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Rekordgeschwindigkeit Tempo 105! Das ist der schnellste Inline-Skater der Region

Inline-Skaten im Allgäu

Rekordgeschwindigkeit Tempo 105! Das ist der schnellste Inline-Skater der Region

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    Unbekanntes Speed-Objekt: Im Speedanzug tritt Theo Frommlet bei Wettkämpfen an. Trainieren kann er der Downhill-Skater nur selten. Die Gefahr auf den Straßen ist zu groß.
    Unbekanntes Speed-Objekt: Im Speedanzug tritt Theo Frommlet bei Wettkämpfen an. Trainieren kann er der Downhill-Skater nur selten. Die Gefahr auf den Straßen ist zu groß. Foto: Tobias Schuhwerk

    Dieser Artikel stammt aus dem allgaeu.life-Archiv. Er erschien zuerst im Juli 2018.

    "Speedman" Theo Frommlet hat eine eigene Definition von Geschwindigkeit. "Schnell ist, wenn Du in der Kurve beinahe rausfliegst." Alles klar?!

    Der 57-Jährige stürzt sich mit atemraubenden Tempo steile Straßen hinunter. Sein Rekord liegt bei irren 105 km/h; erzielt bei einem Weltcuprennen im Lechtal. "Die Rennen sind Adrenalin pur. Die reißen einen so richtig aus dem Alltag raus. Ich hoffe, dass ich noch lange mitfahren kann", sagt der Vater von zwei erwachsenen Töchtern.

    (Hier siehst Du Theo in Fahrt. Für unseren Dreh wurde die Straße beidseitig abgesichert. Dennoch: Bitte nicht nachmachen!)

    Zuschauern schlottern vom Anblick die Knie, wenn der wilde Allgäuer auf Mini-Rädern mit Maxi-Tempo an ihnen vorbeiheizt. Es sieht einfach brutal gefährlich aus. Doch Theo Frommlet hält das Risiko für überschaubar: "Ich habe sehr lange an der richtigen Kurven- und Bremstechnik gefeilt. Das ist das A und O. Natürlich ist das Ganze nicht ungefährlich. Aber passieren kann mir auch etwas, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin."

    Ein Schlüsselbeinbruch war die bislang heftigste Verletzung, die er sich zuzog. Als sie auskuriert war, zog es ihn schon bald wieder auf die Räder, die ihm die Welt bedeuten. An zehn Weltmeisterschaften hat der selbstständige Fugentechniker bereits teilgenommen. Sein größter Erfolg: Platz 5 im Gesamt-Klassement im Jahr 2012. In seiner Altersklasse ist er ohnehin immer ganz vorne zu finden. Getreu dem Motto "Theo gegen den Rest der Welt" tritt Frommlet Anfang August bei den globalen Titelkämpfen in Padua (Italien) an.

    "Ein Podestplatz wär's natürlich", formuliert er sein Ziel. Andererseits: Die Entscheidungen sind extrem knapp - oft geht's nur um Hundertstel. "Planen lässt sich da nichts", sagt Frommlet. Seine Schussfahrten kann er wegen des Autoverkehrs auf den Straßen nur selten trainieren. Die technischen und konditionellen Grundlagen holt er sich bei "normal" Inline-Skate-Ausfahrten oder Wettkämpfen.

    Theo Frommlet

    Wohnort:

    Dickenreishausen bei Memmingen

    Familienstand: verheiratet, zwei erwachsene Töchter

    Beruf:

    Gas- und Wasserinstallateur, heute selbstständiger Fugentechniker

    Verein:

    Skate Club Allgäu (Marktoberdorf)

    Ausrüstung:

    ein Paar Abfahrts-Skates (mit fünf Rollen) und Spezial-Bremse sowie Helm, Rennanzug, Handschuhe, diverse Protektoren.

    Ähnlich wie beim Bobfahren muss er besonders auf den ersten Metern Vollgas geben, um genug Speed für die teils mehrere Kilometer langen Strecken zu gewinnen. Um fit zu bleiben, verbindet er manchmal auch Beruf und Sport: Dann fährt er seine Rechnungen auf Inline-Skates zu seinen Kunden! Die meisten wissen ja ohnehin von seinem krassen Hobby.

    Theo im Glück: Ohne Inline-Skates läuft nix.
    Theo im Glück: Ohne Inline-Skates läuft nix. Foto: Schuhwerk

    Auf seinen Firmenbus hat er gut sichtbar den passenden Schriftzug angebracht: "German Inline Downhill Rider." Auf diese Wort-Konstruktion ist er besonders stolz: "Klingt doch besser als Deutscher Rollschuh-Berg-Ra-Fahrer", sagt der Allgäuer, dessen Karriere auf einem Wertstoffhof begann.

    Dort fand er vor über 15 Jahren ein abgegebenes, altes Paar Inline-Skates, das er mit nach Hause nahm. Bis dato hatte Frommlet nicht viel mit Sport am Hut, doch er wollte sich fit machen. "Damit i ned gsterr werd", erinnert er sich. Auf den Rollschuhen fand er jene Form von Bewegung, von der er bis heute nicht mehr loskommt - und mit der er zum krassesten Allgäuer Inline-Skater wurde.

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