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Rapper Smudo preist die Luca-App: Ist sie auch im Allgäu eine Hilfe im Corona-Kampf?

Corona-App

Rapper Smudo preist die Luca-App: Ist sie auch im Allgäu eine Hilfe im Corona-Kampf?

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    Die Luca-App soll bei der Kontaktnachverfolgung im Kampf gegen Corona helfen.
    Die Luca-App soll bei der Kontaktnachverfolgung im Kampf gegen Corona helfen. Foto: Axel Heimken

    Die Ambitionen sind groß: Schneller aus dem Corona-Lockdown lautet das Ziel, das die Entwickler und Bewerber der neuen Luca-App verfolgen. Sie soll die Menschen und speziell Gesundheitsämter bei der Corona-Kontaktnachverfolgung unterstützen und so künftig größere private Treffen, Restaurantbesuche, Konzerte und andere Zusammenkünfte ermöglichen – eben jene, die im Lockdown derzeit verboten sind.

    Das Projekt wird von Kulturschaffenden und dem Berliner Startup-Unternehmen nexenio gesteuert, entwickelt und verbreitet. Prominentester Vertreter ist die Rap-Gruppe „Die fantastischen Vier“. Speziell Mitglied Smudo brachte sich in die Entwicklung der App ein und bewirbt sie aktiv.

    Luca-App: Corona-Nachverfolgung per QR-Code

    Die Kontaktnachverfolgung via Luca funktioniert im Kern mithilfe sogenannter QR-Codes. Die quadratischen Muster enthalten Informationen, die nahezu jedes Smartphone per integrierter Kamera auslesen kann. Luca fungiert somit als eine Art Ticket, wenn sich der Nutzer mit anderen Menschen trifft. Mit der App scannt der Anwender entweder selbst einen Code – zum Beispiel am Kinoeingang – oder er lässt als Gastgeber einen von Luca gestellten Code auslesen. Zudem können Nutzer ein App-Fenster für private Treffen öffnen, das deren Start, Ende und Teilnehmerzahl festhält und sie in einer Historie abspeichert.

    Smudo, Rapper und Musiker, wirbt aktiv für die Luca-App
    Smudo, Rapper und Musiker, wirbt aktiv für die Luca-App Foto: Christian Charisius, dpa (Archivfoto)

    Wir berichten in unserem Newsblog laufend über die aktuelle Corona-Entwicklung in der Region Allgäu und in der Welt.

    Luca soll bestehende Software wie die Corona-Warn-App ergänzen und bindet die Behörden in sein System ein - sofern sie die App überhaupt nutzen. Am Ende eines Treffens gleicht die Software die Besucherzeiten ab. War unter den Gästen ein Corona-Infizierter, erkundigt sich das Gesundheitsamt beim Veranstalter nach den Daten. Luca informiert anschließend alle möglichen Kontaktpersonen.

    Landratsämter im Allgäu nutzen die App nicht

    Angekommen ist die App im Allgäu bislang aber nicht: Denn keines der sieben Gesundheitsämter in der Region nutzt Luca. Sylvia Rutter, Pressesprecherin des Landratsamts Unterallgäu, erklärt dazu: „Uns war die App bisher nicht bekannt.“ Sie höre sich aber sinnvoll an, weshalb sich das Landratsamt damit auseinandersetzen werde. Das Gesundheitsamt der Stadt Memmingen arbeitet zur Kontaktnachverfolgung nicht mit Luca, sondern mit der "für alle bayerischen Gesundheitsämter einheitlichen Software Sormas", sagt Pressesprecherin Alexandra Wehr. Im Oberallgäuer Landratsamt ist die Software "nur namentlich bekannt".

    Das Gesundheitsamt des Landkreises Lindau kann sich laut Pressesprecherin Angela Wolf "gut vorstellen", die App künftig zu nutzen. Deshalb bewerbe sich der Landkreis "aktiv darum an einem Pilotprojekt des Bayerischen Gesundheitsministeriums zur Nutzung der App teilzunehmen". Landrat Elmar Stegmann sehe in der Software demnach "große Vorteile".

    Luca ist noch nicht bereit für den breiten Einsatz

    Für den breiten Einsatz scheint die App aber ohnehin derzeit noch nicht konzipiert: Musiker Smudo hat die Software am Sonntagabend bei Anne Will im Ersten vorgestellt – woraufhin die App wegen plötzlich stark ansteigender Nutzer-, beziehungsweise Downloadzahlen abstürzte und lahmgelegt war.

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