Risse vom Dach bis zum Boden, Regen dringt ein, beim Brandschutz gibt es Mängel und die Heizung ist seit Jahren kaputt: Um die katholische Kirche St. Ambrosius in der Unterallgäuer Gemeinde Memmingerberg steht es schlecht. In diesem Monat soll eine Entscheidung fallen, wie es mit dem Gotteshaus weiter geht. „Sanierung, Umnutzung oder auch Abriss – keine Option ist derzeit vom Tisch“, sagt Peter Eisele von der Diözese Augsburg.
Die Memmingerberger Kirche wurde zwar erst in den frühen 1960er Jahren gebaut, weist aber seit Jahren Mängel auf. Voraussichtlich am 22. September wird ein Architekt und Experte für Kirchensanierung das Gotteshaus genau unter die Lupe nehmen – und auch eine erste grobe Schätzung möglicher Sanierungskosten abgeben. Auf dieser Basis will sich der Bauausschuss der Diözese ebenfalls noch im September mit dem Thema befassen. „Unser Ziel ist es, die Kirche zu erhalten“, betont Eisele.
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Kirche in Memmingerberg: Sanierung, Umnutzung oder auch Abriss
Inzwischen ist vor Ort ein sogenannter Steuerungskreis gegründet worden. Ihm gehören beispielsweise der Pfarrer, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und Vertreter der Kirchenverwaltung an, aber auch ein Vertreter der Schickling-Stiftung in Ottobeuren. Denn deren Namensgeber Erich Schickling schuf einige Kunstwerke in dem Gotteshaus.
Gespräche führte Eisele aber auch mit dem Memmingerberger Gemeinderat, der evangelischen Kirche und mit der Musikkapelle. Gemeinsam habe man Ideen für die Zukunft des Gebäudes und die weitere Nutzung gesammelt, sagt Eisele. Die Ergebnisse hängen in der Kirche aus, können aber auch im Internet nachgelesen werden. Beispielsweise könnte das Gebäude künftig für verschiedene Künstler geöffnet werden – für Vernissagen oder Konzerte.
Eine andere Idee ist es, die Kirche zu verkleinern. Pfarrbüro, Gruppenräume sowie Büros anderer Träger könnten in einem Teil des Gotteshauses Platz finden. So entstünde ein „Dorfgemeinschafts-Haus“. Ein Teil der Kirche, wo derzeit etwa 400 Menschen Platz finden, bliebe als Gottesdienstraum erhalten.
Bis die weitere Planung steht, wird die Kirche weiter genutzt. Im dann vierten Winter bleibt es dort allerdings kalt. Denn bis nicht klar ist, was mit dem Gotteshaus passiert, wird die Heizung nicht repariert – um gegebenenfalls unnötige Kosten zu vermeiden.