Es war das Thema auf der Bürgerversammlung in Oberstaufen (Landkreis Oberallgäu): das geplante Luxushotel mit bis zu 160 Zimmern, Restaurants und einem Wellnessbereich auf dem Areal der abgerissenen Schlossbergklinik. Zwei Entwürfe sind noch im Rennen: das „Schloss“ und das „Modul“. Ginge es nach dem Gros der Oberstaufener, würde jedoch keiner der Entwürfe realisiert werden. Zu hoch seien die geplanten Bauten und nachhaltige Materialien fehlen, kritisierten sie. Zudem fehle es an Informationen und Transparenz.
Diese Kritik der Bürger und der gegründeten Bürgerinitiative „Schlossberg Oberstaufen“ wies der Investor Geiger vehement zurück. In einem Gespräch mit unserer Redaktion sagte Michael Kromphorn, Leiter des Geschäftsfelds Projektentwicklung der Geiger Unternehmensgruppe, dass in den Entwürfen explizit auf Nachhaltigkeit geachtet werde. Ebenso seien Elemente der Oberstaufener Geschichte verankert – etwa die Staufner Raute in der Fassade oder der Schlosscharakter.
Schlossbergklinik: Aus wurde 2016 beschlossen
Letzterer ist den Bürgern sehr wichtig, musste doch der beliebte Turm der Schlossbergklinik im Zuge der Abrissarbeiten abgebrochen werden. Bereits im Januar 2016 war das Aus für die Schlossbergklinik beschlossen. Der Träger, die BRK-Schwesternschaft in München, teilte mit, dass die traditionsreiche Krebsklinik mit 134 Betten und 99 Mitarbeitern geschlossen wird. Ende März 2016 einigte sich der Betriebsrat der Klinik mit der Geschäftsführung auf einen Sozialplan für die Mitarbeiter.
Im Jahr 2017 zeigten ausländische Investoren Interesse, die Schlossbergklinik zu erwerben – darunter auch ein Investor aus China. Doch das Geschäft kam nie zustande. Nachdem die Verkaufsverhandlungen für die Klinik lange ohne Ergebnis blieben, bekundete auch die Gemeinde Oberstaufen im Jahr 2018 Interesse an der Immobilie. Sie bot insgesamt 4,5 Millionen Euro für das Gebäude und den Parkplatz.
Entscheidung bis Mitte Oktober
Ende 2019 war dann endlich ein Käufer gefunden: Die Geiger Unternehmensgruppe erhielt den Zuschlag für den Kauf der Schlossbergklinik und stellte Pläne für ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel mit 160 Zimmern vor. Anfang 2021 wurde dann die Schlossbergklinik abgerissen.
In enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Alpstein aus Immenstadt erarbeitete Geiger fünf Entwürfe für das neue Hotel – drei davon sind bereits ausgeschieden. Der Marktgemeinderat soll nun bis Mitte Oktober entscheiden, welcher der beiden übrig gebliebenen Entwürfe das Rennen macht. Dann soll auch der Betreiber bekannt gegeben werden. Anschließend könne die Detailplanung aufgenommen werden.
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