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Räuber überfällt Spielothek und droht mit Messer

Scheidegg

Räuber überfällt Spielothek und droht mit Messer

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    Raubüberfall Scheidegg
    Raubüberfall Scheidegg Foto: Anja Worschech

    „Wir werden jetzt unsere Sicherheitsmaßnahmen verstärken“, sagt die stellvertretende Filialleiterin der Spielothek in Scheidegg einen Tag nach dem Raubüberfall. Ihren Namen will sie nicht in der Zeitung lesen. Am Donnerstagabend hatte ein unbekannter Täter kurz nach der Schließung der Spielothek um 22 Uhr eine Angestellte mit einem Fleischermesser bedroht, als diese gerade den Betrieb verlassen wollte. Der Täter drängte sie in dem schmalen Hauseingang zurück in die Spielothek und entwendete Bargeld aus mehreren Geldkassetten. Nach Angaben der Polizei in dreistelliger Höhe. Dann flüchtete der Mann. Die Kripo Lindau schließt nicht aus, dass er ein Fluchtauto benutzt hat. Der Täter trug dunkle Kleidung und hatte sein Gesicht mittels einer Skimaske mit Sehschlitz verdeckt. Er ist etwa 1,85 Meter groß und schlank.

    Bei der Angestellten sitzt der Schock tief: „Die Situation läuft in meinem Kopf wie ein Film immer wieder ab.“ Zuvor hatte sie in einer Spielothek in Lindenberg gearbeitet – diese wurde 2013 ebenfalls überfallen. Damals von einem Mann mit Affenmaske und Messer, sie hatte zur Tatzeit keinen Dienst. „Man hört von vielen Überfällen auf Spielotheken und denkt immer, das trifft mich nicht.“

    Auch die stellvertretende Filialleiterin ist fassungslos: Nie hätten sie damit gerechnet, dass gegen 22 Uhr im Sommer und vor allem in den Ferien jemand auf die Idee komme, den Laden zu überfallen. „Da ist es ja noch hell.“ Seit der aktuelle Betreiber die Spielhalle im Jahr 2013 übernommen hat, habe es noch nie einen solchen Vorfall gegeben. Künftig sollen innen und außen mehr Kameras installiert werden sowie zusätzliche Lichtquellen vor dem Haus, die bei Bewegung anspringen. Zudem wird das Team am Abend durch Security verstärkt.

    Die stellvertretende Filialleiterin wünscht sich, dass in Bayern die Gesetze für Spielhallen verschärft werden. Denn nicht nur der Schutz der Spieler sei wichtig, es gehe auch um die Sicherheit der Betreiber und des Aufsichtspersonals. In anderen Bundesländern sei es normal, dass die Daten jedes Besuchers über eine sogenannte Spielerkarte erfasst werden. Einlass gibt es nur über ein Drehkreuz. So ließen sich Lokalverbote – beispielsweise wegen Spielsucht – viel einfacher durchsetzen. Solange das in Bayern aber nicht einheitlich geregelt sei, wechselten Spielsüchtige einfach in die nächste Lokalität. Ein weiterer Vorteil der Spielerkarte sei, dass man immer wisse, wer sich in den Räumen aufhält. Ihre Gäste seien überwiegend Stammkunden, sagt die stellvertretende Filialleiterin. Probleme habe es bisher nie gegeben. Trotzdem seien die Vorschriften für Spielhallen in Bayern „nachlässig“.

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