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Regenradar Allgäu: DWD warnt vor Hochwasser für Sonthofen, Oberstdorf, Kempten, Füssen - Pegelstände Iller, Lech, Wertach

Warnung gilt bis Dienstagabend

Überschwemmungen im Allgäu: Warnungen aufgehoben

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    Die Iller in Kempten führt am Montagnachmittag einiges an Wasser. Laut Wasserwirtschaftsamt ist die Lage aber noch "entspannt". An Alpennähe gilt es wegen des Dauerregens jedoch, ein wachsames Auge zu haben.
    Die Iller in Kempten führt am Montagnachmittag einiges an Wasser. Laut Wasserwirtschaftsamt ist die Lage aber noch "entspannt". An Alpennähe gilt es wegen des Dauerregens jedoch, ein wachsames Auge zu haben. Foto: Matthias Becker

    Ergiebiger Dauerregen lässt die Pegel im Allgäu seit dem Wochenende ansteigen.

    • Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat die Warnung vor Dauerregen am späten Dienstagnachmittag für weite Teile des Allgäus aufgehoben. Die Warnung gilt nur noch für Memmingen und das Unterallgäu.
    • Laut Wasserwirtschaftsamt in Kempten ist die Lage im Allgäu aber "entspannt".

    Dienstag, 15.50 Uhr: Warnung vor Dauerregen für Kempten aufgehoben

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Dienstagnachmittag die Warnung vor Dauerregen für Kempten aufgehoben.

    Dienstag, 15.10 Uhr: Die Lage in Kempten ist ruhig

    Für die Integrierte Leitstelle (ILS) ist der Dienstag trotz des Dauerregens am Montag ein ganz normaler Tag. Die dunklen Wolken berieten den Mitarbeitern aktuell keine Sorgen, heißt es vonseiten der ILS.

    Dienstag, 14.30 Uhr: 60 Hochwasser-Einsätze im Landkreis Lindau am Montag

    Der Dauerregen hat am Montagabend für insgesamt 60 Feuerwehreinsätze im Landkreis Lindau gesorgt. Im Westallgäu wurden demnach Straßen überflutet, zudem liefen Keller mit Wasser voll. Besonders betroffen waren die Orte Maria-Thann und Heimenkirch: Dort rückten die Einsatzkräfte 25, beziehungsweise 17 Mal aus, um Sandsäcke aufzustapeln, Wasser umzuleiten und Gebäude auszupumpen. In Maria-Thann wurden die Feuerwehren Opfenbach und Hergensweiler zur Unterstützung gerufen, da in der Ortschaft nahezu alle Notrufe gleichzeitig eingegangen waren, berichtet Kommandant Fabian Schief.

    Auch im Westallgäu gab es mehrere Einsätze der Feuerwehr nach mehreren Stunden Dauerregen am Montag.
    Auch im Westallgäu gab es mehrere Einsätze der Feuerwehr nach mehreren Stunden Dauerregen am Montag. Foto: Feuerwehr Heimenkirch

    Dienstag, 12.40 Uhr: Wasserwirtschaftsamt rechnet ab Mittwoch mit Entspannung

    Das Wasserwirtschaftsamt in Kempten rechnet mit keinen hohen Pegelständen im Allgäu. Auf Anfrage unserer Redaktion sagten sie, dass ab morgen mit Entspannung zu rechnen sei.

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt indes noch vor weiteren Unwettern im Allgäu bis zum Abend. Südlich der Donau werde es am Dienstagmittag und -nachmittag lang anhaltende Schauer und vereinzelt Gewitter geben, teilten die Meteorologen in München mit. Lokal seien am südlichen Rand Bayerns Niederschlagsmengen bis zu 25 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde möglich.

    Bereits am Montag hatten Unwetter in Teilen des Allgäus für Schäden gesorgt: Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West berichtete von acht Unfällen durch Starkregen auf den Autobahnen 7 und 96. Mehrere Autofahrer seien am Montag trotz Unwetters zu schnell unterwegs gewesen und dadurch ins Schleudern geraten. Meist blieb es den Angaben zufolge bei Blechschäden.

    Dienstag, 7.50 Uhr: Iller, Lech, Wertach: Wie sind die Pegelstände im Allgäu?

