Mitte Februar, und es kitzelt Allergikern im Allgäu bereits kräftig in der Nase. Bereits im vergangenen Jahr waren die Pollen einiger Pflanzen schon früh im Jahr unterwegs. Und auch heuer fliegen sie bereits seit einigen Tagen in der Region umher.
Den Verdacht vieler Allergiker, dass sich die Pollensaisons in den vergangenen Jahren verlängert haben, bestätigte das bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): "Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass sich der Beginn der Pollensaison für viele Pollenarten in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter nach vorne verschoben hat."
Pollenflug im Allgäu: Beginnt die Pollensaison immer früher?
Schuld daran trägt auch der Klimawandel. Der Frühling beginnt durch die zunehmende Erwärmung bereits früher und der Herbst später. Dadurch dauert auch die Pollensaison länger an. Für Allergiker bedeutet das, bereits im Februar den Pollenflug zu checken und sich mit den entsprechenden Medikamenten einzudecken.
Pollensaison im Allgäu: Welche Pollen fliegen derzeit in der Region?
Das LGL verfügt in Bayern über acht Messstationen, die täglich den Pollenanteil in der Luft messen. Eine davon befindet sich auch im Allgäu - in Mindelheim. Die dortigen Messergebnisse besagen für Montag, 19. Februar:
- Hasel: 15 Pollen pro Kubikmeter Luft
- Erle: 86 Pollen pro Kubikmeter Luft
- Eibe: 29 Pollen pro Kubikmeter Luft
- Pappel: 5 Pollen pro Kubikmeter Luft
Zu finden sind die Messergebnisse online unter epin.lgl.bayern.de. Am Dienstag, 20. Februar, waren die Messwerte bereits deutlich schwächer. Pollen von Hasel und Erle waren nur mehr wenige unterwegs. Doch die Prognose für die kommenden Tage besagt für Mittwoch und Donnerstag nochmals eine mittlere bis starke Belastung durch die Pollen dieser beiden Gewächse.
Der Verlauf des Pollenflugs zeigt: Bereits Anfang Februar gab es eine teils hohe Pollenkonzentration in der Luft. Die Messstation in Mindelheim zeichnete für den 6. Februar beispielsweise eine Konzentration von 63 Hasel-Pollen pro Kubikmeter Luft auf. Am 16. Februar flogen demnach 516 Pollen der Erle durch den Kubikmeter Luft.
Wie können sich Allergiker bei Pollenflug schützen?
Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte in der Pollensaison in die Höhe "flüchten". Denn in Höhenlagen blühen die Pflanzen erst später und gleichzeitig auch kürzer. Aber auch auf Inseln und in Küstenregionen ist die Pollenbelastung meist niedriger.
Welche Mittel helfen bei Heuschnupfen?
Hausmittel und Medikamente gibt es zudem einige, die Linderung der Heuschnupfen-Attacken versprechen. Je nach Schwere gibt es unterschiedliche Mittel:
- Antiallergische Medikamente (Antihistaminika): Als Nasenspray oder Augentropfen - bekämpfen vor allem Juckreiz, tränende Augen, Niesen und Naselaufen.
- Nasensprays mit Cortison: Kommt zum Einsatz, wenn die Nasenschleimhaut entzündet und die Nase dauerhaft verstopft ist.
- Cortison-Tabletten verschreiben Ärzte nur in schweren Einzelfällen. Und Cortisonspritzen, die es früher gab, werden heute gar nicht mehr empfohlen.