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Viele Motorrad-Unfälle: Wie kann der Riedbergpass sicherer werden?

Motorrad-Unfälle häufen sich

Wie kann der Riedbergpass sicherer werden?

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    Der Riedbergpass zwischen Obermaiselstein und Balderschwang (Kreis Oberallgäu) ist bei Motorradfahrern beliebt. Allerdings kommt es dort auch häufig zu Unfällen.
    Der Riedbergpass zwischen Obermaiselstein und Balderschwang (Kreis Oberallgäu) ist bei Motorradfahrern beliebt. Allerdings kommt es dort auch häufig zu Unfällen. Foto: Matthias Becker (Archiv)

    Sehr kurvig ist die 16 Kilometer lange Strecke zwischen Obermaiselstein und Balderschwang über den Riedbergpass. Gerade bei Motorradfahrern ist die Oberallgäuer Straße beliebt. Weil es dort immer wieder zu Unfällen kommt – erst im Mai starb dort ein Motorradfahrer – sind weitere Sicherheitsmaßnahmen im Gespräch.

    Fast 80 Millionen Euro hat der Landkreis Oberallgäu in den vergangenen 25 Jahren in den Ausbau der Passstraße investiert. Tempolimits, Überholverbote, Kurvenleittafeln und digitale Warnschilder gibt es dort bereits – zuletzt angestoßen von einer Unfallkommission mit Vertretern von Straßenbaubehörde, Polizei und Landratsamt. Denn häufige Unfallursachen waren zu hohe Geschwindigkeit und Fehler beim Überholen.

    Weniger Tote und weniger Schwerverletzte

    Dass die Maßnahmen greifen, zeigen Zahlen der Polizei. Registrierte sie 2021 von insgesamt 34 Unfällen 20 mit Motorradbeteiligung am Pass – mit einem Toten und elf schwerverletzten Bikern –, waren es im vergangenen Jahr zwar erneut 34 Unfälle, aber an nur 14 waren Motorräder beteiligt. Es gab keine Toten und die Zahl der Schwerverletzten sank auf acht. In diesem Jahr verunglückten bisher sieben Biker – einer kam ums Leben, drei wurden schwer verletzt.

    Plakate des ADAC wie hier in Balderschwang (Oberallgäu) sollen Motorradfahrer dazu bringen, weniger Lärm zu verursachen.
    Plakate des ADAC wie hier in Balderschwang (Oberallgäu) sollen Motorradfahrer dazu bringen, weniger Lärm zu verursachen. Foto: Martina Diemand (Archiv)

    Im Fokus der Behörden stehen zwei Unfallschwerpunkte, die die Polizei ausgemacht hat: Eine S-Kurve, wo offenbar oft zu schnell gefahren und der Straßenverlauf zu spät erkannt wird, sowie der Streckenabschnitt zwischen dem Parkplatz Scheuenalpe bis zur Einfahrt Geiger Steinbruch. Dort spielen neben der Geschwindigkeit auch Fehler beim Überholen eine Rolle.

    Die inzwischen angebrachten Warntafeln vor der S-Kurve sowie ein Tempolimit von 60 km/h und ein Überholverbot zeigten jedoch Wirkung, sagt Polizeisprecherin Isabel Schreck. Die Zahl der Unfälle in diesen Bereichen sinke. „Gleichwohl gilt der gesamte Riedbergpass weiterhin als Unfallgefahrenstelle“, fügt sie hinzu. Daher fänden dort auch weiterhin verstärkt Schwerpunkt-Kontrollen von Motorradfahrern und Geschwindigkeitsmessungen statt.

    Standortsuche für Tafeln am Riedbergpass

    Aktuell werde zudem über weitere Warnhinweistafeln am Riedbergpass nachgedacht, heißt es seitens des Landratsamtes Oberallgäu. „Standorte werden gegenwärtig noch abgestimmt“, sagte Sprecherin Franziska Springer auf Anfrage unserer Redaktion.

    Bauliche und verkehrsrechtliche Maßnahmen könnten aber nur bedingt ihren Beitrag zur Sicherheit leisten, sagt Polizeisprecherin Schreck. „Ein regelkonformes und vor allem verantwortungsvolles, den eigenen Fähigkeiten angepasstes Fahrverhalten aller Verkehrsteilnehmer würde enorm zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr beitragen.“ Anwohner am Riedbergpass ärgern sich häufig über die lauten Motorräder. Helfen da Schilder?

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