    Durch den Dauerregen steigt auch die Hochwassergefahr. Am Dienstag sind die Pegel im Allgäu im Vergleich zum Vortag nochmal gestiegen - es liegen aber keine Meldestufen in der Region vor:

    • Für die Iller in Kempten gibt es keine Warnstufe. Allerdings ist der Wasserstand am Dienstagmorgen im Vergleich zum Vortag nochmal um 60 Zentimeter gestiegen: Aktuell liegt er laut Hochwassernachrichtendienst Bayern bei 3,36 Metern - das sind gute zwei Meter höher als noch am Samstag. (Pegel am Montag: 2,77 Metern, Sonntag: 1,54 Meter, Samstag: 1,25 Meter).
      Die Iller bei Sonthofen liegt aktuell bei 1,68 Metern (Montag: 1,42 Metern, Sonntag: 86 Zentimeter, Samstag: 72 Zentimeter).
    • Der Lech bei Lechbruck (Ostallgäu) liegt aktuell bei 2,39 Metern. das sind 60 Zentimeter mehr als am Samstag. (Montag: 2,13 Meter, Sonntag: 1,88 Meter. Samstag: 1,81 Meter).
    • Der Pegel der Wertach bei Biessenhofen (Ostallgäu) liegt aktuell 1,79 Metern. (Montag: 1,51 Meter, Sonntag: 1,20 Meter).
    • Auch die Pegel der Stillach und Trettach bei Oberstdorf (Oberallgäu) sind am Dienstagmorgen im Vergleich zum Wochenende laut Hochwassernachrichtendienst nochmal gestiegen: Der Pegel der Stillach liegt aktuell bei 100 Zentimetern (Montag: 85 Zentimetern, Sonntag 54 Zentimeter, Samstag 48 Zentimeter). Der Pegel der Trettach liegt derzeit bei 1,15 Metern - am Montag lag er bei 1,02 Metern, am Wochenende bei 26 Zentimetern.

    Montag, 19.20 Uhr: Überflutete Straßen in Kimratshofen

    Im Altusrieder Ortsteil Kimratshofen waren am Montagabend nach starkem Regen einige Straßen überflutet. Auch Keller von Wohnhäusern liefen voll mit Regenwasser. Die Feuerwehr dort hat einen großen Einsatz. Alle Infos dazu hier.

    Montag, 17.45 Uhr: Überflutungen in Oberbayern - DWD: Sommer 2021 viel zu nass

    In der ganzen Region kommt es weiter immer wieder zu starken Regenfällen, die Bäche und Flusspegel anschwellen lassen. Die aktualisierte Warnung des DWD lautet: In Südbayern ergiebiger Dauerregen (Unwetter). Örtlich starke Gewitter im Süden. Leichter Schneefall in den Alpen oberhalb 2.000 Metern. Verbreitet zu Überflutungen und örtlichen Hochwasser ist es am Montag vor allem in Oberbayern gekommen - im Landkreis Erding. Dort ist etwa die Therme Erding aktuell betroffen, hier drang Wasser in die Kellerräume ein, das Wellenbad ist aktuell gesperrt. Für die Stadt Dorfen wurde der Katastrophenfall ausgerufen.

    Mitglieder der Feuerwehr pumpen Wasser nach starken Regenfällen aus einem vollgelaufenen Keller ab. Für die Stadt Dorfen (Landkreis Erding) wurde sogar der Katastrophenfall ausgerufen. +++ dpa-Bildfunk +++
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    Passend dazu auch diese aktuelle Meldung: Bayern war im Sommer 2021 deutschlandweit das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland. Von Juni bis August fielen im Freistaat im Schnitt gut 415 Liter pro Quadratmeter - 101 Liter mehr als im langjährigen Mittel zwischen den Jahren 1961 und 1990, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag mitteilte. Am meisten Niederschlag fiel demnach am unmittelbaren Alpenrand mit teils mehr als 700 Litern pro Quadratmeter.

    Bayern war demnach im Sommer mit einer Temperatur von im Schnitt 17,6 Grad zudem das zweitkühlste Bundesland der Republik. Damit lag der Freistaat aber 1,8 Grad über dem langjährigen Mittelwert.

    Montag, 15.45 Uhr: So schätzt das Wasserwirtschaftsamt in Kempten die aktuelle Lage ein

    Aktuell gibt es zwei neue Warnungen des Deutschen Wetterdienstes für die Region: Für Memmingen gilt bis 17 Uhr eine Warnung vor Starkregen (Stufe 2 von 4). Für Kaufbeuren wird aktuell bis 18 Uhr vor ergiebigem Dauerregen gewarnt. Hier kann es zu Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen kommen, auch Überflutungen von Straßen seien möglich, heißt es beim DWD.

