnete das Präsidium im Jahr 2020 insgesamt sechs tödlich verunfallte Menschen, so sind es dieses Jahr mit Stand heute bereits elf Tote. "Damit macht der Anteil der motorisierten Zweiradfahrer an den Verkehrstoten insgesamt etwa ein Drittel aus und ist damit weit überproportional vertreten", heißt es.
Bei den Verletzten und der Gesamtzahl der Unfälle bewege man sich auf Vorjahresniveau.
Die Kontrollgruppe will deshalb auch in der Motorradsaison 2022 an stark frequentierten Routen, aber auch an beliebten Neben- und Abkürzungsstrecken, Präsenz zeigen. Mit den Kontrollen soll auch eine spürbare Reduzierung der Lärmbelästigung erreicht werden.