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Rock meets Classic in Big Box: Maggie Reilly singt Moonlight Shadow

Rock-Stars treffen auf Orchester

Sängerin Maggie Reilly im Interview: Dieser Legende widme ich "Moonlight Shadow"

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    Sängerin Maggie Reilly, 66, ist beim diesjährigen „Rock meets Classic“ in Kempten dabei.
    Sängerin Maggie Reilly, 66, ist beim diesjährigen „Rock meets Classic“ in Kempten dabei. Foto: Marjo Koivumäki/MG

    Maggie Reilly, Sie kommen aus einer Musikerfamilie. Ihre Mutter spielte Klavier, der Vater war Sänger. Hatte das Einfluss auf Ihre Karriere?

    Reilly: Das muss wohl so gewesen sein. Musik war immer da, damit bin ich aufgewachsen. Ich kenne kein anderes Leben. Ich habe immer gesungen – und werde das hoffentlich noch für eine lange Zeit tun.

    Sie wurden bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit Mike Oldfield. „Moonlight Shadow“ kletterte 1983 auf Platz zwei der deutschen Charts. Wie ist das nachdenkliche Lied entstanden?

    Reilly: Ich war ein riesiger Fan von John Lennon. Er starb, kurz bevor wir den Song aufnahmen. Ich sagte zu Mike: Das erinnert mich daran, und der Song wurde geformt als eine Art Hommage an dieses schreckliche Ereignis.

    Wie ist es, den Song nach so vielen Jahren immer wieder zu singen?

    Reilly: Während meiner Solo-Karriere hatte ich den Song für ein Weilchen zu Bett gebracht, weil ich das Gefühl hatte, ich müsste mich vorwärts bewegen. Aber Moonlight Shadow ist solch ein fantastischer, ikonischer Song, dass ich nach einiger Zeit entschied, ihn wieder zu singen. Das ist einer der Songs, der Menschen wirklich trifft. Sie wissen, wo sie waren, als sie ihn zum ersten Mal hörten. Ich habe ihn nie überarbeitet.

    Sicherlich werden Sie Moonlight Shadow bei ihrem „Rock meets Classic“-Auftritt in Kempten singen. Welche Stücke werden Sie noch mitbringen?

    Reilly: Drei Songs stehen momentan auf der Liste. „To France“ (ebenfalls mit Mike Oldfield entstanden, Anm. d. Red.) und der Solotitel „Everytime we touch“ sind die anderen. Aber das könnte sich noch ändern.

    Stehen Sie noch in Verbindung mit Mike Oldfield?

    Reilly: Ich habe lange nicht mit ihm gesprochen. Er lebt nun irgendwo in der Sonne auf der anderen Seite der Erdkugel. Ich höre von anderen, die in seiner Band waren, was er macht. So habe ich das Gefühl, wir sind noch immer in Verbindung, obwohl wir nun verschiedene Dinge tun. Es wäre schön, ihn wieder zu sehen. Mike, ich und die Band machten eine sehr seltene Erfahrung, als wir damals zusammen arbeiteten.

    "Rock meets Classic" zieht die Fans regelmäßig in Scharen an - und immer ist auch die Big Box Allgäu in Kempten prall gefüllt.
    "Rock meets Classic" zieht die Fans regelmäßig in Scharen an - und immer ist auch die Big Box Allgäu in Kempten prall gefüllt. Foto: Ralf Lienert

    Haben Sie zuvor schon mal mit einem Orchester live gespielt?

    Reilly: Ja, schon ein paar Mal. Vor mindestens 30 Jahren sang ich auf einem Weihnachts-Festival für Papst Johannes Paul II. mit dem Vatikanischen Orchester und Chor. Das ist ein unglaublicher Klang, der dich umgibt und durch dich hindurchgeht. Wir spielten damals Weihnachtslieder, auch Montserrat Caballé war dabei. Ich sang „O little Town of Bethlehem“. Das war meine erste Erfahrung mit solch einem riesigen Orchester.

    Wie sehen Sie der Konzertreise mit einem klassischen Orchester entgegen?

    Reilly: Ursprünglich wollten wir schon vor zwei Jahren, vor dem Covid-Lockdown, starten. Jetzt ist das Line-up anders. Es sind Leute dabei, auf die ich mich wirklich freue – mit gewaltigen Kultsongs. Sie live zu hören, wird fantastisch. Die Künstler kommen alle von verschiedenen Teilen der Welt. Wir werden einander erst kurz vor Tourstart zu den Proben treffen und uns jeden Abend etwas mehr kennenlernen. Das wird ein großer Spaß!

    Wie kamen Sie durch die Corona-Zeit?

    Reilly: Das war sehr seltsam. Manche kamen durch, indem sie online gingen. Aber ich machte es auf die alte Schule. Die Erinnerung daran ist etwas verblasst. Zwischen den Lockdowns gab es mal eine Pause, als wir ein wenig reisen durften und ich zu Fernseh-Shows nach Deutschland kam. Das war verrückt: Die Flughäfen waren menschenleer, die Geschäfte und Cafés geschlossen. Die Shows zu machen, war großartig. Das gab mir das Gefühl, dass ich noch beteiligt bin und arbeite. Doch ich blieb anderthalb Wochen in Deutschland hängen, weil alle Flüge nach Großbritannien abgesagt worden waren.

    Bei "Rock meets Classic" interpretieren Rock-Stars ihre Hits mit Band und Orchester. Das kommt bei den Fans an - auch in der Big Box Allgäu in Kempten.
    Bei "Rock meets Classic" interpretieren Rock-Stars ihre Hits mit Band und Orchester. Das kommt bei den Fans an - auch in der Big Box Allgäu in Kempten. Foto: Ralf Lienert

    Zur Person: Maggie Reilly

    • Maggie Reilly wurde 1956 in Glasgow geboren.
    • 1980 lernte sie Mike Oldfield kennen, was ihre Karriere entscheidend beeinflusste.
    • 1983 erschien „Moonlight Shadow“ – der Song wurde zum Hit.
    • Fürs Interview erreichten wir Reilly telefonisch zuhause in Glasgow. Mit dezent schottischem Akzent erzählte sie von sich und ihrer Arbeit.

    „Rock meets Classic 2023": Wer diesmal in der Big Box Allgäu in Kempten dabei ist

    • Das Tour-Projekt „Rock meets Classic“ kommt am Sonntag, 23. April, in die Kemptener Big Box. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
    • Auf der Bühne der Halle stehen die Sänger und Musiker Joey Tempest (Europe), Dee Snider (Twisted Sister), Mick Box und Bernie Shaw (Uriah Heep) sowie Maggie Reilly, Ronnie Romero (Rainbow) und Mike Tramp (White Lion).
    • Sie singen Hits wie „Final Countdown“, „Were Not Gonna Take It“, „Easy Livin“, „Moonlight Shadow“ und „Long Live Rock ’n’ Roll“.
    • Begleitet werden sie von der Mat Sinner Band und einem Sinfonieorchester.

    Karten gibt es bei unserer Zeitung, Telefon 0831/206 55 55, sowie online auf www.azshop.de

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