    Unser Kollege Emil Nefzger hat am Mittag beim Wasserwirtschaftsamt in Kempten nachgefragt. Dort schätzt man die Lage für die Region noch entspannt ein:

    • Die Pegel würden zwar ansteigen, bisher sei es aber überschaubar und der Regen habe nachgelassen.
    • An der Ostrach herrscht Meldestufe 1, das Wasser läuft dort aber nur auf landwirtschaftliche Flächen.
    • Es sollten keine besiedelten Gebiete betroffen sein, die Situation werde sich außerdem entspannen, weil es ab Dienstag wieder trockener werden soll.

    Unser Fotograf Matthias Becker war am Mittag an der Iller in Kempten und hat die aktuelle Situation mit der Kamera festgehalten.

    Auch vom Illersteg in Kempten ist zu beobachten, dass der Regen den Iller-Pegelstand hat steigen lassen.
    Auch vom Illersteg in Kempten ist zu beobachten, dass der Regen den Iller-Pegelstand hat steigen lassen. Foto: Matthias Becker (Archiv)

    Montag, 11 Uhr: DWD warnt: Ergiebiger Dauerregen in Alpennähe

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor ergiebigem Dauerregen im Allgäu am Alpenrand. Die Meldung gilt bis Dienstag, 18 Uhr. "Es tritt ergiebiger Dauerregen mit wechselnder Intensität auf", heißt es am Montag. Niederschlagsmengen von 40 bis 60 Litern/Quadratmeter werden erwartet.

    Die stärkeren Regenfälle sollen vor allem in Alpennähe auftreten, im nördlichen Allgäu gibt es "nur" Dauerregen mit Unterbrechungen.

    Der DWD warnt: Infolge des Dauerregens kann es zu Hochwasser und Überflutungen von Straßen kommen. Seit Samstagmorgen steigen die Pegel in der Region deutlich. Der Wasserstand der Iller in Kempten ist innerhalb der vergangenen 48 Stunden um eineinhalb Meter gestiegen, der Pegel der Trettach bei Oberstdorf ist fast viermal so hoch wie am Samstagmorgen.

    Auch im südlichen Oberbayern kann es laut DWD erneut zu Überschwemmungen kommen - die aktuelle Lage für Isar und Mangfall lesen Sie hier.

    Tief "Nick" hat am Wochenende den Herbst in die Region. In den Allgäuer Alpen hat es oberhalb von 2.000 Metern auch den ersten Schnee gegeben, beispielsweise ist die Gipfelstation am Nebelhorn weiß gezuckert.

    Der heftige Regen ließ die Stillach bei Oberstdorf anschwellen.
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    Klimawandel oder das Wetter? Diese Diskussion wird bei Dürre oder Hochwasser gleichermaßen geführt. So oder so ist auch das Allgäu von Extremen betroffen.

    Hochwasser vor einem Monat im südlichen Oberallgäu

    Starker Dauerregen und Unwetter hatten Ende Juli für das südliche Oberallgäu besonders getroffen, vor allem die Orte rund um Sonthofen und Rettenberg. Keller liefen voll, Straßen wurden überschwemmt, sogar ein Auto wurde von Wassermassen mitgerissen.

    Der Goymoos-Kreisel zwischen Rettenberg und Immenstadt wurde komplett überschwemmt. Hier mussten vier Personen aus einem Auto befreit werden.
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    Regnerischer Sommer bringt gute Aussichten für Bayerns Christbäume

    Zumindest einen positiven Aspekt scheint der regnerische Sommer 2021 zu haben: Der Regen erweist sich als Segen für Bayerns Christbäume. Käufer dürfen in gut drei Monaten mit besonders grünen und haltbaren Tannen aus dem Freistaat rechnen. "Die Nadelfarbe ist sehr gut - ein schönes, dunkles Grün", sagte der Vorsitzende des Vereins Bayerische Christbaumanbauer, Thomas Emslander, in Ergolding. "Wir gehen auch davon aus, dass die Nadelhaltbarkeit wegen der vielen Regenfälle sehr gut ist." Selbst wenn in den kommenden Wochen eine Trockenperiode folge, könne diese den bayerischen Bäumen wohl nichts mehr anhaben. (mit dpa)

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