Eines sei dem Rezept für original Allgäuer Kässpatzen vorweggeschickt: Sie heißen nicht Käsknöpfle, Kasnudln, Käsespätzle oder ganz schlimm: Käsespätzchen. Wenn die Allgäuer von ihrer traditionellen Leibspeise sprechen, nennen sie diese ganz einfach Kässpatzen.
Das Küchenheiligtum gilt als Nationalgericht. Am besten schmecken die Kässpatzen nach Original-Rezept wohl bei einer Einkehr in der urigen Berghütte oder nach einem ausgiebigen Wander- oder Skitag. Die Allgäuer Kässpatzen gelten auch als das perfekte Essen um sich an kalten Tagen aufzuwärmen.
Woher kommen die Allgäuer Kässpatzen überhaupt?
Laut Bayern Tourismus kommt die beliebte und deftige Spezialität aus dem Allgäu. Hier waren die Menschen früher arm. Sie besaßen kaum Land und die Böden waren nicht besonders fruchtbar. Die Zutaten für Kässpatzen waren erschwinglich, das Essen sehr gehaltvoll.
Wie werden die Allgäuer Kässpatzen in anderen Ländern genannt und serviert?
Im ganzen deutschsprachigen Raum wird diese Spezialität verschieden zubereitet und unterschiedlich benannt. So werden „Spätzle“ im Schwäbischen nicht gerieben, sondern geschabt, in der Schweizer Küche Kässpätzli oder Chäschnöpfli genannt und gerne mit einem gebutterten Schwarzbrot gegessen. In Tirol werden die Kasspatzln mit Petersilie statt mit Schnittlauch garniert.
Selbst regional im Allgäu unterscheiden sich die Rezepte. Viele verwenden unterschiedlichen Käse oder verfeinern die Spatzen mit anderen Produkten. Trotzdem wird meist das altbewährt und liebevoll weitergegebene Familienrezept bevorzugt. Auch unser Rezept kann unterschiedlich zubereitet werden.
Rezept für Allgäuer Kässpatzen: Was kommt in den Spätzleteig?
Nach dem Original Allgäuer Kässpatzen Rezept aus Oberstdorf für vier bis fünf Personen werden diese Zutaten benötigt:
- 500 g Mehl
- 5 Eier
- 1 Pr. Salz
- 1/8 l Milch (alternativ auch Mineralwasser)
- Zum Anrichten:
- 200 g alter Allgäuer Bergkäse
- 100 g junger Allgäuer Bergkäse
- 100 g Weißlacker
- 4 Zwiebeln
- 80-100 g Butter zum Anbraten
- Schnittlauch
Wie wird der Spätzleteig zubereitet?
Nach dem Allgäuer Kässpatzen Rezept aus Oberstdorf:
- als Erstes den Käse reiben und den Weißlacker in kleine Stücke schneiden.
- Danach die Zwiebel und Schnittlauch klein schneiden. Aus den Zutaten einen zähflüssigen Teig anrühren und so lange schlagen, bis der Teig Blasen wirft.
- Salzwasser im Topf zum Kochen bringen.
- Als Nächstes wird der Teig in Portionen durch den Spätzlehobel in das kochende Salzwasser gehobelt. Einige Male aufkochen lassen.
- Mit dem Kochlöffel umrühren, damit die Spatzen nicht zusammenkleben.
- Wenn die Spatzen an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig. Nun kaltes Wasser drübergießen und mit einem Schaumlöffel herausnehmen.
- Die Spatzen in eine vorgewärmte Schüssel oder in einer Auflaufform lagenweise mit geriebenem Käse anrichten.
- Die in Butter braun gerösteten Zwiebeln darübergeben und mit Schnittlauch anrichten und fertig.
Tipp, damit die Allgäuer Kässpatzen nicht zu trocken werden:
Damit die Spätzle nicht zu trocken werden, kann man ruhig etwas Spätzle-Wasser in die Schüssel geben.
Gibt es für die Allgäuer Kässpatzen Beilagen?
Zu den Kässpatzen wird oft ein grüner Blattsalat und ein kühles Allgäuer Bier serviert. Oft wird auch ein Schwarzbrot dazu gereicht.
Und was haben die Allgäuer Kässpatzen mit Kommissar Kluftinger zu tun?
Kommissar Kluftinger ist die Hauptfigur einer Kriminalromanreihe der Schriftsteller Michael Kobr und Volker Klüpfel, auch bekannt als die Allgäu-Krimis. Im Mittelpunkt steht der schrullige Allgäuer Kommissar Kluftinger, dessen Gattin Erika ihm jeden Montag Kässpatzen zubereitet. So wurden die "Kluftinger Kässpätzle" wohl berühmt.
An Guete!